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gau. Sein Regiment stand im Armee«
corps Wurmser's. Im Jahre 1793
wurde H. zum GenerabMajor befördert
und hatte als solcher an der Erstürmung
der von den Franzosen neu befestigten
und für unüberwindlich gehaltenen
Weissenburger und Lautenbur
ger Linien, die mit 28 Kanonen, allen
Kriegsvorräthen und 4000 Mann Gefaw
genen in den Besitz der Unseren geriethen^
so wesentlichen Antheil, daß er in der
außer Capitel stattgehabten 32. Promo
tion (am 23. October 4793) mit Feld
marfchall Wurmser. General der Ca
vallerie Christian August Prinzen zu
Wald eck und General-Major Mösza
ros mit dem Maria Therefien'Oroen aus
gezeichnet wurde. Wurmser erhielt das
Großkreuz, der Prinz zu Waldeck das
Commandeurkreuz, Hotze und Mösza»
ros das Ritterkreuz. Im folgenden Jahre.
1794. stand er im ArmeecorpS des Prin-
zen Hohenlohe«Kirchberg am linken
Rhewufec. Bei den verschiedenen» vom
Mai bis September d. I . bei Heiligen-
stein. Schweigenheim, Westheim. Lcmdau,
auf den Linien an der Queich, bei
Schifferstadt, Neuhof, Oberholzheim, mit
dem von Desair befehligten, sich immer
wieder verstärkenden feindlichen Corps
stattgehabten Kämpfen bewies sich H.
als umsichtiger muthvoller General und
wurde schon im März 1793 zum Feld'
marschall«3ieutenant ernannt. Als solcher
entfaltete H., wie bisher, eine ruhmvolle
Thätigkeit. Die Armee am Ober« und
Niederrhein befehligte im Feldzuge 1796
Erzherzog Karl und H. spielte in allen
folgenden Kämpfen eine hervorragende
Rolle. In der Schlacht bei Matsch
(9. Juli) führte er die Avantgarde der
dritten Schlachtcolonne, welche den Feind
auS allen seinen Stellungen drängte. In
der Schlacht bei Neresheim, am t 1. August, befehligte H. daS aus 12 Ba-
taillonen und 48 Schwadronen (13.000
Mann) bestehende Centrum, behauptete
siegreich das Schlachtfeld und nahm am
31. August die Stadt Kitzingen. Als
es nach der Schlacht bei Würzburg galt,
die Operationen des Feindes, der eine
sichere Rückzugslinie gegen die Lahn
zu gewinnen suchte, zu vereiteln, war es
H., der eine so erfolgreiche Thätigkeit
entfaltete, daß er in der 31. außer Capitel
erfolgten Promotion (29. April 1797)
mit dem Commandeurkreuze des Maria
Theresien-Ordens, aber nicht, wie es bei
Rittersberg heißt, mit dem Großkreuze
ausgezeichnet wurde. Der Friede von
Campo formio machte seiner kriegerischen
Thätigkeit vor der Hand ein Ende.
Indessen begannen in seinem Vaterlande,
der Schweiz, welche von den Franzosen
schwer bedrangt wurde, die Dinge stch
immer bedenklicher zu gestalten und
Hotze's^ Einflüsse gelang es, den Schwel»
zerbund zu bewegen, daß dieser von
Oesterreich Schuh verlangte. Dieses ent«
sprach dem Verlangen der Schweiz, und
Hotze rückte mit 18 Bataillonen und
7 Schwadronen an die Grenze von
Graubündten. diese besetzend. Ihm a/gen-
über stand Masse na mit 80.000 Mann.
der sogenannten Schweizerarmee. Im
März 1797 waren die Feindseligkeiten
zum wirklichen Ausbruche gekommen.
Die Nebermacht des Feindes, so wie die
Vortheile, welche ein anderes Armee»
corps desselben in Deutschland errang,
nöthigten H. zu größter Vorsicht in seinen
Bewegungen. Nach einigen kleineren Ge>
fechten kam es am 30. April zum Angriff
des Luciensteiges, welcher nach langem
und hartnackigem Kampfe und nachdem
der Vortheil zu wiederholten Malen auf
unserer Seite war, zum Nachtheil aus-
siel, da die stets wachsende Macht des
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Hibler-Hysel, Band 9
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Hibler-Hysel
- Band
- 9
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1863
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 518
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon