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andere Stücke, Prologe und Gedichte ver«
faßt und ist im Jahre 1861 in Armuth ge-
storben. Das „Herz'nload" dichtete er im
Jahre 183S in Preßburg. Veranlassung und
Umstände, unter denen diese Dichtung ent-
stand, werden ausführlich von L. A. Frankl
in seinen „Sonntagsblättern" 1846. Nr. 12:
„ In Hamburg. Geschichte eines deutschen
Volksliedes", erzählt. Hölzel paßte auf diesen
Text ein Motiv an, welches er für eine Com«
Position Weber's hielt, und das sich später
als ein Werk Reißiger 's herausstellte.
Sie erschien also zuerst als „Weber's letzter
Gedanke" in Wien im Drucke. Der Wiener
Verleger wußte aber nicht, daß dasselbe Lied
schon früher in einer Folge komischer Thea«
tergesänge unter drm Titel: „Das Herzeload",
Text von A. Schrit , bei Marco Berra
in Prag erschienen ist. Also der Text ist
nicht wie „Der Wanderer" erzählt, von Ritter
von Steinh außer, und der Antheil Höl«
zel's an der Composition wie er selbst er-
zahlt, ist nur mehr untergeordneter Art, da
eigentlich Reißiger den Grundgedanken der
Composition verfaßt hat. — Porträte. Gu<
stav Hölzel ist mehrere Male porträtirt.
zweimal in London, und zwar einmal von
Iu l l i en gestochen; — ein anderes Bild von
ihm erschien im Jahre 1347 mit dem Facsi-
mile seines Namens: Gustav Hölzel, litho-
graphirt von Kriehuber, gedruckt bei
Höfelich in Wien. (Es gibt Exemplare in
40. und Halbfolio.) — Ein I van Hölzel
(geb. zu Tuklad im Kaurzimer Kreise in
Böhmen 18. October 1749) war ein vortreff-
licher Sänger und spielte sehr gut die Violine.
In seiner Jugend erlernte er die Seifensie«
derei, wurde Meister und Bürger in Prag,
aber das Glück war ihm nicht hold, und
nun war es die Musik, von der er seinen
Lebensunterhalt erwarb. Er verfertigte das
zu jener Zeit in Böhmen vielbeliebte Instru»
ment Kobza, auch Dratenka genannt, wel«
ches die Gestalt eines Halbmondes hatte, an
dessen halben Zirkel ein einfacher Resonnanz-
boden angebracht war. auf welchem aus har-
tem und festem Holze verfertigten, in alle Töne
gleichgestimmten Halbzirkel, der mit stähler-
nen fest angemachten Stiftchen versehen war,
er mit einem Violinbogen spielte. Er mußte
dieses eigenthümliche Instrument für mehrere
herrschaftliche Häuser verfertigen. WannH5l<
zel starb, ist unbekannt, 18U8 lebte er noch
in Prag. »Dlabacz (Goüfr. Johann). All-
gemeines historisches Künstler-Lexikon für Böh- men u. s w. (Prag 1813, Haase, 40.)
Bd. I, Sp. 643.^ z — Hier sei auch noch des
Olmützer Buchhändlers Eduard Hölzel ge.
dacht, eines Mannes, der, mit den besten und
ältesten Firmen der Residenz rivalisirend, durch
seinen wissenschaftlichen Verlag die Aufmerk,
samkeit des literarischen Publikums auf sich
zieht und in demselben Werke edirt. die durch
ihre künstlerische Ausstattung den schönsten
ihrer Art beigezählt werden können. Würz«
bach von Tannenberg (Constant Dr.), Bi»
bliographisch'statistische Uebersicht der Literatur
des österreichischen Kaiserstaates (Wien, Staats»
druckerei, gr. 8<>.) m . Bericht (1855), Marg.
3919, 10.894, 14.277, 13.861, 26.804, 26.811
27.177.)-
Hölzel von Sterustein, siehe: ßelcel-
Sztersztyn M < v m , S. 24(h.
.hölzl, Franz Seraph. Thomas (T o n>
setz er und Domcapellmeister, geb. zu
Malaczka in Ungarn 14. März 1808).
Daß Ungarn sein Geburtsland ist, ist
mehr ein Zufall; seine Mutter von Wien
befand sich eben zu Malaczka auf Besuch
bei Freunden. H. ist der Zweitälteste
Sohn eines k. k. Beamten (sein älterer
Bruder Joseph ist k. k. Sectionsrath
bei der obersten General»Rechnungs-
Controlsbehörde in Wien). Nach dem
Wunsche seiner Eltern sollte er sich den
Studien widmen und zu diesem Zwecke
besuchte er auch das Piaristengymnasium
in der Iosephstadt, fühlte sich aber in der
an diesem Gymnasium befindlichen Ge»
sangschule, welche unter der Leitung des
Ritters von Henneberg stand, weit
behaglicher und wurde auch seiner schnel»
len Fortschritte wegen in kurzer Zeit
schon auf dem Kirchenchore verwendet.
Indem H.'s Neigung zur Musik eine
stets vorherrschendere wurde, so gestatte«
ten ihm die Eltern, sich ganz derselben
widmen zu dürfen, und ließen ihn als
Zögling in das vom Grafen Ferdinand
Palffy 1823 am k. k. priv. Theater an
der Wien errichtete Musikinftitut eintreten,
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Hibler-Hysel, Band 9
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Hibler-Hysel
- Band
- 9
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1863
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 518
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon