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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Hibler-Hysel, Band 9
Seite - 95 -
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zöfel Bafel welche H. zu Stande gebracht, als ihm Fürst Metternich die von Col lard erzeugten Reliefblätter vorwies, welche besonders für numismatische Werke, wie es der Pariser „^räsor luirniZinatiquo" bewiesen, eine erfolgreiche Anwendung versprachen. H. hatte bloß auS dem An» sehen der von Col lard erzeugten Bilder das Verfahren entdeckt und nach einer eigenen Erfindung Reliefbilder, die damals vollendeter waren als jene Cot« lard's, erzeugt. Mit dem nachmals durch seine Falsificate zu so trauriger Berühmtheit gelangten Ritter von Boor M . I I , S. 60) trat H. nunmehr in Verbindung und brachte nach dieser Methode eine Reihe trefflicher Platten zu dem schönen Werke: „Oesterreichs Ehren» tempcl", zu Stande. Der Fürst M etter» nich, welcher dem erfindungsreichen Künstler sein Wohlwollen zugewendet, hatte ihn nun mit einer Sendung nach Paris betraut, um in der Porzellanfabrik zu Sevres eine Erfindung kennen zu lernen, welche dann in der kais. Por» zcllanfabrik in Wien angewendet werden sollte. Da brach am Vorabende seiner bereits festgesetzten Abreise, am 8. Sep. tember 1834, jener verheerende Brand in Wiener Neustadt aus, welcher 633 Hauser in Asche legte und darunter Höfel's Atelier, seine Maschinen, Kunstvorrathe, von welch' letzteren jedoch ein namhafter Theil durch die Aufopferung seiner Schüler gerettet wurde. Die Pariser Reise mußte in Folge dieses Ereignisses unterbleiben, der obdachlose H. von Wiener Neustadt m das benachbarte Dorf Fischau über- siedeln und wieder von vorne anfangen. Er stellte eine neue Reliefmaschine auf, welche ihm später, wie auch das Privi» legium, von der Nationalbank abgekauft wurden. Im Jahre 1837 wurde in der Wiener Neustädter Militär>Akademie ein neuer Studienplan eingeführt. H., dessen Lehrzweig. als zur Ausbildung eines kais. Ofsiciers nicht gerade nothwendig, ausgeschieden wurde, verlor seine Pro» feffur und erhielt wie sein College Gi ßner M . IV, S. 19). den dasselbe Loos traf. die normalmäßige Pension. Durch die Verwendung des Erzherzogs Rainer sollte nun H< beim Hofkriegs' rathe eine geeignete Stelle erhalten. ES waren schon alle Verfügungen getroffen, H. sollte sich nur noch dem Kaiser in Person vorstellen. Aber der Kaiser war bereits erkrankt und der bald darauf er» folgte Tod des Monarchen vereitelte auch H.'s günstige Aussichten. Es blieb ihm nur mehr sein Befugniß, eine Presse zu errichten; mit dieser arbeitete er anfäng- lich in Wiener Neustadt, machte noch 1837 eine Erfindung, Farbendruck mit der Buchdruckerpreffe auszuführen, worauf er ein Privilegium nahm und mit Sol- linge r in Verbindung trat. Als er später nach erlangter Bewilligung mit sei- ner Preffe nach Wien übersiedelte, gerieth er wegen Ausübung seines Befugnisses in Proceß mit der Zunft, dem durch die Verleihung eines förmlichen Buchdrucker» befugniffes an ihn ein Ende gemacht wurde. Nun löste er seine Verbindung mit Soll inger und übte in Wien förmlich sein Buchdruckergeschaft aus, mit seiner Druckerei einen galvanoplastischen Appa- rat, eine Stereotypie verbindend und sie sozusagen zu einer eigentlichen Kunst« druckerei gestaltend. Sein Geschäft stand bereits in schönster Blüthe, als die Ereig« nisse des Jahres 1843 mit ihrem trauri- gen Gefolge hereinbrachen. Die in Höfel's Druckerei erscheinende Zeitschrift „Die Parole", welche gegen den Miß- brauch der Preffe eiferte, brachte ihn in Conflicte mit der damals herrschenden Partei. Entweder mußte sich H. herbei«
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Hibler-Hysel, Band 9
Titel
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Untertitel
Hibler-Hysel
Band
9
Autor
Constant von Wurzbach
Verlag
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Ort
Wien
Datum
1863
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
13.41 x 21.45 cm
Seiten
518
Schlagwörter
Biographien, Lebensskizzen
Kategorien
Lexika Wurzbach-Lexikon
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