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Hohenembs Sohenfeld
focht im Kriege gegen Parma, in jenem gegen
Siena, 1352, in welchem er als Oberstlieute-
nant ein Regiment deutscher Knechte führte;
in den nördlichen Prouinzen Frankreichs gegen
die Franzosen, wo er sich insbesondere bei
Doulens auszeichnete. Im Jahre !361 begab
er sich an den spanischen Hof. wo ihn König
Phi l ipp I I . , dessen hohe Gunst er genoß,
zum Grand von Spanien ernannte. In Afrika
nahm er die Festung Pinori ein und schleifte
die Stadt Pellina. Für seine Waffenthaten
verlieb ihm Phi l ipp I I . eine Pension von
3000 Ducaten. Unter den Päpsten Piuö IV.
und V. befehligte er die päpstlichen Truppen,
vertheidigte die Insel Malta und die Küste
des Königreichs Neapel vor den Einfallen der
Türken; 1372 wohnte er der berühmten Sec-
schlacht bei Lepanto doi. <374 focht er in den
Niederlanden, wo er unter drei Statthaltern
mehrere Unternehmungen mit glücklichem Er-
folge ausführte. Die letzten Jahre lebte er zu
Hohenembs. wo er 3? Jahre alt starb. lDenk-
fchriften, wie oben, Bd. XI, S. 13—30. —
Neue Zeitschrift des Ferdmandeums für
Tirol und Vorarlberg (Innsbruck 1833. 5».)
Bd. I, S. 104—118: „Hannibal Graf von
Hohenembs".) — 6. Marx Sittich (IV.)
(Erzbischof von Salzburg, geb. um 1374. gest.
9. October 1619). ein strenger Kirchcnfürst. der
die Religionsreformation, nämlich die Wieder-
belebung des katholischen Glaubens, mit ener-
gischen Mitteln, jedoch nicht mit großem Er»
folge, versuchte, da viele vorzogen auszuwan«
dern. als zur katholischen Kirche zurückzukehren.
Ucbrigens sorgte er für Verbesserung des Unter»
richts, bestellte Benedictinermönche zu Lehrern,
stiftete das Gymnasium zu St. Peter in Salz-
burg , 20. September 1617. welches Marr
Sittich's Nachfolger, ErZbifchof Lodron,
zur Universität erhob; vergrößerte und ver-
schönerte Salzburg, führte großartige kirchliche
und andere Bauten aus, begann unter andern
den des Lustschlosses Hellbrunn und vollen«
dete das der Sage nach in einem Monate aus-
geführte Waldems, das sogenannte Monats»
schlößchen bei Hellbrunn und Emslieb, ver-
größerte aber dadurch auch um ein Ansehnliches
die Schuldenlast des Erzbisthums. so daß auf
Protest des Dompropstes Paris Grafen L o<
dron das Domcapitel beschloß, in Zukunft
ohne Einberufung aller Domherren in keine
Schuld einzuwilligen. ^Denkschriften, wie
oben, Bd. XI , S. 31—36. — Zauner (Iud.
Thad ), Chronik von Salzburg (Salzburg, 8«.)
Bd. VI I I , S. 1—104. — Salzburger Lan., des.Zeitung 1836. Nr. 248- „Episoden aus
dem Leben des Erzbischofs Marcus Sitticus".
vonA. S(challhammer).^
Hohenfeld, die Grafen von. Henea-
logie. Ein altes österreichisches Adels«
geschlecht. welches schon im IZ.Iahrhun-
derte in Oesterreich ob der Enns ansäßig
war. jetzt aber bereits in allen Linien
erloschen ist. Mit Rüdiger's M.) Söhnen
Georg und Hauns entstanden zwei
Hauptlinien, die I. ältere und
II. jüngere. Georg (gest. 4432) ist der
Stifter der alteren, welche bereits mit
Christoph Freiherrn von Hohenfeld
(gest. 1333) um die Mitte des 16. Jahr-
Hunderts erloschen ist. Johann, gemei»
niglich Hanns genannt, stiftete die jün»
gere Linie, die sich zu Anfang deS
17. Jahrhunderts mit den Söhnen deS
Marx von Hohenfeld (geb. 1377. gest.
13. Juli 1648). mit Ferdinand und Wolf
Audwig, in zwei Zweige spaltete, in
a) die altere gräfliche Majorats»
linie und in die l>H jüngere gräfliche
Linie, beide bereits erloschen. Ferdinand
Graf von H. (geb. 1612. gest. zu Wien
4. Jänner 167ö). Hofkammer'Vicepräsi'
dent.
stiftete
die erstere; Wolf 3 udwig
(geb. 1613. gest. 19. September 1680)
die letztere. Erstere, die ältere, erlosch mit
dem General »Major Dtto Ignaz (geb.
24. December 1682. gest. 1. März 1760
zu Wien), die jüngere erlosch mit dem
k.k.Feldmarschall-LieutenantDtto Adolph
(geb. 1763, gest. zu Linz 1824). Der
Freiherrnstand kam in die ältere Haupt«
linie mit Christoph (gest. 1496); Kai«
ser Friedrich III. verlieh ihm die Frei»
Herrnwürde mit Diplom ääo. Grah
3. Jänner 1484. in die jüngere Haupt-
linie mit Otto Achaz mit Diplom ääo.
Prag 28. Juli 1632. Der Reichsgrafen«
stand wurde dem Freiherrn Ferdinand,
welcher die ältere Majoratslinie stiftete.
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Hibler-Hysel, Band 9
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Hibler-Hysel
- Band
- 9
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1863
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 518
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon