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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Jablonowski-Karolina, Band 10
Seite - 27 -
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Seite - 27 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Jablonowski-Karolina, Band 10

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27 neben der Pflege der Naturwissenschaften dem Studium der Classiker zugethan blieb. Noch aber hatte I . nicht den mehrjährigen Lehrmrs beendet, als sein väterliches Haus von einem schweren Unglück, dem Verluste eines großen Theiles des Vermögens, betroffen ward. Ein noch größeres traf den Jüngling selbst, als ihm bald darauf der Tod den Vater entriß und er nun, der noch vor Kurzem mit allen Glücksgütern Gesegnete, mit einem Male verwaist, arm. von allen Hilfsmitteln entblößt und auf sich selbst angewiesen dastand. Diesel» ben Wissenschaften, die ihm bisher zur Verschönerung des Daseins ein geistiger Schmuck waren, mußten ihm Grund« bedingung seines ferneren Fortkommens werden und gaben ihm die Mittel an die Hand, den nöthigen Lebensunterhalt zu verdienen. Er verließ nach beendetem Gymnasium Antwerpen und bezog die hohe Schule zu Löwen, wo er philo« sovhische und Vorbereitungsstudien für seinen künftigen Beruf trieb. I n der Folge kehrte er nach seiner Vaterstadt zurück und widmete sich der Heilkunde, aber treu hielt er an den Classikern des Alterthums fest, besuchte in den freien Stunden die öffentliche Bibliothek und sammelte mit beharrlichem Eifer Lesearten zu einer neuen Ausgabe der Classiker, wie auch Materialien zu einer griechischen Blumenlese. Mit dem Hause der Gro« novius, bei denen classische Gelehr« samkeit erblich war, durch Freundschaft verbunden, schloß sich Iacquin an jenen berühmten Theodor Gronovius. ersten Schüler des großen 3inn6 in Hol- land an und machte so auch mit diesem Gelehrten Bekanntschaft. Er begleitete ihn oft auf seinen botanischen Wanderun« gen um Leyden; und Gronovius war es auch, der in Iacqu in den Eifer für das Studium der Botanik weckte. Als er eines Tages mit Gronovius einen öffentlichen Garten besuchte, bewun» derte er einen oaotus 5peoic>5U3. der in der ganzen Pracht seine Blüthe enlfaltete. Entzückt stand er vor diesem Prachtwerke der Natur' als aber Gronovius an dieser Prachtpftanze die Geheimnisse und die Forschungen der Pflanzenwelt erklärte, erglühte in Iacquin's Seele die Liebe für das Studium der Botanik, das später seinen Ruhm begründete und nur mit seinem Leben erlosch. Mit ganzer Seele verlegte er sich seither auf die Pflanzenkunde. Je vertrauter er mit der- selben wurde, desto mehr entfaltete sich in ihm auch die Liebe für die Heilkunde. Er hörte nun bei Muschenbroek die Vortrage aus der Natmlehre, bei Gau» bius jene aus der Scheidekunst, bei den Brüdern Bernhard und Siegfried Albinus die aus der Anatomie. Eine Scheu gegen innere Krankheiten bestimmte ihn für das Studium der Wundarznei« künde und zu seiner vollständigen Aus» bildung in diesem Fache unternahm er eine Reise nach Frankreich. I n Paris trat er eine Wundarzt. Gehilfenstelle an und besuchte zugleich Anton Ius« sieu's Vorlesungen über Pflanzenkunde und Bernhard Iussieu's Anlagen. Nun lud ihn ein alter Freund seines väterlichen Hauses, Freiherr van Swie« ten, zu sich nach Wien ein, daß er an der Wiener Universität die medicinischen Studien weiter fortsetze. Von Frankreich bis nach Oesterreich botanisirend, kam er im Jahre 1752 nach Wien, besuchte de Haen's un-d van Swieten's Vor> lesungen, knüpfte Freundschaft mit den Fähigsten seiner Mitschüler, mit dem nach. her so berühmt gewordenen Freiherrn Störk, mit Lagus ius , Joseph Schreibers und erklärte ihnen oft den
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Jablonowski-Karolina, Band 10
Titel
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Untertitel
Jablonowski-Karolina
Band
10
Autor
Constant von Wurzbach
Verlag
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Ort
Wien
Datum
1863
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
13.41 x 21.45 cm
Seiten
524
Schlagwörter
Biographien, Lebensskizzen
Kategorien
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