Seite - 133 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Hibler-Hysel, Band 9
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Hoehendorff 133 Hostauer
Hoetzendorff, Johann Samuel (Ma-
ler, Geburtsort und Jahr unbekannt,
lebte in der ersten Hälfte und um die
Mitte des 18. Jahrhunderts). Die kargen
Nachrichten über diesen vortrefflichen
Künstler, der auf einem 1733 gemalten
kleineren Prospecte: „Owbri« xietor s
Vionna" genannt wird, danken wir dem
ausgezeichneten Archäologen Pr i misser,
der in einer Beschreibung der Kunstschatze
der Abtei Göttweih seiner gedenkt. Die
unten bezeichneten Quellen Nagler und
Mül ler stützen sich beide auf Primisser
und weder Schlager noch Tsch ischka
machen in ihren „Künstlerverzeichnissen"
Hoetzensdorff's, der aber auch in
einem gleichzeitigen Berichte Ho eh»
mannsdorf genannt wird, mit einer
Sylbe Erwähnung. Tsch ischka jedoch
in seinem Werke „Kunst und Alterthum
in-dem österreichischen Kaiserstaate" nennt
in der Schilderung der Abtei Göttweih
(S. 79) einen Maler Hoetzendorfer,
der ohne Zweifel mit dem unsrigen eine
und dieselbe Person ist. Von Hoehen-
dorff befinden sich in Möttweih: die
„Geschichte deg H. Nrnedirt", 20 und einige
Blätter; — die „Grgchichtr drs Nischafü Ält-
umnn", Stifters der Abtei, auch in meh»
reren Blattern; — ferner zwei große
Gemälde, die „Ansichten der Abtei" vor
dem Brande (17. Juni 1718) und in
seiner neuen Gestaltung vorstellend; diese
zwei Gemälde tragen die Jahreszahl
1728 und den Namen des Künstlers;
und die im Jahre 1733 gemalten kleine»
ren Abbildungen der vier Pfarren des
Stiftes: „Nleidlmg", „Nrnntchlll", „Gnrhllt"
und „Nalb". Diese Arbeiten zeichnen sich
durch richtige Architektur nnd herrlichen
Baumschlag aus. Primisser schreibt
über H.: „ In seinen Gemälden ist große
Leichtigkeit und ein praktischer Griff be«
merkbar. Die Mittelgründe sind schön und nach den Regeln der Perspective
Alles sehr zusammenstimmend, die Luft
und der Baumschlag höchst originell,
wahr und kraftig."
Nagler (G. K. vr.), Neues allgemeines
Künstler.Ierikon (München 1838, Fleisch,
mann,»".) Bd. VI, S. 221. — Hormayr's
Archiv für Geographie, Historie. Staats« und
Kriegskunst (Wien, Strauß, 4<».) Jahrgang
j«2l. Nr. 434, S. 53l. __ Die Künstler
aller Zeiten und Völker, begonnen von Prof.
Müller, fortgesetzt von Dr. Klunzinger
(Stuttgart, Ebner u. Seubert. Lex.8".) Bd. I I ,
T. 390.
Hofblmcr Edler von Hohenlvall, Gott-
fried (k. k. Oberstlieutenant, geb.
zu Theresienstadt in Böhmen 1787,
gest. zu Wien 8. October 1832). Trat
am 7. October 1801 als Unterkanomer in
die Artillerie, kam am 1. December 1803
zum Bombardiercorps, machte die Feld»
züge 1803. 1809, 1813—1813 mit und
erkämpfte sich die silberne und goldene
Tapferkeitsmedaille; die silberne erhielt
er am 28. Juni 1810 fiir sein muthvolles
Verhalten bei Aderklaa, die letztere
aber am 13. Februar 1814 für seine
schöne Waffenthat bei Valleggio und
Bozzolo; auch rückte er in dieser Zeit
zum Oberfeuerwerker, und am t. April
1813 zum Unterlieutenant vor. I n sei»
mm Range wurde er zum Oberlieutenant
(1. März 1819), zum Hauptmann
(10. Juli 1829) und Major (23. Novem-
ber 1840) befördert. Am 16. September
1848 wurde er mit Oberstlieutenants.
Charakter in den Ruhestand versetzt.
Während seiner Dienstzeit als subalterner
Ofsicier vom Jahre 1816 an war er
Lehrer der Situationszeichnung und ande«
rer Fächer im Bombardiercorps und gab
als solcher im Drucke heraus: „Vor-
kgelüiitter zur Sitnlltiun5zrichnnng" (Wien
1829) und „RnrWtasster Neitunterricht"
(Pesth 1843, mit 7 Taf.), in dessen
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Hibler-Hysel, Band 9
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Hibler-Hysel
- Band
- 9
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1863
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 518
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon