Seite - 25 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Jablonowski-Karolina, Band 10

Jaccsuin Jacquin — „Uehrbuch der allgemeinen und medicinischen Chemie". 2 Thle. (Wien 4793, 4. Aufl. 1810—1822, gr. 8<>.). den 2. Band der 4. Auflage beendete aber erst nach einer 12jährigen Unterbrechung I.'s Freund und Schüler, Benjamin Scholz; unter neuer Redaction von Ign. Gruber erschien es 18A6; die lateinische Ausgabe kam unter d. Tit.: „Niernents. univers. ^ ineclio. ex linFua verZH". loin. 2 (ebd. 1793, gr. 8".) heraus; — „O^ps^ — „Velier den Mnkgll" (Wien 1819, mit 1 ill. K., gr. 8".), aus den „Jahrb. der med. Facultat des österr. Kaiserstaates" besonders abgedruckt', — „ ei ^Vien 1312 ot 5., I'oi. m.a>). erst nach seinem Tode beendet; — „Ni? Nrnnnrn in nnü um TVien. NrtiZt Vemlrknngrn nber dieZelben van P. ^artHch" (Wien 183^l, Gerold. mit 1 Steindr., gr. 3».). Auch hatte er Pet. Camper'S Schrift: „Ueber die beste Form der Schuhe. Aus dem Holländischen" (Wien 1783, gr. 8".). übersetzt und zu A. Par- mentier's, von K. Scholz nach der dritten französischen Ausgabe besorgten Uebersetzung der „Abhandlung über die Bereitungsart der Syrupe und Salze aus Weintrauben als Ersatz des Rohr- zuckers" (Wien 1812. gr. 8<>.) Vorwort und Anmerkungen hinzugefügt. Nach dem Tode seines Vaters übernahm er die Fortsetzung von dessen schon 1806 begonnenem Werke: „3tI.r)6iiarum in welches 1818 beendet wurde. Das Prachtwerk: „ZeioFas 6?-«- nnnnm", welches die ausländischen Ge» wachse behandelt, scheint überhaupt nicht in den Handel gekommen zu sein. Wissen» schaftliche Abhandlungen I.'s finden sich in den n^otiL pkv5. msä. ÜÄ8U.«, in den„VaterländischenBlättern",iliBaum> gartner'S „Zeitschrift für Physik", in den Verhandlungen der Wiener Land» wirthschaftS-Gesellschaft". und in den „medicinischen Jahrbüchern des österr. Staates". Nicht gering sind I.'s Ver- dienste um den botanischen Garten der Wiener Universität, dessen Aufsicht mit seinem Lehramte verbunden war. Schon unter seinem Vater steigerte sich die wis» senschaftliche Bedeutung des Gartens zu hohem Grade; unter ihm aber wurde er um das Doppelte vergrößert und welche Veränderungen und Verbesserun» gen mit demselben erst noch vorgenommen wurden, das Alles ist in seiner in den medicmlschenIahrbüchern gedruckten, aber auch besonders ausgegebenen geschicht« lichen Darstellung: „Der Umversitäts« garten in Wien", ausführlich dargestellt; aber auch diese Schrift blieb unvollendet. Ferner widmete I . sein Augenmerk der Verbesserung optischer Instrumente, vor« nehmlich des Mikroscopes und fand in dieser Richtung an Simon Plößl den genialen Praktiker, welcher des Gelehrten Ansicht zu würdigen und zu benutzen verstand. Sein Verhältniß zur Gesellschaft darf übrigens auch nicht unterschätzt wer- den; sein HauS war der Vereinigungs» Punct aller Freunde der Wissenschaften und Künste, dem Einheimischen, wie dem Fremden ohne Unterschied des Alters und Standes erschlossen. Keine Ent« deckung. keine Erfindung von nur einiger Wichtigkeit wurde irgendwo gemacht, die nicht in Iacquin 's Hause wissen« schaftlich und populär erörtert worden wäre. Dieses gesellige Entgegenkommen, diese heitere Uebung der Gastfreund, fchaft im Interesse der Wissenschaft, den