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160 Hofmann
des einfachen Namens in der alphabeti-
schen Ordnung ihrer Taufnamen, dann
alle Hoffmann mit einem Prädicate
in der alphabetischen Folge dieser letzteren
aufgeführt.
Hofmann, Johann Nep. Franz (H u-
man ist und Abt von Hotkiew, geb. zu
Keltsch in Mähren 4733, gest. zu Lem-
berg 21. December 1834). Besuchte
die Elementarschule zu Straznitz, das
Gymnasium zu Hradisch und Nikolsburg,
hörte die Philosophie und Theologie zu
Olmütz und erhielt 4776 zu Wien die
heil. Weihen. Schon im Jahre 4778
kam er als Katechet und Director der
Normalschule nach Lemberg, wo er 4784
Domscholastikus am Lemberger Domcapi»
tel wurde. Da er auch die theologische
Doctorwürde - besaß, wurde er 4803
Director der theologischen Facultät an
der Universität in Krakau, wo er folge-
weist Rector, dann infulirter Abt, Pfarrer
und Erzpriester bei St. Maria, bei Erle-
digung des Bisthums Praeses des Kra-
kauer Domcapitels und bei Besetzung
des Bisthums Abt von Hotkiew wurde,
welche Würde er bis an seinen Tod
bekleidete. H. war ein Humanist und
hat durch seine mannigfaltigen Stiftungen
ein segensvolles Andenken hinterlassen.
Er begründete in Lemberg das Waisen-
institut mit einem Betrage von 3000 fl.
Zum Haupterben seines großen Vermö»
gens, über 200.000 fi. C. M., setzte er
in seinem letzten Willen das Lemberger
Armeninstitut ein, auf welches nach Ab-
schlag zahlreicher meist auch wohlthätiger
Legate, noch über 80.000 fi. kamen.
Unter den übrigen Legaten befanden sich
neben mehreren kleineren für dürftige
Privatpersonen, für die Kirche seines
Geburtsortes und' die Margarethenkirche
in Wien, noch das ansehnliche von
30.000 st. für das Lemberger Domcapitel und eines von 7000 st., von dessen
Zinsen den aus dem Lemberger Straf»
hause entlassenen mittellosen Sträflingen
Handwerkzeug u. dgl. m. angeschafft
werden sollen. Im Jahre 4826 hielt H.
in Wien in der Margarethenkirche seine
ö0jährige Jubelfeier als Priester und
wenige Jahre darnach starb er zu Lem«
berg als Greis von 78 Jahren.
Dstolo^l ^«e?U)l'/c), Xa.tll.IoF kiäko^un I^>H.
tato^v i kanouilcon Ivrako^kied, d. i.
Ludwig Ltztowski, Katalog der Krakauer
Bischöfe, Prälaten und Domherren (Krakau
1882, Univers. Druckerei. 8«.)' Bd. I I , S. 69.
— Oesterreich ischeNationa l-Encyklo«
pädie von Gräffer und Czikann (Wien
1833, 8".) Bd. VI, Suppl. S. 483.
ßoffMllllll, Leopold Musiker, Ca-
pellmeister bei St. Stephan in Wien, geb.
nach Leidenfrost zu Wien 44. August
4733, gest. ebenda 47. März 4793).
Mit einem vortrefflichen Talent für die
Musik begabt, erhielt er auch in derselben
eine entsprechende Ausbildung und trat
bereits 4760 mit zahlreichen Compositio«
neu in die Oeffentlichkeit. 4763 wurde
er für den Orgeldienst der Hofcapelle
aufgenommen, nachdem er schon das
Jahr zuvor als Kapellmeister bei St.
Stephan angestellt worden. Als später
der Hofclavkerlehrer Christian Wagen-
seil seines Gichtübels wegen das Lehr-
amt aufgeben mußte, wurde H. am 30.
December 4769 als Hofclaviermeister für
die jungen Herrschaften mit dem Gehalte
von 30 st. angestellt. Von seinen zahl-
reichen und zu ihrer Zeit sehr beliebten
Arbeiten erschienen nur wenige im Drucke,
u. z. sind bekannt: „Gden mit Meladien".
„6 Vrill'Z tiir Imline, Villluncell und Va55",
desto mehr waren seine Arbeiten Hand«
schriftlich verbreitet. Sie bestanden aus
Symphonien, Violin», Violoncell» und
Clavier»Concerten, Quartetten und Trio's
für Violine, Clavier.Sonaten mit und
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Hibler-Hysel, Band 9
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Hibler-Hysel
- Band
- 9
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1863
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 518
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon