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Hsechle Hock
der Vater nach Wien übersiedelte, trat
der Sohn, 1804. in die Akademie der
bildenden Künste daselbst ein, an wel-
cher damals Füger »Md. V, S. 1) als
Director thätig war, deffen wie der Land.
schaftsmaler Dies ^Bd. I I I , S. 280)
und Wuttky Wohlwollen der junge
Künstler sich bald erwarb. 16 Jahre
alt, kam H. zu dem Schlachtenmaler
Duvivier nach Paris und übte sich
unter dessen geistvollen Anleitung mit
vielem Erfolge in der Komposition. Sein
langgehegter Wunsch, einen Feldzug mit»
zumachen, um Bataillenstücke nach der
Natur aufzunehmen, ging durch das
Wohlwollen Rudolph's Grafen Wrbna
in Erfüllung' dieser, in besonderer Gunst
bei Kaiser Franz, erwirkte H. eine Ein-
ladung, im Gefolge des Kaisers nach
Frankreich zu gehen, wo die dort eben
anwesenden englischen, russischen und
deutschen Truppen ihm genügenden Stoff
zu Studien lieferten, wie noch mehr des-
selben ihm die großen Manövers zu Dijon
boten, denen H. auch beiwohnte. Nicht
weniger Nahrung gewährte seiner schaf«
senden Phantasie das herrliche, aus ge»
raubten Kunstschätzen aller Staaten be»
stehende klusöo Napoleon, welches eben
damals wieder aufgelöst wurde. Seine
Rückreise trat H. über Basel, Tirol und
Oberitalien an. Eine gleich hohe Gunst
wurde ihm durch seinen Mäcen Wrbna,
als er, um Landschaften aufzunehmen und
die vorkommenden Feste zu zeichnen, im
Gefolge des Kaisers die Reise nach Rom
und Neapel mitmachte. Im Jahre 1820
begab sich H. gleichfalls im hohen Auf-
trage nach Ofen und Pesth, wo damals
das große Cavallerielager stattfand. Nach
seines Vaters Tode erhielt H. 1833
deffen Stelle als Hof» und Kammermaler.
Leider starb H. im besten Mannesalter,
nichtsdestoweniger aber sind von ihm viele Arbeiten und darunter vorzügliche
vorhanden. Von den Letzteren sind an»
zuführen: „Nie Schlacht mn Aspern", zwei
verschiedene Momente derselben nach An-
gäbe des Fürsten Johann siechten«
stein, in dessen Besitz auch beide Bilder
gelangten', — „Nie verkündeten Heere, Kaiser
Franz mit dem Nranprinzen Ferdinand l., ucin
seiner Generalität umgeben, an ihrer Spitze, über-
schreiten die Vageseu" (7' 3 " H., 10" Br.,
Lwd.), dieses Bild, 1853 nach der Natur
entworfen und spater in Wien vollendet,
befindet fich in der Belvederegallerie; —
„Anisrr Mai ani der Mnrtiilznmnil"; —
„Nlldlllph uoi! 'Hnbzlnlra. uor dem Priester mit
dem IlirrhrilMten" ; — „Albrecht !V.« non
Gemplern nnd Hnhanniter-Aittern nmgebrn, zu
3ern5nlem" ; — „Gurke zn Pferde"; —
„Uaslik zn Pterde": — „Sechs Momente ans
drm Men eines Hnsznren", auf 3 Aquarell»
blättern', — „Nns Schluss Imbras in Girul",
Aquarell. Auch hat Hoechle die im
Steindrucke ausgeführten Skizzen zu dem
Werke des Weihbischofs Iordansky:
Hauptmomente aus dem Leben des
Kaisers Franz I." gezeichnet. Dann
und wann. jedoch seltener, erscheinen Stu»
dien und Aquarelle von H. im Handel
in welchem sie
um gute Preise abzugehen
pflegen.
Außer den bri seinem Vater angeführten Quel.
len: Naglcr, Tschischka. Oesterr. Na«
tional » Encyklopädie, Meyer das
große Conversations'Zcrikon und die Kunst«
ler aller Zeiten und Völker, auch die Ver-
zeichnisse der Kunstwerke, welche im Ge»
bäude der Ocsterr. kaiserl. Akademie der bil-
denden Künste bei St. Anna 1828 und 1836
ausgestellt waren.
Hock, Franz (Director der orienta»
tischen Akademie und Priester der Ge>
sellschaft Jesu in Wien, geb. zu Preß-
bürg 41. October 1749, gest. zu Wien
12. December 1833). Sohn eines Kauf.
mannes in Preßburg, trat er in den
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Hibler-Hysel, Band 9
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Hibler-Hysel
- Band
- 9
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1863
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 518
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon