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264 Horanyi
um Lippitza herum: Pasaviza, Gropada,
Sessana, Fontana, Marzana, Corniale u. a.,
in einem Umfange von mehr als 60 Jochen
von den vielen tausend und tausend Steinen
gereinigt, und durch aus dem Gestüte beige»
schafften Dünger für den Anbau von Getreide
fähig gemacht wurde; dabei wurde diese nutz»
reiche Metamorphose ohne ärarische Kosten,
sondern bloß durch die Benützung der Abfälle
des Gestütes, die bisher unberücksichtigt ge«
blieben waren, durchgeführt. ^Adelstands«
Diplom vom 16. Juli 1757. — Ritter«
stands-Divlom vom 3t. December 1773.^
— Ein Johann Horak von MileZouka,
auch der Hasenberg er genannt, weil er in
einem nächst dem Schlosse Hascnburg, im 3eit<
meritzer Kreise Böhmens gelegenen Dorfe gebo-
ren war, und als Johann Hasenberg in
Iöcher's „GelehrtcwLerikon", Bd. I I , S. 1393
aufgeführt, spielt in der ersten Hälfte des 16.
Jahrhunderts, zu dessen Anfang er geboren ward,
eine Rolle. Rybiöka, der seine ausführliche
Biographie schrieb, berichtigt anläßlich dersel-
ben einen Irrthum dcs berühmten Slavisten
Jungmann, welchem zufolge ein Johann
Baron von Hasenburg Lehrer der Kinder
des Kaisers Ferdinand I. gewesen wäre,
indem Nybiöka nachweist, daß nicht ein
Baron Hascnburg, sondern der obige Jo-
hann Horak, genannt der Hasenberger,
cS gewesen, dem der Unterricht der Erzherzoge
und E^hcrzogincn anvertraut gewesen. Ho»
rak hatte 1320 in Leipzig die Philosophie
und dann die Theologie studirt. Mit Johann
Cochlcus, Johann Mir ic ianus und An»
drcas Del ic ianus schrieb er gegen Luther
in nicht eben feiner Weise, und gab im Jahre
1330 das schon durch seinen Titel gezeichnete
satyrische Gedicht: ^uäus luäsutein. I^uäs-
rum, 1uäsn3 , yuo ^ok. 2Ä26u'd6i'3 Bods-
mu3, iu dacliHnaliduZ I^ixLias omneu lucli-
ticantsui ludiouein 1ucl.cn clum exdiduit,"
heraus. Später kehrte H. in sein Vaterland
zurück, wo sein Glaubenseifer sehr gewürdigt
und er folgcweise zum Domherrn von Bres<
lau, Prag, Olmütz und endlich zum Dechant
von Leitmeritz 154! ernannt wurde. Auch
berief ihn Kaiser Ferdinand I. zum Erzie-
her seiner Kinder, als welcher er zu Prag,
Wien, Innsbruck und Gratz, wo sich eben
der Hof aufhielt, lebte. Ferner wurde er viel«
fach zu politischen Sendungen in Ungarn,
Deutschland und 1544 in Belgien verwendet; in
letzterem Lande der Königin Maria, Schwe«
ster Karl 's V. und Ferdinand's, als Nath beigegebcn. Dem Concil von Trient 1343 hat H.
beigewohnt. Als Bernard Zoub ek, Bischof
vonOlmütz, 1341 starb, waren Johann Horak
und Johann Dubrav ius die zwei Bewer«
ber um diesen Bischofstuhl; und als die Wahl
des Capitels auf Letzteren fiel, wurde Horak
sein Coadjutor. Bei den darauf folgenden
Neligionsstrcitigkeiten war H. ein Hauptrath-
grber des Kaisers, den er auf die Reichs» und
Landtage begleitete. H o rak's Wahl zum Erz»
bischofe von Prag, welche der Kaiser unter
allen Umständen durchsetzen wollte, fand un-
brsiegbaren Widerstand. Horak starb am
26. April 1331. ftialiovost (Präger kirch»
lichcs Blatt in rzechischcr Sprache), Roeuik
I I (1836), s6ä3. 2, 8. 1U1: „<7an Horälc x
Kurak, Johann, siehe: Horrak,
Johann.
Homnyi, Fl.-anz Joseph Alcxius von
(Geschichtsforscher und Literator,
geb. zu Ofen 13. Februar 1736, gest.
-11. September 1809). Entstammt einer
alten und reichen Adelöfamilie Ungarns.
Sein Vater war Vicegespan, und wurde
ihm der Titel eines königlichen Rathes
verliehen; seine Mutter Elisabeth war
eine geborne Zs ibo la i von Ipoly»
kör. Der Sohn erhielt eine sorgfältige
Erziehung, er kam 1747, 11 Jahre alt,
nach Prag, wo er längere Zeit ver«
weilte, aber dann auf Wunsch seines
Vaters nach Ofen zurückkehrte. I n Preß.
bürg, Ofen und Raab setzte er seine
Studien fort und trieb mit besonderem
Eifer und Erfolg die classischen Sprachen.
Aus seiner Liebe zu den Wissenschaften
entsprang auch die Wahl des geistlichen
Standes zum Lebensberufe und am
16. November 1732 trat er in den
Orden der frommen Schulen und erhielt
den Namen: Alerius a Sancto
Ioanne Nepomuceno. Nach über»
standenen Probejahren begab er stch zur
ferneren wissenschaftlichen Ausbildung
nach Nom, wo er seine Lieblingsstudien,
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Hibler-Hysel, Band 9
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Hibler-Hysel
- Band
- 9
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1863
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 518
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon