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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Hibler-Hysel, Band 9
Seite - 295 -
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Lorn 293 Barn So entstand zur Bewerbung um den Preis, den die Cotta'sche Buchhandlung für das beste Lustspiel aussprach, das für die dramatische Revue von 3ewald ein> gesendet würde, das Stuck „Die Vor mundschaft", welches unter 6l) Concui> renzstücken bei der Preisvertheilung in Stuttgart den Preiä erhielt und weniger ein Zeugniß gibt für die geistige Bedeuten- heit der Arbeit als für die geistige Armuth der dramatischen Dichter Deutschlands in den dreißiger Jahren. Dieser Erfolg machte den Namen Uffo Hori i '6, dessen „Vor- mundschaft" — denn wie einer seiner Biographen bemerkt, hatte H. an der Arbeit den überwiegenden Antheil — nun auf allen deutschen Bühnen gegeben wurde, bald allgemein bekannt und er bl.ieb es selbst dann noch, als er Arbeiten folgen ließ, welche wohl ein gefälliges Talent beurkundeten, aber nicht das Maß des Gewöhnlichen überschritten. Eine zweite Compagniearbeit: „Der Natur« mensch", auch gemeinschaftlich mit Gerle geschrieben, bahnte sich leicht den Weg über die Bühnen, ist aber bald von denselben verschwunden. H. übersiedelte l8l!8 nach Wien. wo er die juridischen Studien beendete und an dem literarischen und theatralischen Leben der Hauptstadt regen Antheil nahm. Auch die Muse feierte nicht, es entstanden in dieser Zeit „Ben- venuto Cellini". ein fünfactiges Drama, von dem Dichter selbst vernichtet. „Mo- liöre", ein fünfactiges Lustspiel, von dem Wiener Hofburgtheater nicht angenom- men, und mehrere Gedichte, welche 3 em- bert's „Telegraph" und Saphir 's „Humorist" abdruckten; überhaupt war Horn mit Saph i r im Anfange sehr befreundet, doch löste sich diese Freund« schaft bald in ein literarisches Gefecht auf, das einen Beitrag mehr zu den Scan« dalen bietet, an denen Saphir 's lite- rarisch, journalistisches Dasein nie arm gewesen. Im Jahre 4839. nachdem der Zwiespalt mit Saphir für Horn den Aufenthalt in Wien nicht eben angenehm gemacht hatte, verließ er die Residenz und übersiedelte nach Hamburg, wo er ein Journal, „Die Zeit", mitbegründen half, für Gutz kow's „Telegraphen" und Her- loßsohn's „Kometen" und, wie einer seiner Biographen berichtet: „einige Broschüren für Hofmann und Campe, in welchen er schneidig/satyrisch auftrat", schrieb. Darunter soll wohl das verrufene Pamphlet: „Der österreichische Parnaß", gemeint sein. als dessen Verfasser Uffo Horn mit Bestimmtheit bezeichnet wird '^fiehe die Quellen S. 296, VI.^. Nachdem sich H. in Hamburg mit literarischen Unbe- deutenheiten ein paar Jahre die Zeit ver- kürzt, kehrte er in seine Heimat zurück und stand in Prag dem damaligen Kreiscom« missar Paul A. Klar bei Begründung des Almanachs „Libufsa" beirathend zur Seite und vom ersten Jahrgange 1842 bis zum vorletzten 18ii8 blieb U. Horn getreuer Mitarbeiter dieses besten deutschen Taschen» buches, worin er Pseudonym die Novelle „Der Rabbi von Prag", mit seinem Namen aber daä Vorspiel seines „Otokar", den ersten Gesang des epischen Gedichtes „Die Rose von Sarron", „Swatopluk", „Venetia". „ In Afrika«. „Gellert in Karlsbad" u. m. A. veröffentlicht hat. l843 begab er sich in seine Vaterstadt Trautenau. wo er, wie sein Biograph meldet: „sich leider nur zu sehr auf Kosten seiner poetischen Productivität in. die Communalangelegenheiten einmischte und damit viel Zeit vergeudete". Im Jahre 1843 unternahm er mit dem Musiker I . F. K i t t l eine Reise nach Oberitalien, deren künstlerische Eindrücke er in mehre» ren Gedichten und in der Erzählung niederlegte. Nach semer
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Hibler-Hysel, Band 9
Titel
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Untertitel
Hibler-Hysel
Band
9
Autor
Constant von Wurzbach
Verlag
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Ort
Wien
Datum
1863
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
13.41 x 21.45 cm
Seiten
518
Schlagwörter
Biographien, Lebensskizzen
Kategorien
Lexika Wurzbach-Lexikon
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