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zum Huszaren-Regimente Graf Vecsey
Nr. 4. In den Feldzügen 1794. 1736
und 1797 gab er mehrfache Beweise kalt.
blutiger Tapferkeit, welche öfter in den
Kriegsberichten angerühmt wurde, und für
seine am 20. April 1797 bri der Avant-
garde des niederrheinischen Reservecorps
bewiesene Bravour wurde er zum Ritt«
meister befördert. Nun zeichnete er sich bei
verschiedenen Gelegenheiten durch schöne
Waffenthaten aus. Am 26. Mai 1800
führte er die Avantgarde des Regiments,
welch' letzteres zu einer Recognoscirung
über die Donau bei Tischingen beordert
war. H. stieß thatsächlich auf den Feind,
griff ihn aber mit solcher Entschlossenheit
an, daß das Regiment in voller Ordnung
seinen Rückzug über die Donau auszu»
führen im Stande war. Am 3. Juni
d. I . führte H. die Avantgarde der
Colonne des Feldmarschall-Lieutenants
Baron Kienmayer. Bei Biberach stieß
er auf die feindlichen Vorposten. Er griff
sie beherzt an und ihrer hartnäckigen
Gegenwehr Trotz bietend, trieb er sie
zurück, nahm die bisher von ihnen besetz,
ten Anhöhen und erleichterte so wesentlich
das ungehinderte Vorrücken der Colonne.
Am 52. Juni hob er den Posten bei
Valpersdorf auf, wodurch den Unseren
die längere Behauptung ihrer Stellung
bei Laulcheim ermöglicht wurde. Am
17. Juni vom Erzherzoge Ferdinand
mit einer Abtheilung von 10l) Mann
Cavallerie auf Streifcommando in die
Gegend des Bodensee's entsendet, über»
fiel er mehrere feindliche Posten, nahm
einen Courier mit wichtigen Depeschen
gefangen, hob am 19. Juni bei Wangen
eine feindliche Abtheilung mit einem
General-Adjutanten, 13 Officieren, 113
Mann Infanterie und 63 Mann Caval-
lerie auf und erbeutete 13 Pulverkarren
nebst 2 Wagen Gewehre. Nachdem die kaiserliche Armee inzwischen von Ulm den
Rückzug angetreten hatte und H. von der
Armee abgeschnitten war, schlug er sich
durch alle feindlichen Posten muthig
durch und stieß am 27. Juni bei Neustadt
an der Donau zur Armee, auf welchem
Zuge er über 100 Leute unserer Armee
aufnahm, welche sich entweder selbst ran»
zionirt hatten, oder verlorene Posten
gewesen waren. Als im Treffen bei
öandshut, am 17. Juli, das Corps des
Erzherzogs Ferdinand zum Rückzüge
gezwungen ward, stellte sich H. mit seinem
Flügel dem vordringenden Feinde ent>
gegen, warf ihn zurück, machte nebst
einiger Mannschaft einen Genercil-Aoju«
tanten und 20 Ofsiciere zu Gefangenen
und hielt den siegtrunkenen Feind im
ferneren Vordringen auf. H. wurde über
Antrag des Feldzeugmeisters Baron
Kray für seine Waffenthaten Escadrons«
Commandant bei Kaiser«Huszaren und
für den Maria Theresieii'Orden in Antrag
gebracht, welchen er auch in der ()6. Pro«
motion (am 18. August 1801) erhielt,
worauf er 1803 in den Freiherrnstand
erhoben wurde. Ein Jahr früher noch
hatte Erzherzog Ferdinand den tapfern
Ofsicier in sein Huszaren>Regiment auf«
genommen, in welchem er bei Ausbruch
des KriegeS im Jahre 18(!3 zum Major
und Flügel.Adjutanten des Erzherzogs
ernannt wurde. Als sich der Erzherzog
mit einer Handvoll Tapferer von Ulm
nach Böhmen mitten durch die fran»
zösische Armee durchgeschlagen hatte,
befand sich auch H. in seinem Gefolge.
Im Feldzuge dieses Jahres wurden H.
zwölf Pferde unter dem Leibe erschossen.
Im Juli 1808 wurde H. Oberstlieu«
tenant, im Februar 1809 Oberst im
Regimente. Als solcher machte er im
letztgenannten Jahre den Feldzug in
Polen mit, focht im glanzenden Neiter«
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Hibler-Hysel, Band 9
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Hibler-Hysel
- Band
- 9
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1863
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 518
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon