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Hrabovsky 382
ziehen. Hrabovsky trieb sofort den m
Karlowitz tagenden slavischen Congreß
auseinander, zwang die Stadt selbst nach
kurzer Beschießung zur Uebergabe an die
Magyaren und legte damit den Grund
zu Verwicklungen, welche ihn, als die
Sachlage bald darauf ein durchaus ver»
ändertes Ansehen erhielt und die unga«
rische Regierung selbst den letzten Schein
von Gesetzmäßigkeit fallen gelassen hatte,
zu Schritten verleiteten, die leine kriegs»
rechtliche Verurtheilung zur Folge hatten.
Er halte sich zwar nicht an dem Kampfe
gegen die österreichischen Truppen bethei-
ligt, aber er hatte die Festungen Peter»
wardein und Temesvär an die Ungarn
übergeben und in Pesth-Ofen mit zu
wenig Energie eingegriffen, durch deren
Anwendung vielleicht die gräßliche Er-
mordung eines königlichen Abgesand»
ten, des Feldmarschall.Lieutenants Gra<
fen Lamberg, ungeschehen geblieben
wäre. Hrabovsky wurde vom Kriegs-
gerichte im Mai 1830 in erster Instanz
zum Tode, in zweiter Instanz aber zu
zehnjähriger Festungsstrafe verurtheilt.
Man wollte wissen, H. wäre zu diesem
Schritte durch seine Gemalin Isabella
Chlobusitzky, eine geborneMagyarin,
welche er erst ein Jahr vor dem Ausbruche
der Revolution geheirathet, verleitet wor»
den; doch wurde diesen Angaben von
anderer Seite widersprochen. H. büßte
seine Strafe auf der Festung in Olmütz
ab, wohin ihm zu folgen es seiner Gema»
lin gestattet worden war. Kurz vor seinem
Tode aber wurde er vom Kaiser begna«
digt.
Ereignisse an der unteren Donau (1852). —
Humorist l843, Nr. 219: ..Brief Iellachich's
an Hrabowsky". — Allgemeine Zeitung
fAuasburg 1830), Nr. 87 u. i)3. — Hirten-
feld (I .) . Der Militär<Maria Theresien'Or.
den und seine Mitglieder (Wien 1«57, Staats»
dvuckerei. 4".) S. l05«, 1747. - Neuer Nekrolog der Deutschen (Weimar, Voigt,
kl. 80.) Bd. XXX, S. 942. — Neueste
Ergänzungen zu sämmtlichen Auflagen von
Pierer's Universal'Lerikon (Altenburg 1855,
8«) Bd. I, S. 450. — Pierer's Universal.
Lexikon der Vergangenheit und Gegenwart
(Altenburg, gr.8«.) Vierte Auflage, Bd.VIl l ,
S. 365 ^nach diesem geb. 1782, gestorben erst
Anfang 1854^.
Hrabovszky, Georg von (gelehrter
protestantischer Theolog, geb. zu Ho«
mok Bödöge in der Veszprimer Ge-
spanschaft Ungarns 8. März 4762. gest.
12. April 1825). Sohn des Superinten,
denten Samuel von H., besuchte er
das evangelisch'lutherische Lyceum zu
Oedenburg. wo er auch die Theologie
studirte. Nachdem er dann einige Zeit im
Hause eineS ungarischen Edelmannes
Erzieher gewesen, begab er sich 1786
zur weiteren Ausbildung nach Deutsch«
land und zwar auf die Universität in
Halle. 1788 folgte er dem Rufe der
evangelisch'lutherischen Gemeinde in Pa«
lota, die ihn zu ihrem Prediger wählte,
wo er sein geistliches Amt musterhaft
versah und durch seine Bemühungen den
Bau eineS Pfarr» und Waisenhauses
und einer Schule zu Stande brachte.
I m Jahre 1791 wohnte er der denk«
würdigen protestantischen Synode zu
Pesth bei. wurde 1795 Prediger zu Kis
Somlyo, kehrte aber 1803 zu seiner frü»
heren Gemeinde nach Palota zurück und
wurde Senior des untern Veszprimer
Districtes. Nach 14jähriger Wirksamkeit
daselbst nahm er die Predigerstelle an der
magyarisch - deutsch. slavischen Gemeinde
zu LajoS Komarom vornehmlich aus dem
Grunde an, um die dortige gemischte
Gemeinde in eine magyarische zu ver-
wandeln. Daselbst starb er im 64. Jahre
als emeritirter Senior und Censor der
theologischen Werke der augsburgischen
Confesfwns.Veswandten im Veszprimer
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Hibler-Hysel, Band 9
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Hibler-Hysel
- Band
- 9
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1863
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 518
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon