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Hooibrenk 269
Baron Hügel zu Zwecken der Kunst,
gärtneret und Blumenzucht ausgedehnte
Reisen nach Rußland, in die Türkei, nach
Kleinasien und Aegypten gemacht hat, ist
auch einer der ersten Pflanzenkenner in
Europa. I n jüngster Zeit veröffentlichte
Hooibrenk über sein Verfahren eine
Schrift unter dem Tit.: „Naniel Hjaaibrenk's
prmilegirte Meinrultur-Methude uan ihm Zelnzt
beschrieben" (Wien 4862, Gerold's Sohn,
8^.), welchedie überraschendsten Ergebnisse
dieser merkwürdigen Entdeckung enthält
und wieder zeigt, wie in der Fremde der
Prophet viel. mehr gilt als im Vaterlande.
Hooibrenk lebt seinem Berufe, der
Gartenkunst, in Hietzing nächst Schön»
brunn bei Wien, wo seine Gärten manche
Seltenheiten und Merkwürdigkeiten ent«
halten.
Wochen-Blatt der k. k. fteiermärkischen Land«
wirthschafts'Gesellschaft (Gratz, 4<>.) x. Jahrg.
(1861), Nr. 13: „Hooibrenk's Kulturüerfah«
ren". von Dr. Hl übel. — Presse (Wien,
Fol.) 4860, Nr. 249: „Daniel Hooibrenk". —
Meyer(I.), Das großeConversations'Lerikon
für die gebildeten Stände (Hilddurghausen,
Bibliogr. Institut. gr. 3«.) I I I . Suppl. Bd.
S. 1484. — Fremden-Blatt (Wien, 4".)
1862. Nr. 206.
Hopp, Friedrich (Schauspieler und
Possendichter, geb. zu Brunn 1789).
Widmete sich anfänglich dem Kaufmanns»
geschafte und war einige Zeit Commis in
einem ansehnlichen Handlungshause in
Brunn, trat aber aus demselben und
wurde aus großer Vorliebe für die Bühne
Schauspieler. Anfänglich führte er das
übliche Wanderleben und spielte auf ver«
schiedenen Bühnen, als zu Preßburg,
Pesth, Brunn u. a., bis er 4822 nach
Wien kam, wo er seit dieser Zeit ununter«
brochen in komischen Rollen thätig war
und erst vor wenigen Monaten von der
Bühne abtrat, nunmehr sein volksthüm»
liches Talent, welches er früher in einigen Volksftücken bekundete, zu Gelegenheits-
arbeiten, Improvisationen u. dgl. m. ver«
werthend. Als Schauspieler verstand es
H., Episoden zu einer gewissen Bedeu»
tenheit zu erheben, und war durch seine
zungenbrecherischen Wortverdrehungen,
glücklichen Einfalle und Witzspiele immer
hochkomisch. Von seinen Rollen aus frü»
herer Zeit sind zu nennen: Wenzel
Prsiprzaprsek in der „Menagerie",
Arsenius im „Weiberfeind", Dala-
patsch im „Abentheuer"; in späterer
Zeit in seinen eigenen Sückeu: Deckel
im „Hutmacher und Strumpfwirker",
Krumschnabel im „Paradiesgarten",
Schußelmann in „Faust's Hauskäpp»
chen", Eremit in „Noderich und Kuni«
gunde", Hausmeister in „Othellerl"
u. m. a. H. hat sich — und nicht ohne
Glück — auch in der Volkspoffe versucht,
ohne jedoch mit derselben einigermaßen
eine Bedeutenheit zu erringen. Seine im
Drucke (beiWallishauffer in Wien) erschie-
nenen Stücke sind: „Atlasshawl und An-
rastnude aber das Hans der Uunlnsiamn. Passe
mit Gesang in 2 Anh." (1849); — „Nie
Bekanntschaft im ParMesgarten. Aakaljwsse in
Z Anh." (1839); — „Tortur FllnZt'5 Hans-
K'äppchen. Passe mit Gesang in 5 I . " (1843);
— „Nll5 Gut Wnldegg oder Hnszaren und Um-
ünstrumpt. Passe mit Gesang in Z I . " (1846);
— „HutmllHrr und Btrumptwirlur udrr die
ÄlMllN im (Oemcint>e5taöl. Passe mit Gesang
in 2Z." (1839); — „Mprn5P°IKmtzer uan
Mklllsbnrg. Passe mit Gesang m2Z." (1849);
— „Pelzpllllltin und Ullchelakn. Posse mit
Gesang in ZA." — und „Slias Aegeimurm
auer üie Verladung anl der Parturcejagd. Posse
mit Gesang in 2H." Die meisten der ge«
nannten Stücke haben sich bis heute auf
der Bühne erhalten und findet ihre derbe
drastische Komik bei einem Theile des
Publikums noch immer freundliche Auf«
nähme. — Sein Sohn aus erster Ehe.
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Hibler-Hysel, Band 9
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Hibler-Hysel
- Band
- 9
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1863
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 518
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon