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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Hibler-Hysel, Band 9
Seite - 94 -
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Höftl l seine Mitschüler im Zeichnen übertreffend. Die gute Stimme des Knaben und die Dürftigkeit der Eltern veranlaßten seine Verwendung als Chorknabe, anfänglich in mehreren Kirchen, später im Theater an der Wien, welches er aber nach einiger Zeit verlassen mußte, da sich der Vater mit dem Gedanken nicht befreunden konnte, seinen Sohn an einem Orte zu wissen, der ihm nach der damaligen Anschauung ein Gräuel ('.) war. Endlich gelang es, H. an die Akademie der bil« denden Künste zu bringen, an welcher damals Hagenauer>M.VII,S. 193) als Dircctor wirkte; mit diesen eigmt. lichen Lehrjahren für feinen künftigen Beruf begannen aber auch H.'s Leidens- jähre, da er, in den kümmerlichsten Ver« hältniffen lebend, sich auf das mühsamste selbst forthelfen mußte. Während er den Tag über in der Akademie zu seiner Aus» bildung studirte und arbeitete, erwarb er sich bei Nacht mit Illuminiren von Bil- dern und dergleichen seinen kärglichen Lebensunterhalt. Die Bekanntschaft mit dem Sohne des tüchtigen Kupferstechers Mansfeld wie der Rath des Custos Egg er veranlaßten H. sich für die Kupferstecherkunst auszubilden; Letzterer empfahl ihn auch seinem Freunde Quirln Mark, welcher aber erst durch H.'s schöne Arbeiten bewogen werden konnte, ihn als Schüler anzunehmen. Vier Jahre arbeitete H. bei Mark und erlernte die Streichmamer mit dem Grabstichel und der Nadel, bald auch die damals beliebte Punctirmethode. Nach vollendeter Lehr» zeit erhielt H. Beschäftigung durch Ar- taria fBd. I, S. 72). diesen in Oester. rcichs Kunstgeschichte hervorragenden Kunsthändler. 1820 bewarb er sich um die Professur der freien Handzeichnung an der k. k. Wiener Neustädter Militär- Akademie, welche Stelle er auch erhielt 4 Mfel und nunmehr ganz der Kunst lebte. 1827 unternahm er eine Reise nach Italien, 1829 eine zweite nach Deutschland, auf welcher er in Weimar mit Goethe zusammentraf. Diese zweite Reise hatte H. angetreten, vornehmlich um aus dem Zustande der Lithographie, die damals eben einen großen Aufschwung genommen, wahrzunehmen, ob für den Kupferstecher noch ein Erfolg erübrige, ob nicht, welche Antwort nach seiner Ansicht verneinend aussiel. Um diese Zeit begannen eben in England die neuen Versuche mit der Xylographie und H. hatte die Arbeiten von Gubitz in Berlin kennen gelernt. Er warf sich nun mit allem Eifer auf die Holzschneidekunst und schon sein dritter Versuch, Waldmüller 's „Zlltü betende Frnn", fand so großen Beifall, daß, so viel er selbst weiß, dieser Holzschnitt in einer Auslage von 127.000 Exemplaren ver., vielfältigt wurde. H. war in Oesterreich der erste Xylograph, außer ihm waren damals in Deutschland nur noch zwei bedeutende Männer dieses Faches: Gu» bih und sein Schüler Unzelmann, beide in Berlin. Zahlreiche Bestellungen vom Auslande und vieles Zureden von Männern, welche die Zukunft dieses neuen Kunstzweiges voraussahen, bewogen H. 1834 in Wiener Neustadt ein xylogra- phisches Institut zu errichten, welches bald 16 Kunstjünger zählte. Der Holzschnitt „die alte Frau" hatte die Aufmerksam, keit des Fürsten Metternich auf H. gelenkt, der ihm vorerst eine Erfindung' anvertraute, die ein Künstler in Paris gemacht und welche darin bestand, eine Kupferstichplatte auf chemisch. mechani» schem Wege beliebig zu vergrößern und zu verkleinern und womit H. auch gelungene Versuche erzielte. Jedoch zu einer gewinn, mäßigen Ausbeutung dieser Erfindung kam es nicht; wohl aber mit einer zweiten,
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Hibler-Hysel, Band 9
Titel
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Untertitel
Hibler-Hysel
Band
9
Autor
Constant von Wurzbach
Verlag
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Ort
Wien
Datum
1863
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
13.41 x 21.45 cm
Seiten
518
Schlagwörter
Biographien, Lebensskizzen
Kategorien
Lexika Wurzbach-Lexikon
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