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Horväth 346 Horväth
nung seiner Verdienste wurde H. am
14. September 1808 zum Domherrn in
VeSzprim, und am 23. d. M. zum Abte
von Rudina erhoben; auch wurde er
noch im nämlichen Jahre Director des
dortigen Seminars und Leiter der theolo-
gischen Studien. Als Abgeordneter seines
Domcapitels erschien er im Jahre 1822
auf der Nationalsynode, 1823 aber auf
dem Landtage, wo er an den Gesetzge»
bungsarbeiten und an den BeschlĂĽssen,
welche die Förderung der nationalen
Sprache und Literatur zum Zwecke hatten,
wesentlichen Antheil nahm. 1826 wurde
er durch Verleihung der theologischen
DoctorwĂĽrde ausgezeichnet, bald darauf
zum Statthaltereirath, 1829 zum Refe-
renten der ungarischen Hofkanzlei, am
8. September 1830 zum Bischöfe von
Stuhlweiffenburg und 1832 zum wirk-
lichen geheimen Rathe ernannt. Die
ungarische Akademie aber erwählte ihn
in Anerkennung seiner literarischen Ver>
dienste am 11. September 1832 zum
Ehrenmitglieds Aber schon anderthalb
Jahre später betrauerte das Vaterland
den Tod des hochverdienten Kirchen-
fĂĽrsten, der im Alter von 63 Jahren
starb. Von ihm sind folgende Werke
im Drucke erschienen: „ ^cks^o?-?' <^"i
d. i. Das Hirtenlied (1796); — „ ^
/sisnnsH 2'nläHttsw") d. i. Die Anbetung
Gottes (1796 und 1812); — „ IV^
Xl'n«'ss2'^ K?naHHa?nVH?'". d.i. Die lieber»
reste des Helden Kinizsi Pal (1797); —
i/a") d. i. Eine herzergreifende
Skizze der Lehre und Religion Jesu, die das
menschliche Geschlecht zur Heiligkeit und
Glückseligkeit führen (1800); - „F'^H
Ka?«6s üos3o?-n", d. i. Der Kranz aus
Weitzenahren; — a^", d. i.
Wie muĂź der Mensch in seinem Berufe das
Kreuz tragen? — ,,HH'<fö6?i ^ s/^öV^s/
o5/<Mso/o«) d. i. Christliche und mora-
lische Belehrungen (1813). nach Nicole
überseht; — auch hat H. durch fünf
Jahre (l820-1824) die theologische
Zeitschrift: „R^'Iiani Ortyks^äLsiv", d. i.
Kirchliche Abhandlungen, redigirt. Als
er später zur Belebung des wissenschaft-
lichen Fortschrittes in Ungarn, Anstalten
machte, eine neue Serie zu beginnen,
vereitelte der Tod sein Vorhaben. Meh-
rere seiner wissenschaftlichen Abhandlun«
gen sind in gelehrten Sammelwerken,
und zwar in der vorgenannten Zeitschrift,
im „1uä0lli3.n^08 F^Ü)'t6U16N^" , im
u. A. erschienen:
^a") d. i. Die Erklärung
des 2. Capitels des 1. Theiles von V er-
böczy, auch besonders gedruckt 1820;
", d. i. Von dem
Zustande des Glaubens und der Moral
der alten Magyaren sin den „^uä. 6-^ii-
tsn." 1817, 2. Heft). Vieles hat er in
Handschrift hinterlassen. H. besitzt we>
sentlichen Antheil am AufschwĂĽnge der
theologischen Literatur in Ungarn. Zu
einer Kirchengeschichte Ungarns hat er
viele Jahre hindurch Materialien gesam«
melt, die sich in seinem Nachlasse vorfan»
den, auch hat er die nationale Literatur
mit Geldmitteln und durch sonstige werk-
thätige Theilnahme unterstützt. Man er«
zählt sich Züge aus seinem Leben, welche
herrliche Belege seiner christlichen Milde
und echten Humanität sind. I n Betreff
derselben, wie seiner Spenden und Stif-
tungen, wird aufdieQnellen hingewiesen.
Va.8lii-ns.pi II.i'3äF, d. i. Sonntagsblätter
(Pesth. 40) 1857. Nr. 6.- „Norvätk ^anoä
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Hibler-Hysel, Band 9
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Hibler-Hysel
- Band
- 9
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1863
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 518
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon