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Horväth 312
Eperies nieder. Neben seinem Beruft«
wissen besaß H. Kenntnisse in der Philo«
sophie, Theologie, Mathematik und Astro»
nomie, und widmete sich mit besonderer
Vorliebe und mit Erfolg der Poesie.
Zuerst trat er 4787 in der „^ la^ar
Hlu.5a", d. i. Ungarische Muse, mit kleine-
ren Gedichten auf; dann veröffentlichte er
die „A^nnl'tts va^ I/^^a?" Z^NT/a^z'",
d. i. Die Hunias oder der ungarische
Hunyadi (Raab 1787, 8o.), ein episches
Gedicht in sechs Gesängen und vier»
zeiligen magyarischen Strophen; diesem
folgte eine Sammlung von Gedichten,
betitelt: „So?-M'
ssk" ^ d. i. Allerlei über verschiedene
Gegenstände geschriebene verschiedene
Gedichte. 3 Bde. (Raab u. Pesth 1783—
1793). Seine übrigen poetischen Arbei-
ten, mit Ausnahme seiner noch nicht
gesammelten Lieder, welche im Munde
des Volkes fortleben, sind: „ ^ ' ?e^?^i
/seinz/ ^!/^M5 ^>tt?Mtt?", d. i. Das
Mädchen von Tätsny bei dem Könige
Mathias. Ein Lustspiel in fünf Acten
(Pesth 1816)' — „Z«c?o5Mö") ein Epos
in fünf Gesängen (Wien 1817); —
„DsF ^öv?Ä6öö n^«?'i «AöTaHa") d. i. Die
kürzeste Sommernacht (Preßburg 1791),
ein Lehrgedicht astronomischen Inhalts.
Außerdem schrieb er aber ^4' ^s^Ha^a-
^e??HN5ttFa/s?ö?") d. i. Neber die Unsterb>
lichkeit der Seele (Papa 1788, 4".); —
„ ^ ' H/a^l/a?' ass?on?/ockF?'6A,7?o?'<H") d. i.
Der Anwalt der ungarischen Frauen
(Pesth 1790). wozu noch gehört: „^ '
/e^'a^' /s^s/s/s HH? tt^ä^o?^?/^^«)^") d. i.
Antwort der Männer an die Frauen (ebd.
1790); — „^.' 1^//tt5c?o?M Hsa^ ?V<)--
?«6^?/6^6n", d. i. Die Religionsangele-
genheit in der Szalader Gespanschaft
(1791); — ^5sz,<?^o^ia aH>-a«'.- e5^ 6?6-
", d, i. Psychologie oder die Wissenschaft von der Seele (Pesth
1792); — „ Ouaci^'«^/^ ol>o?^i et s/ns
1807, 8".); — ^1
d. i. Der Ungar von Magog bis auf
Stephan I. (Pesth 1817) — und >,^'§
d. i. Kleine ungarische Statistik für Schu«
len (Veszprim 1817)', mehrere seiner
Arbeiten find in Zeitschriften abgedruckt.
I n Handschrift hinterließ er folgende
Werke: Die neueste Philosophie oder
Betrachtungen eines alten Mannes über
alle Theile d.'r Philosophie; Arion's
Gebet in der Morgenröthe mit mora«
lisch-philosophischen Betrachtungen; einen
vierten Theil zu seinen »Noluii"; magya»
rische Sprichwörter; eine Geschichte der
Reformation aus Originalquellen; einen
philosophischen Roman unter dem Titel:
„Zalad und Barragow"; zweiBände phi-
losophische, historische und mathematische
Abhandlungen; ein magyarisches Univer»
slll'Lerikon, im Plane großartig angelegt
und unvollendet; ein Lexikon über die
Bibel und das philologische Werk: Der
lateinische Schmetterling aus der gne»
chischen Raupe, welches alle lateinischen
Wörter enthält, die aus dem Griechischen
stammen. Wie aus diesem Nachlasse und
den eben angeführten Druckwerken ersicht«
lich ist, hat H. eine vielseitige Thätigkeit
entwickelt und sich als schöpferischen ori>
ginellen Geist bewahrt. Im Verkehr leb-
haft und anregend, war er sehr witzig,
und leben seine witzigen Bemerkungen,
wie viele seiner Lieder noch heute im
Munde deS Volkes. Am 23. März 1820,
also bald nach seinem Tode, wurde
seiner Abhandlung über die ungarischen
Dialecte der Marczibanyische Preis zuer»
kannr. Sie ist mit anderen Preisschriften
(Pesth 182l) gedruckt erschienen. I n
dem forstbotanischen Garten des Geor»
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Hibler-Hysel, Band 9
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Hibler-Hysel
- Band
- 9
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1863
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 518
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon