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Hormayr 273 Hormayr
rh1e Horjah's und seines Genossen^. —
Kurze Geschichte der Rebellion in Sieben»
bürgen (Straßburg 1783, 8"., mit Portr.). —
Baur (Samuel), Gallerie historischer Gemälde
aus dem achtzehnten Jahrhundert. Ein Hand<
buch für jeden Tag des Jahres (Hof 1803,
G. A. Grau, 8«.) Theil I, S. 449 (25. März).
— Mai lä th (Johann Graf), Geschichte des
österreichischen Kaiserstaates (Hamburg 1850,
Perthes. 8".) Bd. V, S. 130. — Leiden-
frost (Karl Florian), Historisch-biographisches
Handwörterbuch der denkwürdigsten, berühm«
testen und berüchtigsten Menschen aller Stände,
Zeiten und Nationen (Ilmenau 1825, Voigt,
8".) Bd. I I I , S. 127. — Vehse, Oester<
reichs Hof und Adel. Bd. V I I I , S. 223.
238—243. —Porträte. 1) I . Adam tec (8<>.),
ganze Figur; — 2) zugleich mit Klotska,
Artar ia exc. (4<>.).
Hormayr, Joseph (I.) Freiherr (Tiro-
lischer Kanzler, Staatsmann, geb.
zu Innsbruck 16. Mai 1703, gest.
ebenda 8. August 1778). Einem alten
bayerisch'tirolischen Adelsgeschlechte ent«
stammend, kam Joseph früh verwaiset
nach Wien, Wetzlar und Regensburg in
die Comitialreichshofraths» und Kammer«
gerichtspraris, diente als Oberamtsrath
und Landvogt in Schwäbisch-Oesterreich,
wurde schließlich tirolischer Kanzler und
Geheimrath und von der großen Mar ia
Theresia bei der Stiftung des kön.
ungarischen St< Stephans. Ordens in
Anerkennung seiner Verdienste in die
Reihe der ersten damit Ausgezeichneten
aufgenommen. Am 11. Jänner 1777
wurde H. in den erblandischen und Reichs'
Freiherrnftand erhoben. Kanzler Hor«
mayr war ein Liebling der großen Kai»
serin; bei verschiedenen Gelegenheiten,
und zwar nach Kaiser Karl's VI. Tode
gegen die Ansprüche Karl's VII. und
dessen Bekämpfung der pragmatischen
Sanction, beim Uebertritte des Erbprin»
zen von Hessen «Cassel zur katholischen
Religion, dann anläßlich der Belehnungs»
Pflicht der Reichsstände, war er, obwohl stets anonym, aber mit Gründlichkeit und
voller Sachkenntmß als staatsrechtlicher
Polemiker aufgetreten. Kanzler Hor»
mayr besaß ein mächtiges Wissen, war
ein unermüdeter Forscher und Sammler
und Freund der Künste und Wiffenschaf.
ten, deren Jünger an ihm einen wohl«
wollenden, fördernden Mäcen fanden. I n
22 Foliobanden hatte er ein großartiges
Materimregister über alle Gegenstände
seiner Berufswissenschaft — staatsbürger-
liches und peinliches Recht — mit genauer
Bemerkung der verschiedenen Ansichten
aller von ihm gelesenen und zu diesem
Endzwecke ausgezogenen Schriftsteller,
verfertigt. Auf seinen Reisen in Deutsch,
land, den Niederlanden und in Italien
hatte er einen wahren Schah, damals
noch ungedruckter und zum großen Theil
ungekannter in» und ausländischer Nr«
künden, zur Geschichte des Kaiserstaates
und Tirols insbesondere gesammelt, welche
ihm bei seinen verschiedenen Arbeiten, wie
bei seiner Dienstleistung als Hofcommissär,
bei der Coadjutorswahl im Hochstifte
Trient, bei den verwickelten und heftigen
Grenzstreitigkeiten mit Venedig, bei der
Aufhellung des verworrenen Zehenwesens
und bei der Organifirung Tirols, die er
gemeinschaftlich mit dem Baron, nachma«
ligem Grafen Enzenberg leitete, von
großem Nutzen waren. Tiefgelehrt und
aufgeklart, ein persönlicher Freund von
Mannern, wie die beiden Font ana,
Maffei, Murator i , Scopoli , Tar«
tarot t i , Vanetti und die Dichterin
Laura Saibante, hatte er
stets
die Recht.
Mäßigkeit und Zweckmäßigkeit der Folter,
den Gespenster« und Herenglauben heftig
angegriffen; den Sinn für vaterländische
Geschichte und Naturwissenschaften mit
Erfolg geweckt; in Wien die Bestätigung
der gelehrten Akademie äe^ii ^Fiati
zu Roveredo durchgesetzt, welche der Wie-
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Hibler-Hysel, Band 9
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Hibler-Hysel
- Band
- 9
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1863
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 518
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon