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Hohenembs 189 Hohenembs
letzte weibliche Sproße des ganzen Ge-
schlechts, abstammt.
Denkschriften der kaiserlichen Akademie der
Wissenschaften. Philosophisch«historische Classe
(Wien 1861. Staatsdruckerei. 4«.) Bd. XI ,
^S. 72—81.
I. Genealogie der (loraseu uon und zu Hohen-
embs. Dieses einst so berühmte vorarlbergischc
Geschlecht hat erst in neuester Zeit in Joseph
Bergmann se'nen Biographen gefunden,
der in seiner, weiter unten in den Quellen
angegebenen Monographie über die Embs
uon Hohenembs cinc wahre Musterarbeit
geliefert hat und uns m den Stand setzt, nur
das Wichtigste kurzwcg anzudeuten, da die
leicht zugängliche Hauptquellc das übrige
Detail, wie es aus gründlicher Quellen«
forschung gewonnen worden, enthält. Die
Anfänge übcr dieses Geschlecht reichen in das
Ende des 12. und den Beginn dcs l3. Jahr-
hunderts, doch ist Alles bis um die Mitte des
13. Jahrhunderts so verworren, daß selbst
Bergmann erst mit dem Jahre 4466 seine
Stammtafeln beginnt, sich vorbehaltend, jene
von l 170—1460 auf Grundlagen weiterer
Studien nachzutragen. Die zwei Stammta-
feln, welche Graf Pompeo Litta (gest. 57.
August 1852) in seinem Werke: „5'ainiFlio
«elsbri itaiiane" (klailauä 1842, gr. I'ol.),
unter der Aufschrift „^.itsinpL äi Koma," über
das auch in Italien verzweigte Geschlecht ge<
bracht, strotzen von solchen Schreibfehlern in
den deutschen Eigennamen, daß sie für den
Forscher unbenutzbar sind. Die genealogischen
Forschungen Hübner's, der in seinen „Ta-
bellen" (Leipzig 1727) im 2. Bande. S. 301.
die Genealogie dieser Familie bringl, genügen,
wie Bergmann bemerkt, den blutigen An-
fordcrungcn nicht mehr. Bergmann beginnt
seine Stammtafeln mit Mavr Sittich (I.)
(geb. um l466, gest. 1533) und führt sie bis
auf die Gegenwart. Mit den Söhnen Jacob
Hannibal'ö (II.) (geb. 1393. gest. 1646).
nämlich mit Kar l Friedrich und Franz
Wilhelm, bilden sich zwei Hauptlinicn.
Karl Friedrich (geb. 1622. gest. 1673) ist
der Stifter der Linie zu Hohenembs, die
aber schon mit seinem Sohne Franz Kar l
Anton (geb. 1650. gest. 16. März 1713) cr<
lischt. Franz Wilhelm (I.) (geb. 1627. gcst.
19. Sept. 1662) hatte mit seiner Gemalin
Elconora Aalharina Landgrafin von '^.irslenberg
(gcst. 1670) 3 Kinder, von denen die beiden
Söhne Jacob Hannibal (III.) Friedrich und Franz Wilhelm (II.). Ersterer die so.
genannte ältere, Letzterer die jüngere Linie
bilden. Jacob Hannibal (III.) Fried«
r i ch's Nachkommen blühen nur noch in einec
Urenkelin weiblicher Seits in Erncstinc
Freiin von Langet (geb. zu Prag 3. März
18tti), welche zu Prag unvermält lebt, fort.
Die von Franz Wilhelm (II.) (geb. 1634.
gest. 1691) gestiftete jüngere Linie ist im
Mannsstamme bereits mit Franz Wil-
helm (III.) (General-Major, geb. 28. März
1692, gest. zu Grcch 3. Nov. 1739) erloschen.
Weiblicher Seits war die berühmte Maria
Walburga Erbgräfin uon Harrach-Ho«
hcnembs.Kunewald (geb. 22. Oct. 1762,
gest. 23. Mai 1828) die letzte dieses Geschlechts.
Der Rcichsgrafenstand kam schon mit den
Kindern Wolf Dietrich's (geb. um 1307. gcst.
l33«), des jüngsten Sohncv von Marr Sit-
tich (I.), mit Diplom vom 27. April 1360 in
die Familie. Muellen. Denkschriften der
kaiserlichen Akademie der Wissenschaften. Phi-
losophisch-Historische Classe (Wien 1«60. k. k.
Staatsdruckerri, 4<>.) X. Bd. S. 93—193, und
XI. Bd. S. 1-112: „Die Edlen von Embö
zur Hohcnembs in Vorarlberg", von Joseph
Bergmann. Diese Arbeit ist auch unter
d'M Titel: „Die Rcichsgrafen von und zu
Hohenembs in Vorarlberg, dargestellt in den
Ereignissen ihrer Zeit vom Jahre 136l) bis zu
ihrem Erlöschen 1739. Mit Rücksicht auf die
weiblichen Nachkommen beider Linien von
1739 bis lüllO" (Wien lkl!t, 4«.), in Sonder«
abdruck erschienen. — Vorarlberg aus den
Papieren des in Vrcgenz verstorbenen Priesters
Franz Joseph Weizcncgger. Bearbeitet und
herausg. von M. Merklc (Innsbruck 1839.
Wagner. 5".) I I . Abtheilung, S. 77—117:
„Die Grafen von Hohcncmbü". — Ersch und
Gruber, Allgemeine Encyklopädie der Wis«
senschaftcn und Künste (Leipzig. Brockhaus.
4".) I I . Scction. 9. Theil. S. 359—363. Arti<
kel von Strlllnbcrg (Rheinischer Antiqua-
riu6). — Wiener Zeitung 1861. Nr. 206.
S. 3190: „Das obere Rheinthal und I . Berg«
mann's Grafen von Hohencmbs".)
II. Hervorragende Sprossen des Wrascngcschlcch-
tcs der Hohcnembs. l. Der Dichter Nudolph
von Embs. der im 13. Jahrhunderte lebte
und um 1231 in Italien starb. Er war ein
Verehrer und Nachahmer Gottfried's von
Straß bürg und hat mehrere Werke gedichtet,
als: „Der gute Verhärt", eine Erzählung,
herausgegeben von Moriz Haupt (Leipzig
1840); — die Legende „Barlaam und Iosa«
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Hibler-Hysel, Band 9
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Hibler-Hysel
- Band
- 9
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1863
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 518
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon