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Zaun ach Janneck
sein Onkel, der jubil. k. k. Pfleger I . B.
vonWenzler an, der den 10jährigen
Knaben zu sich nach Linz kommen ließ,
wo er den Vorunterricht der lateinischen
Sprache erhielt. Aber die Lage des mit
großer Familie belasteten Vaters, der
überdieß in den französischen Kriegen
Vermögensverluste erlitten, war nicht
darnach angethan, den Sohn studiren zu
lassen, nur der lebendige Drang des
Knaben, der flehentlich bat, studiren zu
dürfen, bewog den Vater dieses Opfer
zu bringen, und I . bezog, 13 Jahre alt,
das Gymnasium zu Passau, im Jahre
1816 nach der Landesveränderung jenes
zu Salzburg. Mit Zeichnen, kalligraphi-
schen Arbeiten und U-nterrichtertheilcn,
namentlich in der Mathematik, verbesserte
er seine Existenz. I . begab sich nun, um
Medicin zu studiren, nach Wien, als der
Tod seines Vaters die Beendigung seiner
Studien verzögerte, welche endlich durch
die Hilfe mehrerer Freunde, die sich
des
Jünglings annahmen, ermöglicht wurde.
Neben seinem Berufe als praktischer Arzt
blieb er der Muse, der er frühzeitig zu
huldigen begonnen hatte, treu. Das
„Salzburger Kreisblatt" vom Jahre
1821 enthält seine ersten Arbeiten, später
brachten deren die „Wiener Mode>Zei«
tung", die Ebersberg'schen „Feierftun.
den" (seit 1832—1835), das „Linzer
Bürger-Blatt" (seit 1831) und die Ta-
schenbücher „Vesta", „Huldigung der
Frauen", „Frauenlob". Es sind Gedichte
und Erzählungen, welche ein frisches
Talent und eine nicht gewöhnliche Ge«
staltungsgabe beurkunden. I . starb im
besten Mannesalter von 35 Jahren in
einem Zeitpuncte, wo er eben als aus«
gebildeter Arzt die Früchte langjähriger
mühevoller Studien ernten sollte.
Feierstunden für Freunde der Kunst u. s. w.
Herausg. von I. S. Ebersberg (Wien,
y. Würzbach, hiogr. Lexikon. X. gr. 80.) Jahrg. 1833, Nr. 43 der „Blätter zur
Uebung des Scharfsinns u. s. w." — Oester«
reichischer Zuschauer, herausg. von I .
S. Ebers berg (Wien. gr. 8°.) Jahrg. 1836,
S. 72.
IllMieck, Franz Christoph (Maler,
geb. zu Gratz 4. Octobcr 1703, gest. zu
Wien 1761). Ueber die Lebensumstände
dieses sonst beachtenswerthen Künstlers
ist nur wenig bekannt. Den Unterricht
in der Malerkunst ertheilte ihm ein wenig
bekannter Maler Namens M. Vangus.
Später begab sich I . nach Wien, wo er
Assessor an der Akademie der bildenden
Künste wurde und als solcher im Alter
von 38 Jahren starb. Er malte Land«
schaften, kleinere Genrestücke, die er mit
Fleiß, Wahrheit und Geschicklichkeit aus«
führte. Von seinen in Kirchen, Galle«
nen und Privatsammlungen hie und
da zerstreut befindlichen Arbeiten
sind zu
nennen: die Fresken in der h. Geistca«
pelle im k. k. Generalcommando zu Gratz,
u. z. die Hochaltar.Freske: „Nie Grschei-
nung des h. Geistes in Gestalt feuriger Zungen",
an der Decke und den Wänden: „Zer
englische GrnZs", „Nie heilige Nrritaltigluit"
und „Nie <5ante Ghristi im Flusse Jordan";
— in der B e l v e d e r e » Gallerie in
Wien: „Waldige Allndschakt mit Holz führenden
Kauern"; — „Wald mit Jägern"; — in der
Lichtenstein'schen Gallerie in Wien:
eine „Hochzeit" und eine „Polnische I7and.
schütt"; — in der gräflich Harrach 'schen
Gallerie ebenda: „Jesus mit dem Samari-
wner"; — in der Prager Gallerie:
„Jesus mit Oatt dem Dater im AllradieZe",
„Nie heilige Nreieinigküt, umgeben ulln den
Ongeln", „Allndschllkr mit Hügeln und einer
Nnrg"; — in der Bruckenthal'schen
Gallerie in Klausenburg: „Amei kleine Fels-
landschaüeu", eine mit einem Hirten, die
andere mit einer Hirtin, beide auf Holz
gemalt. Auch soll er Verfasser folgender
. März 1863.) 6
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Jablonowski-Karolina, Band 10
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Jablonowski-Karolina
- Band
- 10
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1863
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 524
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon