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Honig 124 Sörkiger
seine Grenzbereisungen dem Zollwesen
genutzt".
Kalendrr und Jahrbuch für Israeliten auf
das Schaltjahr (1848) 5608. herausgeg. von
Isidor Busch (Wien 4847. v. Schmid. 8".)
S. 117: „Oesterreichische Adelshalle für
Israeliten. Israel Honig Edler von Honigs»
berg. Biographie von Leopold Kompert". —
Adelstanos'Diplom vom 2. September
1789. — Aeber die Familie Zsrael Hönig's
Edlen von S5uig5derg. Von Israel Honigs
von Honigs berg Kindern sind anzuführen:
Gnoch, Aaron, Maximil ian, Joachim,
Adam. Dec älteste, Enoch (geb. 1744), war
Tabak» und Siegelgefällen-Districtsverleger
zu Böhmisch'Leippa. Enoch und alle seine
Nachkommen blieben dem Glauben der Vater
treu. Enoch's ältester Sohn, Low, war
ein ausgezeichneter Gelehrter in hebräischen
Studien. Von Löw's Kindern starb Salo-
mon, Buchdrucker, in jungen Jahren, und
Friederike, vermalte Busch (auch jung ge«
storben), war die Mutter des Isidor
Busch, Herausgebers des „Kalenders und
Jahrbuches für Israeliten", einer an literari»
schen und culturhistorischen Daten für die Ge»
schichte des Iudenthums reichen und wichtigen
Folge von Jahresschriften. Von En o ch's übri-
gen Enkeln sind zu nennen: Venedict Edler
von Honigsberg, Doctor der Medicin und
Mitglied der Wiener Facultät, Heinrich Edler
von H., Doctor der Rechte, beide, Benedict
und Heinrich, tressliche Musiker. — Aaron,
Enoch's Bruder und Israel's H. zweitgeborner
Sohn, war kaiserl. Rath und blieb Jude bis
an seinen Tod. Seine Nachkommen haben
den Glauben der Eltern verlassen. — Maxi»
mil ian, Enoch's drittgeborner Sohn, war
durch 38 Jahre Vertreter der Israelitenge«
meinde Wiens, Bankier und Spitalsvorsteher.
Von seinen Kindern sind nur zwei Töchter am
Leben. — Joachim, Enoch's vierter Sohn,
starb kinderlos, und Adam, Enoch's jüng»
ster Sohn, Arzt, starb unverheirathet. fast
81 Jahre alt, in Wien. Von Enoch's Toch»
ter, einer vermalten üridersdorf, nach Andcren
!.'eidesdorf, stammt Max Leidersdorf,
Claoiervirtuose, der als großherzoglicher Ca»
pellmeister zu Florenz am 26. September
1839 (nach Kompert 1843) gestorben ist.
Von Israel H.'s Geschwistern gründeten die
Brüder die Familien von Hönigshof, von
Henikstein ^s. d. Bd. VII I , S. 303) und
von Bienenfeld. Eine hervorragende Stel< lung in der Gesellschaft nehmen die nunmeh«
rigen Freiherrn von Henikstein ein und
eine Urenkelin Israel's war die Gemalin des
berühmten Orientalisten Joseph Freiherrn
von Hammer'Purgstal l ls. d. Bd. VII,
S. 267); Israel's jüngste Schwester aber.
Marianne, vermalte Lazar Frankl, der k. k.
Tabakoistrictsverleger zu Chrudim war, ist die
Stammmutter eines in der Geschichte der
Literatur und Kunst hervorragenden Geschlechts.
Einer ihrer Söhne, Johann Bernhard
Fr an kl, war kaiserl. Ofsicier, der seinen Tod
auf dem Felde der Ehre fand. Ihre Enkel sind
Ludwig August Fr an kl ss. d. Bd. IV,
S. 334^, David Bernhard Frankl und
Wilhelm Frankl Ebenda S. 334), Ge-
meinderath der Stadt Wien, als welcher er in
den traurigen Tagen der letzten Wiener Reber-
schwemmung (Jänner 1862) eine energische und
segensvolle Thätigkeit entfaltete und dafür von
Sr. Majestät mit dem goldenen Verdienstkreuze
mit der Krone ausgezeichnet wurde; ferner der
MalerLeopoldPollak, meistinRom lebend;
der um die Begründung des Iudentcmpels in
Prag hochverdiente.Ludwig Pollak, und
der Arzt, Balneolog und Dichter Gottfried
Schmelkes in Teplitz. — Wappen Israel
Honigs Edlen vsn Sönigsberg. Gevierteter
Schild, 1 und 4: in Blau auf grüner Erde
todt auf dem Rücken ausgestreckt liegend ein
natürlicher Löwe, um dessen offenen Rachen
acht goldene Bienen schwärmen; 2 und 3: in
Roth schragrecht ein silberner mit vier Tabak«
pflanzen belegter Balken. Auf dem Schilde
ruht rechtsgekehrt ein gekrönter Helm, aus
der Krone des Helmes springt ein natürlicher
Löwe hervor, in der rechten vorgestreckten
Pranke eine Tabakpftanze haltend. Die Helm«
decken sind zu beiden Seiten silbern, rechts
blau, links roth unterlegt.
ßörbiger, Alois (Orgelbauer, geb.
zu Thierbach im Unterinnthale Tirols
im Jahre 4810). Der Sohn eines
Bauern, der noch in seinem zwanzigsten
Jahre die Kühe auf die Alm trieb, Butter
und Käse machte und nie einen Unterricht
genossen hatte. In der Mechanik wie im
Gebiete der Musik ist er ein Naturalist.
Als solcher wagte er eS für die Curat«
kirche seines Geburtsortes, bloß auf sein
Talent und wenige Erfahrung vertrauend,
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Hibler-Hysel, Band 9
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Hibler-Hysel
- Band
- 9
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1863
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 518
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon