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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Hibler-Hysel, Band 9
Seite - 123 -
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Seite - 123 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Hibler-Hysel, Band 9

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Honig 123 bewerkstelligen, in welchem die erstere gegen eine Entschädigung von der übrigen Dauer ihres Contractes freiwillig abstand. Bald darauf ernannte Kaiser Joseph Honig zum nieder-österreichischen Re« gierungsrathe und Tabak» und Siegel- gefällendirector, und als im Jahre 1784 das k. k. Bankal- und Mauthgefälle mit dem Tabakgefälle vereinigt ward, wurde H. zum Director der drei großen Staats» monopole ernannt. Auch führte H. im Auftrage des Kaisers im nämlichen Jahre eine Bereisung der Grenzen von Böhmen und Mähren aus, über derm Ergebniß er dem Monarchen Bericht erstattete. Alle diese Verdienste, vornehmlich jene um den Aufschwung des Gefälles im Kaiserftaate, belohnte Kaiser Joseph im Jahre 4789 durch Erhebung Honig's in den erb» ländischen Adelstand mit Verleihung des 'Prädicates Edler von Hönigsberg. Die Verleihung des Adels gestattete Hönigsberg die Religionsfondsherr, schaft Velm in Oesterreich käuflich an sich zu bringen. Aber der bald darauf erfolgte Tod des Kaisers Joseph hatte für H. nachtheilige Folgen; es wurde ihm lange nicht möglich, in den factischen Besitz der gekauften Herrschaft zu gelan» gen, erst eine Hofentschließung vom 13. December 1794 machte allen Vera» tionen ein Ende und befahl den Stän« den, daß H. im Besitze der Herrschaft gleich anderen christlichen Eigenthümern angeschrieben werde. I n der Zwischen» zeit, 1791, entstanden allseitig Klagen über die äußerst schlechte Qualität des in der k. k. Tabakfabrik zu Fürstenfeld in Steiermark erzeugten Schnupftabakes. Hönigsberg wurde abgeordnet, die Ursachen der Uebelftände zu erheben und zu beseitigen. Er entledigte sich des ihm gewordenen Auftrags mit aller Energie, führte eine neue Beize ein, so daß der mit H. N. (d. i. Hönigsberg) bezeichnete Schnupftabak auch von Administrationen anderer Länder oft bestellt wurde, und beseitigte die zahlreichen in der Fabrik zu Fürftenfeld und in den Dienstzuständen des Tabakgefälles in Gratz entdeckten Gebrechen. H. blieb dem Glauben seiner Väter treu und stand seinen Berufs«, geschäften bis kurz vor seinem Tode vor, der im Alter von 84 Jahren erfolgte. Aus seiner Ehe mit Katherina Wehle hinterließ er sechs Söhne und eine Toch» ter, von welchen nur sein ältester Sohn Enock und dessen Nachkommen dem Iudenthume treu geblieben waren. ^Ueber Hönigsberg's Familie siehe unten die Quellens H. liegt auf dem Iudmfried» Hofe in Wien begraben. Da die Inschrift des verwahrlosten Grabsteins 3. A. Frankl in seinen „Inschriften des alten jüdischen Friedhofes in Wien" nicht mit. theilt, wird hier bemerkt, daß dieselbe in Ko mpert's unten in den Quellen ange» führten Lebensskizze Hönigsberg's (S. 142) enthalten ist. Hönigsberg ist der erste Jude in Oesterreich, welcher, die Wohlthat des Iosephinischen Toleranz» edictes im vollsten Umfange genießend, in Folge seiner Bürgertugenden und der dem Staate, namentlich im Finanz» und Monopolwesen, geleisteten wichtigen Dienste in den österreichischen Adelstand erhoben wurde. Im Diplom selbst heißt es, „daß schon sein Vater im Jahre 174! während des ersten Krieges mit Preußen und Frankreich für die österreichische!! Truppen beträchtliche Naturalienlieferuu» gen geleistet und der Armee dadurch die Subsistenz merklich erleichtert, er selbst aber das so sehr herabgesunkene Gefall zur höchsten Blüthe gebracht, in unbe- grenzter Dienstbeftiffenheit, unversehrter Treue und unläugbarer Uneigennützig» keit sich ausgezeichnet, wie ferner durch
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Hibler-Hysel, Band 9
Titel
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Untertitel
Hibler-Hysel
Band
9
Autor
Constant von Wurzbach
Verlag
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Ort
Wien
Datum
1863
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
13.41 x 21.45 cm
Seiten
518
Schlagwörter
Biographien, Lebensskizzen
Kategorien
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