Web-Books
im Austria-Forum
Austria-Forum
Web-Books
Lexika
Wurzbach-Lexikon
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Hibler-Hysel, Band 9
Seite - 120 -
  • Benutzer
  • Version
    • Vollversion
    • Textversion
  • Sprache
    • Deutsch
    • English - Englisch

Seite - 120 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Hibler-Hysel, Band 9

Bild der Seite - 120 -

Bild der Seite - 120 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Hibler-Hysel, Band 9

Text der Seite - 120 -

120 Höhl dem es ausdrücklich heißt: „Kein Licht« strahl, er komme, woher er wolle, soll in Zukunft unbeachtet und unerkannt in der Monarchie bleiben oder seiner möglich nützlichen Wirksamkeit entzogen werden". Aber dieses inhaltreiche Zugeständniß wurde durch rasch sich folgende, immer schärfere Polizei'Hofstellverordnungen und die den Censoren ertheilten immer stren geren Verhaltungsbefehle gänzlich ver nichtet. Im Jahre 1843 wurde Hölzl zum Director desCentral'Bücherrevifions> amtes mit dem Titel eines kais. Rathes ernannt, welche Stelle er bis zum Jahre 1847 bekleidete; in diesem Jahre wurde eine Censul'Oberdirection errichtet und H. diesem unter einem Hofrathe gestellten neuen Amte als erster Adjunct beigegeben. Da brachen 1848 die Märztage herein, die Censur in allen österreichischen Län« dem wurde aufgehoben, Hölz l in den Stand der Verfügbarkeit verseht, dann noch hie und da in einer seiner bisherigen Wirksamkeit entsprechenden Weise ver- wendet, 1832 nach mehr als 40jähriger Dienstzeit auf sein Ansuchen penstonirt und ihm 1834 Titel und Charakter eines k. k. Regierungsrathes verliehen. H. dient noch zur Zeit dem Staate als Bei« rath in Handhabung des Theatergesehes. Die humane Weise, mit welcher H. sein mißliches Amt unter schwierigen Verhalt« niffen versah, hatte zur Folge, daß ihm selbst zu jener Zeit die Achtung des Publi« kums nicht versagt wurde, als der Haß und die Erbitterung gegen das Censur« institut auf das Höchste gestiegen war. Bei seinem schwierigen und angestrengten Dienste blieb H. wenig Muße zu litera» rischen Arbeiten; nichtsdestoweniger hat er mehrere Aufsätze für die „Vaterlän. dischen Blätter" und in die 1817 bei 2trauß erschienenen „Historischen und kritischen Andeutungen über die Literatur des Oesterreichischen Kaiserstaates in den Jahren 1813 und 1816"; überdieß für die „Jahrbücher der Literatur" unter der Redaction des Matthäus von Coll in, kurze kritische Anzeigen der in Oesterreich erschienen Werke; zu dem „Mythos alter Dichter" in 72 bildlichen Darftellungen von Stob er des Jüngeren Künstler» Hand den nebenstehenden Text, und für die bei Härter erschienenen, von Stöber dem Aelteren gestochenen „Scenen aus Donquixote" kurze Erklärungen geschrie- ben. Aber nicht diese literarische Thätig, keit ist es, welche H. eine Stelle in diesem Werke einräumt, sondern die Rolle, welche er zur Zeit des merkwürdigen gei» stigen Druckes in Oesterreich spielte, als sein wiederholtes männliches Entgegen» treten gegen unverantwortliche Zwangs- maßregeln, wenn es gewürdigt worden wäre, im Stande war, die schlimmen Folgen zu verhüten, die über ein großes Reich hereinbrachen und dasselbe an den Rand des Verderbens brachten. Wer aber erwägt, daß der durch ihn veran« laßte, wiewohl unrechtmäßige Nachdruck besserer Werke wesentlich zur freilich ganz unzulänglichen Bildung der Generationen beitrug, welche in die Jahre 1813—1847 fallen, wird H. auch einen Platz in der Culturgeschichte Oesterreichs einräumen müssen. Sar to r i (Franz Dr.), Verzeichniß der gegen« wärtig in und um Wien lebenden Schriftsteller (Wien 4820, A. Strauß. 8°.) S. 38. — Außer den bisher genannten Personen des Namens Hölzl ist noch einiger zu gedenken. Franz von Hölzl (aeb. zu Wien 10. Februar 1791, gest. ebenda 7. Februar 1830). Schon Vater und Großvater dienten wie der Obige im nämlichen Amte, nämlich in der kais. Cabinetskanzlei; Franz bekleidete 1809 die Stelle eines Cabi» netsofsicials, wurde k. k. Rath, 1847 Regie« rungsrath, als solcher 1849 pensionirt. Er besaß eine classische Bildung und hatte mehrere Lustspiele, den Text zu einigen Operetten, darunter eine des Titels: „Ali Hitsch-Hatsch",
zurück zum  Buch Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Hibler-Hysel, Band 9"
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Hibler-Hysel, Band 9
Titel
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Untertitel
Hibler-Hysel
Band
9
Autor
Constant von Wurzbach
Verlag
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Ort
Wien
Datum
1863
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
13.41 x 21.45 cm
Seiten
518
Schlagwörter
Biographien, Lebensskizzen
Kategorien
Lexika Wurzbach-Lexikon
Web-Books
Bibliothek
Datenschutz
Impressum
Austria-Forum
Austria-Forum
Web-Books
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich