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ZuliuSi hat sich der Musik gewidmet und
ist Kapellmeister, in neuerer Zeit im Thea-
ter an der Wien. Er hat auch Mehreres
componirt, u. z. schrieb er die Musik zu
mehreren Possen; im Druck sind von
ihm erschienen in der „
62.16. I'HQtaiLios
sur äes niotiks 5av. 6.'0i>6r2L" (Wien,
bei Spina) in Nr. 37: „Grpliens in der
Unterwelt" und in Nr. 38: „^n'n ?Nn"/
— ferner „Fürtnuill-Onadrille" nach O ffen»
bach's Operette: „Meister Fortunio";
drille nach Mlltiuen der Operette: Nie nchöne
Mllgclllinll mil Gffenbllch" — und „(Quadrille
iilier Matme lins der Operette: Cschin-Gschm
van Gtt'enbach".
, David Heinrich (Botaniker,
geb. zu Vilsen in der Grafschaft Hoya
in Hannover 43. December 4760, gest.
zu Regens bürg 2. August 1846).
Weder in Oesterreich geboren, noch in
Oesterreich gestorben, noch durch seine
sonstigen Lebensverhältnisse dem Kaiser»
staate angehörend, gebührt doch diesem
„Botanischen Eremiten des salzburgischen
Wunderberges und des Wallfahrtsortes
Heiligenblut", wie ihn Dr. Franz Storch
in der unten bezeichneten Duelle nennt,
aus mehr als Einem Grunde, wie es die
folgende kurze Lebensskizze beweisen soll,
eine Stelle in diesem Lerikon. I n Han«
nover geboren, erlernte er in Celle die
Pharmacie, conditionirte als Apotheker-
gehilfe in Hamburg, Halle, Wolfenbüttel
und Regensburg, sich in den Muße«
stunden eifrigst mit dem Studium der
Botanik beschäftigend. Im Vereine mit
Mar t ius und Stallknecht gründete
er am 43. Mai 1790 die botanische
Gesellschaft in Regensburg, welche 1840
ihr 30jähriges Jubelfest beging, auch
begann er' 1790 die Herausgabe des botanischen Taschenbuches, das er bis
1811 fortsetzte. 1792 bezog H. die Uni-
versität Erlangen, wo er sich ausschließ-
lich mit dem Studium der Naturwissen-
schaften und Medicin beschäftigte, 1796
die medicinische Doctorwürde erwarb,
worauf er nach Negensburg zurückkehrte
und sich daselbst als praktischer Arzt
niederließ. Am 10. Juni 1798 trat H.,
nur mit Reiner's und Hohenwarth's
ss. d. S. 206^ Reisebeschreibung, einigen
Landkarten und wenig Gepäck versehen,
mit seiner Botanisirkapsel auf einem Do-
nauschiffe die Reise von Regensburg nach
Passau und von da in die Salzburger
Gebirge an. Seit diesem Jahre, bis 1843,
also durch 43 Jahre, wanderte er alljähr-
lich bei Beginn des Frühlings nach Salz-
burg, wohnte in ersterer Zeit in einem
ärmlichen Dachstübchen bei dem Vorgeher
am Marmorsteinbruche in der Nähe von
Salzburg, durchforschte die ganze Hinge»
bung, bestieg vielmals den Untersberg
und entdeckte dort mehrere neue Arten
und Formen von Pflanzen, z. B.
) ?1ll.ntll.Fo
^ U. a. M. Mit
Anfang des Sommers gingen seine bota»
nischen Wanderungen durch das Pongau
und Pinzgau über den Nauriser« und
Heiligenbluter«Tauern nach Heiligenblut
am Fuße des Gropglockners, wo er auf
der Gamsgrube die niedliche schöne
Vi-Ä^a. aixäna fand. Hoppe verweilte
dort gewöhnlich bis zum Spätsommer,
kehrte dann nach Salzburg und von
da wieder nach Regensburg zurück. Mit
Hoppe beginnt die genauereBeobachtung
der Alpengewächse an ihrem Standorte,
das Sammeln der selteneren Arten in
Mehrzahl, welche er den Liebhabern kauf»
lich abtrat und damit dieReisekosten deckte.
Nach Regensburg zurückgekehrt, ordnete
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Hibler-Hysel, Band 9
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Hibler-Hysel
- Band
- 9
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1863
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 518
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon