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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Hibler-Hysel, Band 9
Seite - 137 -
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Seite - 137 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Hibler-Hysel, Band 9

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Hofer 137 Hofer das allgemeine Aufgebot enthielten. Das Volk rottete sich zusammen, beim Hußlhoft und am Berge Isel entspann sich zwischen den bewaffneten Bauern und den Bayern ein Gefecht, das zum Nachtheile der letzteren aussiel. Nun nahm der Kampf von Stunde zu Stunde an Ausdehnung zu, die Sturmglocken ertönten im ganzen Lande und in der Nacht vom 14. auf den 42. April wiederstrahlte die ganze Umge- bung der Stadt Innsbruck zum Entsetzen der bayerischen Truppen von den Wach» feuern der von Minute zu Minute an- wachsenden Inslirrectionsmassen. Mit dem grauenden Morgen begannen die Gefechte in der Umgegend, die Stadt Innsbruck aber wurde immer enger von den Bauern eingeschlossen, welche bereits um 81/2 Uhr in die Stadt selbst drangen, wo nun der blutige Kampf begann. Die Bayern, welche zuerst an nichts Eiligeres als an Flucht dachten, konnten nur durch ihren ritterlichen Oberst Diet fur t von so schimpflichem Vorgehen zurückgehal- ten werden. D i e t f u r t siel einer der Ersten im Kampfe. Die Bauern hatten bald die Oberhand, bereits um 10 Uhr Vormittags war alles bayerische Militär in Innsbruck entwaffnet. Auch die Kämpfe in der Umgebung waren sieg- reich für die Bauern ausgefallen. So begann das Vorspiel jener denkwürdigen Ereignisse. I n Paffeier hatte man Hofer zum Commandanten der Paffeirer er. nannt, zahlreiche SchützeN'Compagnien von Meran, vom Burggrafenamte und Untervinschgau stellten sich freiwillig unter seinen Befehl. Keiner stand so fest im all« gemeinen Vertrauen wie der Sandwirth, keiner rechtfertigte es auch in dem Maße wie er. Indessen hatten bei der steigenden Macht des Gegners die Ereignisse im Lande eine bedenkliche Wendung genommen. Im Mai stand das österreichische Heer im Begriffe das Land zu verlassen, bereits war auch schon die Hauptstadt Innsbruck von einer starken feindlichen Macht besetzt. Die Verständigsten und Muthigsten waren schon zaghaft geworden, da erschien Hofer und weckte das allgemeine Ver- trauen. Mit zauberähnlicher Schnellig» keit rief er eine achtbare Schaar der besten Schützen aus dem Etschthale und aus der Gegend am Eisack zusammen und führte sie gegen den bedrohten Brenner. Bei Ster l ing traf er die Brigade des Frei» Herrn von Bu 0 l auf dem Rückzüge nach Mühlbach. Seinem Ansehen und der Entschlossenheit seines Adjutanten Eisen» stecken ^Bd. IV, S. 17^ gelang es, die- selbe zurückzuhalten. Dort hatten sich die versammelten Häupter des Landes nach H o fer's Rath und Plan zum Angriffe des Feindes bei Innsbruck und Hall am 2!5. Mai bereinigt; dort wurde von ihnen der Sandwirth zum Obercornmand anten über die gesammte Volksbewaffnung im Lande gewählt. Mit der ungezierten Ent» schuldigung, daß er sich zur Uebernahme eines solchen Amtes zu schwach fühle, wollte er diese ehrenvolle Last ablehnen; allein seine Allsreden wurden nicht an« genommen und Alles bestand darauf, daß H. der Oboranführer der Tiroler sein solle und er blieb es auch bis an das Ende der Ereignisse. Indessen nahmen diese eine immer bedenklichere Wendung im Lande. In den letzten Tagen deS Monats Juli war das Land nicht nur von allen österreichischen Truppen, sow dern auch von dem Hofcommifsär von Hormayr verlassen, also ohne Militär, ohne Verwaltung, ohne Geld und im Zustande des Krieges. I n dieser Noth beginnt die Glanzperiode der tirolischen Insurrection und nun entfaltete sich Hofer's moralische Kraft in ihrem schönsten Lichte. Sein Werk ist die Ver-,
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Hibler-Hysel, Band 9
Titel
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Untertitel
Hibler-Hysel
Band
9
Autor
Constant von Wurzbach
Verlag
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Ort
Wien
Datum
1863
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
13.41 x 21.45 cm
Seiten
518
Schlagwörter
Biographien, Lebensskizzen
Kategorien
Lexika Wurzbach-Lexikon
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