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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Hibler-Hysel, Band 9
Seite - 260 -
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Hooibrenk. 258 Hooibrenk unter der Aufschrift: Gegen die Cholera. Diese Mittheilung ist in vielen deutschen Blättern nachgedruckt). — Porträte. Ein solches ist im Holzschnitt von Blasius Höfel ausgeführt; — ein anderes in Lithographie befindet sich vor seinem Reisewerke: „Früchte aus dem Morgenlande". ßooibrenk, Daniel (Kunftgartner, geb. zu Harlem in Holland im Jahre 1813). Der Sohn eines Gärtners, der schon im elterlichen Hause für das Ge« schüft des Vaters vorbereitet, später aber in Paris, wohin er in jungen Jahren kam, darin ausgebildet wurde. Bis zum Jahre 1838 blieb er in der Seinestadt, der Kunstgärtnerei obliegend; im letzt» genannten Jahre folgte er einer Auffor- derung des Freiherrn Karl von Hügel, jetzigen k. k. Gesandten am k. belgischen Hofe, die Oberleitung der damals schon berühmten Hü gel'schen Gärten in Hietzing zu übernehmen. Von 1838 bis 1849 blieb H. in dieser Stelle; als im letztgenannten Jahre Baron Hügel sich der Gärten entäußerte, brachte Hooi- brenk einen Theil derselben käuflich an sich und errichtete eine Handelsgärtnerei, die noch zur Zeit besteht und ihrer Erzeug» nifse, sowie der rationellen Gebarung ihres Eigenthümers wegen europäischen Ruf hat. H., einer der tüchtigsten Pflan« zenphysiologen der Gegenwart, verbindet seine umfassenden Studien in diesem Fache mit praktischen Erfahrungen und erzielt auf diesem Wege Resultate, die allgemein bewundert werden. Insbesondere bemer» kenswerth ist seine Wein« und Maulbeer» baumcultur, und sind beide durch mehr» jahrige glanzende Erfolge vollkommen gerechtfertigt. Hooibrenk's Cultur« methode besteht — um sich seines eigenen Ausdruckes zu bedienen — auf dem Prin- ciftc der Inclination der Pflanzen, d. h. durch Verhinderung der Säfte, ihrer Nei- gung nach nur nach oben zu strömen, in Folge von Einbiegungen die Pflanzen zu zwingen, nach unten zu mehr Blüthe und Frucht anzusetzen. Fehlt es auch diesem Vorgange bisher an wissenschaftlicher Begründung, so steht doch die Thatsache fest, daß dieses Verfahren die über» raschendsten Ergebnisse zur Folge hat und die dadurch erzeugte Menge von Früchten wirklich so groß ist, daß die Besorgnisse laut wurden, ob bei einer so überaus großen Fruchtproduction die Gewächse selbst nicht zu sehr entkräftet würden. Ein anderes, gleichfalls von H. zuerst aus» gestelltes Verfahren, welches sich vollkom- men bewährt hat. ist die sogenannte Lustdrainage. Diese findet mittelst unter der Erde gelegten Röhren Statt, welche mit der atmosphärischen Luft in Ver- bindung stehen; durch diese wird die frische Luft unter die Erde geleitet und letztere dadurch kräftiger und fruchtbarer. Auf seine Methoden der Bodencultur, nämlich auf die Wein«, Maulbeerbaumcultur und Luftdrainage hat H. nach sorgfältiger Prüfung Patente erhalten. Seine Ansich» ten, die bisher durch die Erfolge die erfreulichste Bestätigung erhalten, werden nicht von allen Fachmännern angenom« men; einer derselben,, Professor Franz Hlubek j^S. 64 d. Bds.^, obgleich er Hooibrenk „einen Mann voll Eifer für den Fortschritt, der viel gesehen und erperimentirt hat," nennt, bestreitet sogar die Neuheit der H.'schen Ideen, ohne jedoch die Thatsachen zu entkräften: daß H. eben der erste diese bekannte Methode principiell anwende, um diese allgemein angestaunten Erfolge zu erzielen; daß er sie in der That erziele, seine Gärten liefern die Beweise; daß sie vor ihm Niemand erzielt habe, und daß sie nunmehr von Jedem erzielt werden, der in Hooibrenk's Weise verfährt. H., der in früheren Jahren im Auftrage des
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Hibler-Hysel, Band 9
Titel
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Untertitel
Hibler-Hysel
Band
9
Autor
Constant von Wurzbach
Verlag
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Ort
Wien
Datum
1863
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
13.41 x 21.45 cm
Seiten
518
Schlagwörter
Biographien, Lebensskizzen
Kategorien
Lexika Wurzbach-Lexikon
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