Seite - 351 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Hibler-Hysel, Band 9
Bild der Seite - 351 -
Text der Seite - 351 -
331 Hrabovsky
H. nichts desto weniger den Kampf,
hielt den stark überlegenen Gegner von
2 Uhr Mittag, um welche Zeit der Kampf
begonnen hatte, bis spät Abends am
weiteren Vorrücken auf, und stellte ihm
solchen Widerstand entgegen, daß der
Feind sein Vorhaben, vorzudringen, auf.
gab und nächsten Tag in aller Frühe sich
zurückzog. Nicht minder that sich H. am
18. Mai bei der Veste Knin hervor.
Von seinem Corps abgeschnitten, in der
Nähe des feindlichen Lagers blieb ihm
keine Wahl, als das Lager bei Stara
Straka, worin der General Delson mit
einer Brigade sich befand, zu überfallen.
Dieser Ueberfall brachte den überraschten
Feind in solche Verwirrung, daß Alles
floh und H. eine Beute von 709 Schafen,
34 Ochsen und 40 Pferden machte. Die
nächsten Tage gingen unter kleineren
hartnäckigen Kämpfen vorüber, erst am
21. kam es zum allgemeinen Gefechte.
Hraboosky hatte die Unseren in zwei
Treffen aufgestellt. Der Kampf war hef-
tig, aber weder die Unseren, noch der Geg»
ner vermochten einen Vortheil zu errin-
gen. Die Nacht war hereingebrochen und
beide Theile behaupteten ihre Stellung.
Die Nacht über hatte General Mar-
mont seine ganze Macht an sich gezogen,
um mit kommendem Morgen den linken
von Hrabovsky befehligten Flügel
anzugreifen. Hrabovsky hatte sich
aber auch mit zwei Bataillonen und fünf
Kanonen verstärkt. Als nun mit Tages»
anbruch Marmont ihn angriff, leistete
H. tapferen Widerstand und hielt sich so
lange, bis um 9 Uhr die erwartete Ver>
stärkung eintraf. Noch zeichnete sich H.
bei Sebenico aus, als am 19. Juli
das von dem General Peter Freiherr
von Knesevich befehligte Corps, wel»
ches gegen Dalmatien agiren sollte, die
Grenze überschritt. Bei Sebenico stießen die Unseren auf den Feind. Hrabovsky
griff ihn an und trieb ihn in die Stadt.
Während er nun einige kleinere Abthei-
lungen an verschiedenen Stellen zum
Angriffe beorderte, führte er selbst unter
dem Kugelregen des Feindes seine Abthei«
lung an die Stadtmauer, welche er mit«
ten unter dem feindlichen Feuer durch,
brach und dann in die Stadt drang.
Die Franzosen zogen sich nun in das
Fort San ^Nicolo zurück. Noch wurde
am 23. Juli Zara blockirt und die wie«
derhölten Ausfälle des Feindes von unse<
ren von Hrabovsky geführten Trup«
pen zurückgeschlagen. General Knesevich
meldete in seinem Berichte über seinen
Generalstabschef: „Daß er gegen jedes
Streben inneren Selbstgefühles die erste
Grundlage des glücklichen Vorrückens
den klugen Dispositionen des Majors
Hrabovsky und seiner rastlosen Ver«
Wendung zu danken habe". H., welcher
mittlerweile zum Major befördert worden
war, wurde im Jahre 1810 für seine
Waffenthaten mit dem Ritterkreuze des
Maria Theresien-OrdenS ausgezeichnet.
Im Jahre 4843 wurde H. k. k. wirklicher
Kämmerer; 1822 in den Freiherrnstand
erhoben; 4837 Feldmarschall»Lieutenant
und 4840 Inhaber des oberästerreichischen
Infanterie.Regiments Nr. 14; 4844 und
4846 inspicirte er im Namen des deut«
schen Bundes die königl. und herzoglich
sächsischen Bundescontingente und wurde
Anfangs 4847 commandirender General
in Slavonien und Syrmien. Bei Aus«
bruch der Revolution in Ungarn im Jahre
4848 erhielt Hrabovsky den Ober-
btzfehl in diesem Königreiche und als die
croatisch'slavonischen Bestrebungen einen
bedrohlichen Charakter anzunehmen be»
gannen, von Seite des ungarischen
Kriegsministeriums den Befehl gegen die
Slaven und gegen Ban Ie l las io zu
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Hibler-Hysel, Band 9
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Hibler-Hysel
- Band
- 9
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1863
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 518
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon