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Holbein 222 Holbein
war, ĂĽbernehmen sollte, als er einen
Antrag als königlicher Hoftheaterdirector
m Hannover vorzog und die Leitung
dieses Kunstinstitutes unter den glücklich«
sten Verhältnissen 16 Jahre führte, in
welcher Zeit unter seiner Direction Kunst»
ler wie die Bayer-BĂĽrck, Palm-
Spatzer, wie Hendrichs und Gru«
nert, viele andere nicht zu erwähnen, sich
heranbildeten. Ein Antrag, die Leitung
des Hofburgtheaters in Wien zu ĂĽber-
nehmen, verbunden mit der Sehnsucht,
in seinem Vaterlande zu leben, bewogen
H. seine Entlassung zu erbitten, die ihm
auch — aber nicht ohne Schwierigkeiten
— gewahrt wurde (März 1841). Am
19. April 1841 eröffnete H.die Direction
des Wiener Burgtheaters mit Iessing's
„Mina von Barnhelm" und leitete sie
bis zum 29. December l849, mit welchem
Tage ihm Dr. Laube als artistischer
Director beigegeben wurde, worauf H.
nur Vorstand der Oekonomiegeschafte bei»
der Hoftheater blieb, indem ihm noch im
Jahre 1848 die Leitung des k. k. Hof«
operntheaterS ĂĽbergeben worden war.
Aber auch von letzterer trat er im Jahre
1833 zurĂĽck. So hatte H. vom Jahre
1798 an alle Arten der Bühnenfunctio»
nen in den tiefsten und höchsten Regionen,
alle Gattungen Künstler» und Directions-
Verhältnisse in allen Schattirungen ihrer
Organisationen selbst erfahren und voll«
zogen. Unter seinen Directionen keimten
mehrere Talente empor, welche nachmals
an den ersten deutschen BĂĽhnen als
große Künstler glänzten, und bleibt ihm
mit KĂĽftner das Verdienst unbenom'
men, wie jener fĂĽr Berlin, so fĂĽr Wien
dieAutorentantiöme durchgefetzt zu haben.
Mit dieser energischen und erfolgreichen
Thätigkeit als Bühnenleiter verband er
auch jene eines BĂĽhnendichters, dessen
Arbeiten sich viele Jahre und zum Theile noch jetzt auf dem Repertoire erhalten.
Seine dramatischen Arbeiten erschienen
zum Theile gesammelt unter dem Titel:
„Ohmter". 2 Bde. (Rudolstadt 1811,
Hofbuchhandlung, 8".); — „MneZtez
Theater". 4 Nummern (Pesth 1820—
1823, 80.); — „MettanteMhne tm M6"
(Wien 1826, Wallishausser. 8".); meh.
rere StĂĽcke wurden einzeln gedruckt.
Die einzelnen Stücke heißen: „Fribalin".
Schauspiel in 8 Aufzügen, 1806; —
„Ner PrllütLchnmck", Schausp. in 5 Acten;
als zweiter Theil des vorigen; — „Zer
Lergtmbene", romant. Gemälde in 3 Aufz.;
„Ner Verrathe:", Lustsp. in 1 A.; —
„Allnidas", dramatisches Gedicht in 8 A.;
— „Mqrma, Königin der Amazonen", Melo»
dramm in 3 A.; — „Nie beiden MMn",
Oper in 3 Aufz. (Musik von Gyrowetz);
— „Wieorr5ehen", ein ländliches Gemälde
in 1 A.; — „Nll2 Turnier zn Uranstem",
Lustsp. in 8 A.; — „Ner «Tyrann nnn
SyrnknZ", nach Schiller's .BĂĽrgschaft";
— „Nebereilnng nnd Argwohn", Schauspiel;
— „Ventgcher Sinn" , zur Feier des
18. October 1813 zu Karlsruhe geschne-
ben; — „Nü5 AlpenröMn; ans Patent unk
der Shaw!", Schausp. in 3 Abthlgn.; —
„Nrr Vnnbergchrank", Lustsp. in 4 A., auf
den Wunsch der Gräfin ClaM'Gal»
lag geschrieben, um jeden der adeligen
Dilettanten, welche darin spielten, in
einer von demselben gewĂĽnschten Rolle
zu beschäftigen; — „Lnlkeg Stimme"; —
„Ner Barsch", Lustsp. in 1 A.; - „Nie
Nachschrift", Lustsp.; — „Geniren sie zich
nicht", Lustsp. in 1 A.; —- „Nas Preis-
yruicht" , die fĂĽnf letztgenannten fĂĽr
Dilettantenbühnen; — „Haz Grntewt";
— „Ner Nrnoer und die <schme5ter"; —
„Nie Mtme nnil der Witwer" (inKotzebu e'S
Almanach für l822); — „3da", Schau-
spiel in 4 A. mit Gesang (Musik von
Gyroweh); — „Ner Nllpsielgiinger",
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Hibler-Hysel, Band 9
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Hibler-Hysel
- Band
- 9
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1863
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 518
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon