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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Hibler-Hysel, Band 9
Seite - 156 -
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Seite - 156 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Hibler-Hysel, Band 9

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Soffbamr 186 Hoffbauer bauer begab sich nach Wien. Auch da wurde er zuerst von der Polizei verhaftet, aber bald freigelassen. An dem Erz- bischofe H oh en.w art und dem Hofrathe Baron Penkler gewann er machtige Freunde. Der Gedanke, in Wien ein OrdenShaus zu gründen, erfüllte ihn und sein Streben war nunmehr nur darauf gerichtet. 4809 erhielt H. den Auftrag, den Gottesdienst in der italienischen Kirche interimistisch zu besorgen. Die Zahl seiner Freunde, die ihn in seinem Vor- haben förderten, mehrte sich. Unter die» sen befand sich Friedrich von Klinkow' ström, und mit dessen Hilfe wurde eine Erziehungsanstalt für adelige Knaben in's Leben gerufen. Im Jahre 4813 wurde H. Beichtvater der Ursulinerinen und Ditector der Klosterkirche daselbst. Zugleich versah er das Predigtamt an Sonn» und Feiertagen und verkündete an hohen Festtagen nach der Predigt von der Kanzel den päpstlichen Ablaß. Eine solche Ablaßverkündigung aber ver» stieß gegen die bestehenden Gesetze. Seine Gegner, und deren waren nicht wenige, lagen beständig auf der Lauer und wie der obige Umstand bei seiner späteren Untersuchung mit einen Erschwerungs« umstand bildete, so war der Einfluß seiner Gegner wirksam genug, daß ihm für einige Zeit das Predigen untersagt wurde. Alles dieß aber konnte H. in seiner Wirksamkeit nicht beirren und er lag der Erfüllung seines Berufes mit Hintansetzung seines eigenen Ich ob. Insbesondere wurde er oft an's Kranken» und Sterbelager gerufen, und obgleich schon vom Alter gebeugt und durch sein ascetisches Leben selbst schon körperlich geschwächt, ließ er sich nicht abhalten zu gehen, so oft an ihn diese Forderung gestellt wurde. Indessen festigte sich in Wien die Kongregation, die sich ohne behördliche Bewilligung nach und nach gebildet haite und in fortwahrender Zu« nähme begriffen war. Bereits konnte sie im Jahre 4815 Priester derselben zu einer Missionsstation in der Bulgarei entsen» den, nachdem Hoffbauer sich früher mit dem Gedanken getragen hatte, eine Misston nach Amerika abzuschicken. Die Mission in der Bulgarei war unglücklich ausgefallen, der Aufbau eines eigenen Kollegiums wurde nicht gestattet, und nach sechs Jahren fruchtloser Anstrengungen, festen Boden im Lande zu gewinnen, kehrten die entsendeten Priester unverrich» teter Dinge zurück. Hoffbauer kannte wohl alle diese sein Inneres schwer betrü» benden Verhältnisse, aber die Rückkehr seiner Boten hatte er nicht mehr erlebt, sie hatte ein Jahr nach seinem Tode statt' gehabt. Der überhandnehmende Einfluß Hoffbauer's in Wien fing allmälig Bedenken an zu erregen, welche gesteigert wurden, als es sich zeigte, daß in Oester« reich ein ausländischer neuer Orden bestehe, ohne eine gesetzliche Bewilligung seines Bestandes aufweisen zu können. Es wurde gegen Hoffbauer amtlich eingeschritten. Eine aus weltlichen und geistlichen Mitgliedern bestehende Unter« suchungscommission verfügte sich zu Ho ff« bauer, nahm seine Papiere in Beschlag und stellte ihm selbst die Alternative, ent« weder seinem Orden zu entsagen oder Wien zu verlassen. Er entschied sich für das letztere und stellte darüber einen form« lichen Revers auS. Die Dinge waren schon zum Aeußersten gekommen und Hoff« bauer sollte entweder die Verbindung mit der Kongregation aufgeben oder binnen einer festgesetzten Frist Oesterreich verlassen, als er erst Schritte machte, und durch seine Freunde, den Baron Penkler und Erzbischof Hohenwart, erwirkte, daß der Kaiser sich über die
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Hibler-Hysel, Band 9
Titel
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Untertitel
Hibler-Hysel
Band
9
Autor
Constant von Wurzbach
Verlag
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Ort
Wien
Datum
1863
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
13.41 x 21.45 cm
Seiten
518
Schlagwörter
Biographien, Lebensskizzen
Kategorien
Lexika Wurzbach-Lexikon
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