Seite - 16 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Jablonowski-Karolina, Band 10
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Jacob Jacob
zu Golteszell in Bayern anläßlich deS
400jährigen Jubiläums geschrieben, be
findet sich in dem 4740 zu Straubingen
(in 40.) gedruckten Texte folgende Nach-
richt: „kluLioam oonaiQuavit plurimura
isverenäus rsii^ioZiLLimuL ao oximius
I>. ftuntiisrus ^acod 0rä. 8.Vene-
äioti eto. eto.", ferner schreibt Magnoald
Ziegelbauer in seiner „lliätoria litte-
laria Oräinis 3. Lensäioti") karg III,
02.P. 4) p. 380: ^
aä 8. Xiaoi2.um.
uioäo Löä litsris stiaiu
tuit V6l82tu5 eto.". Nun, wenn sein
Zuname Günther wäre, so würde es
in den zwei oben citirten Stellen statt
I>. (5nnt1i2ru8 ^aood, folgerichtig
I?. «laooduL ttuiitker heißen. Auch
führt ihn der berühmte Abt Martin Ger«
bert Freiherr von Hornau (Bd. V,
S. 149) in seinem Werke: „v6 oantn
et muLicH Lkors." als Jacob auf.
Diese jedenfalls wie auch unscheinbaren,
doch berücksichtigenswürdigen Gründe
bestimmten den Herausgeber, sich für
den Zunamen Jacob zu entscheiden;
Günther aber dürfte der im Bene»
dictinerorden häufig anzutreffende Kloster»
name sein. Jacob, indem wir zur Sache
schreiten, war Benedictiner im St. Niklas-
Stifte der Altstadt Prag, er dirigirte
durch viele Jahre die Musik in der Kirche
seines Stiftes und erwarb sich durch die
Oratorien, die er in den Jahren 1726,
1730, l731 und 1732 am Charfreitage
zur Aufführung brachte, vielen Ruhm.
Der größere Theil seiner Kompositionen
ist Handschrift geblieben und wird in
seinem Stifte aufbewahrt. Im Drucke
sind von seinen Kompositionen erschie^
6t «AK, 1726, (368.
(edä.
. 1723, ?ol.). Unter Jacob wurde
auch der berühmte Franz Benda (Bd.
I, S. 260) zum Sänger gebildet. Da
Ziegelbauer in seiner „NiLt. litter,
orä. 3. Vensäioti" in der oben bezeich»
neten Stelle schreibt „äevixit ^Nuois ante
2.111115" und der erste Band von Ziegel«
bauer's Werk im Jahre 1734 erschienen
ist, so dürfte Jacob's Tod um das
Jahr 1730 anzusetzen sein.
Gerbet,(Ernst Ludwig), Historisch-biographi»
sches Lm'kon der Tonkünstler (Leipzig l790,
I . G. I . Breitkopf. gr. 8«.) Bd. I, Sp 682
^als Günther Jacobs. — Desselben
Neues historisch'biographisches Lexikon, Bd. I I ,
S. 757. — Dlabacz (Gottfried Johann),
Allgemeines historisches Künstler'Lexikon für
Böhmen und zum Theile auch für Mähren und
Schlesien (Prag 1813, 4".) Bd. I , Sft. 311
Gunter dem Namen Günther). — Unter
dem Namen Jacob führt Dlabacz im
bezeichneten „Künstler» Lexikon" (Bd. I I ,
Sp. 7 u. f.) mehrere Musiker und Künstler
auf, u. z.: 1. Gustach Jacob, einen
Prämonstratenscr Chorherrn aus dem Stifte
Strahow, der am 16. December 1704 zu
Mühlhausen starb und ein geschickter Musikus
war. — 2. Jacob den Uhrmacher, der mit
dem berühmten Magister Hanuß das kunst«
reiche astronomische Uhrwerk auf dem Alt»
städtcr Nathhausc in Pmg gearbeitet und
nach des Meisters Tode besorgt hat. —
3. Jacob den Bildhauer, Großvater Mütter»
licher Seits des berühmten Gelehrten Daniel
Weles law in , der in Stein und Holz
mehrere schöne Werke, unter andern für die
St. Barbarakirche in Kuttenberg das heil.
Abendmahl kunstreich in Holz geschnitzt hat.
— Noch sind anzuführen: 4. Jacob Mar»
caria, Sohn David's, der ein berühmter
jüdischer Arzt und Buchdrucker zu Trient im
16. Jahrhundert war. und auü dessen Officin
mehrere schätzbare Schriften hervorgingen.
Ob er sie selbst verfaßt oder nur heraus»
gegeben habe, kann mit Bestimmtheit nicht
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Jablonowski-Karolina, Band 10
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Jablonowski-Karolina
- Band
- 10
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1863
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 524
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon