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170 Hoffmann
das Werk: „O^ar ia stare^o ^eeil^", d. i.
Brillen eines alten öechen (Prag1637), her»
ausgab, welches ungeachtet seines abgeschmack-
ten, von der Mode jener Tage eingegebenen
Titels, culturhistorisch noch heute der Auf-
merksamkeit werth ist, indem eS einerseits
über die Frömmigkeit der Böhmen in frü<
heren Tagen, andererseits aber über den Ur»
sprung der Kirchen und Klöster in Böhmen
in alphabetischer Ordnung Nachricht gibt.
Von geringerem Interesse ist sein zweites
Werk: ^spsoulum pivtktiä eki^tiunke"
(prazae 1642), in welchem er die von den
Anhängern anderer Religionen bekämpften
Gebräuche der katholischen Kirche zu verthei«
digen bemüht ist. ^Lokusla! Nalbiui « 8.
<l. liobsinia äocta, opus xoiitkumuiQ eäi-
tum ab Raxliaelo IInF2.r (?i-2Fas 1776,
^ä. H^sn, s».) i). 203.) — 13. Jacob
Hoffmann, siehe: Johann (II.) Hossmann,
Abt zu Admont M . 18). — 16. Joachim
Ho ff mann (Tonsetzer, geb. 1784, gest. zu
Wien am 1. Juni 1836). war durch vkle
Jahre ein in Wien gesuchter Lehrer der mu<
sikalischen Theorie und des Generalbasses. Er
hat sich durch mehrere Kirchencompositionen,
namentlich aber durch eine Compositionslehre
in musikalischen Kreiftn vortheilyaft bekannt
gemacht. Er war Ehrenmitglied mehrerer
Kirchenmusik«ereine und für seine Verdienste
um die Musik mit der österr. Medaille für
Kunst und Wissenschaft ausgezeichnet. j^Thea»
ter'Zeitung von Adolph Bauerle 1836,
Nr. 126. — Blätter für Musik, herausg.
von Zellner. 1836. Nr. 46.) — 17. Io«
hann (I.) Hoffmann, gemeiniglich Hanns
(Maler, gest. 1600, nach Dlabacz zu
Prag. nach Nagler und Anderen zu Wien).
Er arbeitete vordem in Nürnberg, von wo
ihn 1384 Kaiser Nudolph I I . nach Prag
berief; er malte Thiere. Blumen, Kräuter in
Aquarell, welche er mit seinem Monogramm,
die Initialen seines Namens I I . I I . , bezeich'
nete. Er copirte viele Aquarelle Dürer's
mit solcher Kunstfertigkeit, daß sie von Ken»
nern für die Originale gehalten wurden. Ob
er auch in Holz geschnitten habe, wie es von
Einigen behauptet wird, ist nicht festgestellt;
ist wohl ein und dieselbe Person mit dem
von Schlager aufgeführten HannsHoff<
mann, der nach diesem schon 1392 gestor-
ben ist. ^,»utttl)t, viotlounaii-e äss üloun-
3!-awmo2. — Doppel mayer, Historische
Nachrichten uon den Nürnbergischen Künst,
lern, S. 208 u. 209. — Nagler (G. K. Dr.), Neues allgemeines Künstler - Lerikon
(München 1338, E. A. Fleischmann. 8°.)
Bd. VI , S. 222. — Dlabacz (Gottfried
Ioh.), Allgemeines historisches Künstler<3eri-
kon für Böhmen und zum Theile auch für
Mähren und Schlesien (Prag 1813, Haase,
4°.) Bd. I, Sp. 646. — Archiv für Kunde
österreichischer Geschichtsquellen. Herausgegc»
ben von der zur Pflege vaterländischer Ge»
schichte aufgestellten Commission der kaiserl.
Akademie der Wissenschaften. Bd. V, S. 731
im Aufsatze: „Materialien zur österr. Kunst,
geschichte", von I . Ev. Schlagers —
llj. Johann (II.) Hoffmann (Abt zu
Admont, geb. zu Kremsbrucken in Ober,
kärnthen 1332, gest. 14. October 1614). Er
wird in der „Carinthia" s^iehe zu Ende die
Quellens als JacobH. aufgeführt, was ein
Irrthum ist. da er Johann heißt. Sohn
eines armen Schneiders, stuoirte er in Wien.
kam 1369 mit Cardinal Lancellotus nach
Nom, wo er die Theologie studirte und in
den Benedictinerorden trat. Im St. Peters»
kloster zu Peruggia versah er viele Jahre das
Amt eines Cellerarius, zog die Aufmerksam»
keit deS Erzherzogs Kar l von Steiermark
auf sich und wurde am^ 22. August 1581 Abt
von Admont in Karntl>en. Mit ihm hebt der
Flor dieses vor ihm in's Unbedeutende ge»
sunkenen Klosters an. Er hob die Kloster-
schule, stellte eine ansehnliche Stiftsbibliothek
her, wirkte als Commissär und Schiedsrichter
in verschiedenen kirchlichen Angelegenheiten
jener Zeit, insbesondere spielte er aber eine
große Rolle bei dem Reformationswesen,
welches unter Erzherzog Ferdinand Statt
hatte. In Kärnthen und Obersteiermark hatte
sich — vornehmlich unter den Bcrgwerksar»
keltern — die protestantische Lehre stark ver»
breitet. Im Ennsthalc, zu Aussee, in Vor»
dernberg, Eisenerz hatte sich 1599 das Voll
gegen seinen Landeöfürsten aufgelehnt, war
in gewaltihätigen Aufstand ausgebrochen und
in Massen zur neuen Lehre übergetreten. Da
wurde Abt Johann von Erzherzog Ferdi»
nand als Reformationscommissär abgeordnet,
der überall — allen Gefahren Trotz bietend
— die Ordnung herstellte und die vertriebenen
Obrigkeiten und katholischen Priester in ihre
früheren Aemter einsetzte; für seine Verdienste
verlieh ihm Erzherzog Ferdinand 1596 den
Nathstitel, 1601 wurde er ständischer Ver»
ordneter und 1602 Kammerpräsident zu Gratz.
Sein Bruder Balthasar Leonhard, der
erzherzogl. Rath und Hofrichter zu Admont
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Hibler-Hysel, Band 9
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Hibler-Hysel
- Band
- 9
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1863
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 518
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon