Seite - 84 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Jablonowski-Karolina, Band 10

Zanotylch 84 llanotykh Rittersberg in dem weiter unten angegebe- nen Werkchen gedenkt eines Adalbert Ja- riota. Lehrers an der Mädchenschule der Frau Nmerl ing in Prag (ls50). der bei seinem Unterrichte insbesondere die nationale Richtung einschlägt. Von ihm sind im Drucke erschienen: „?ouön^ -ädavnik xro Ni)ou össkoumiääeö, d.i. Lehrreiche Unterhaltungs« schrift für die liebe öechische Jugend (König« grätz 18S3, Pospi»il); — «^eänäZsn^ üit- kam «Icoi äs^oi l " , d. i. Vorträge für Mäd< chen üechischer Schulen (ebd. 1853). I . . auch musikalisch gebildet, hat öechische Gesänge für die Jugend herausgegeben, ^Zi t te^e^, Ta,x65ui Llovuiuelc, d. i. Kleines Taschemvör- terbuch (Prag 1830. 12°.) Bd. I, S. 800.) — Ein <3. Iano ta veröffentlichte mit dem Jahresberichte des Krakauer Gymnasiums für 1833 die „Uebersetzung von Psalmen, Hymnen und Kirchengebeten aus dem 14. Jahrhunderte aus der Handschrift" (Wien, Mechitharisten, 2er. 8o.), womit er die Reihe der gedruckten Sprachdenkmale der Vergangenheit bereicherte. Murzbach von Tannenberg (Constant Dr.), Bibliographisch'statistische Uebersicht der Literatur des österreichischen Kaiserstaates (Wien, Staatsdruckerei, gr. 8«.) I I I . Bericht (1853), S. 233, Marg. 6986—7001.) Ianotykh von Adlerstem, Johann (Schriftsteller, geb. zu Prag 4814). Sohn eines k. k. Ofsiciers, deffen Vater Joseph Johann Nepomuk^ Bürger und Rath zu Olmütz, wegen seiner zur Zeit der Belagerung dieser Stadt durch Preußen 4738 erworbenen Verdienste mit Diplom vom 22. Juni 4764 geadelt worden. Der obige Johann wurde im Alter von 49 Jahren Soldat, diente zuerst im 3. Artillerie., dann im 4. Uhla- neN'Regimente, welches er, durch einen Sturz vom Pferde dienstuntauglich ge- worden, 4833 verließ, worauf er super« arbitrirt wurde. Nachdem er die Besitzerin einer weiblichen Erziehungsanstalt gehei- rathet, begann er in Pesth Unterricht in der Musik zu ertheilen, zugleich wurde er Mitarbeiter, d. i. Correspondent verschie« dener Blatter, bis er im denkwürdigen Jahre 4848 selbst Redacteur des Pefther politischen Tagesblattes: „Die Morgen« rothe" wurde, in welchem er gegen die Vorgange in Ungarn eine so rückhaltlose Sprache führte, daß er in Folge deffen von den Magyaren verhaftet wurde. Seine widerwärtigen Schicksale und Ver« folgungen von Seite der Ungarn, na» mentlich von jener des Karl Hajnik M . VII, S. 228), Secretärs des Gra> fen Ludwig Batrhyany, erzählt in der „Theater-Zeitung" s^. d. Quelles I< selbst — denn wer kann wohl so genau von solchen Einzelheiten unterrichtet sein, als eben nur derjenige, den sie betreffen? — Das Einrücken der kaiserlichen Truppen in Pesth machte nun allen Verfolgungen ein Ende und I . trat am 4. November 4848 bei dem ungarischen Landesfuhr- wesens'Commcmdo als Fourier ein. Gar mannigfaltig sind die Dienstesphasen und Verrichtungen Janotykh's von dieser Zeit bis zu seiner zeitlichen Pensionirung, welche in der Eigenschaft eines Registra» turs-Officials bei dem k. k. Kriegsmini, sterium am 4. April 4862 erfolgte. So war er seit Februar 4849 der k. k. Cen« tral.Untersuchungscommission in Pesth zur außerordentlichen Dienstleistung zuge» wiesen; bei dem Rückzüge der Armee führte er die Aufficht über die Unter- suchungsacten; während der Rundreise Sr. Majestät des Kaisers in Ungarn beorderte ihn Feldmarschall-Lieutenant Baron Kempen zu speciellen Zwecken dahin; eine für die dabei geleisteten Dienste ihm in Aussicht gestellte An- stellung bei dem Polizeiministerium ver- wirklichte sich aber nicht. Die Polizei» liche Vertrauensstellung, welche I., wie oben erwähnt, bei der sonst ganz unter» geordneten amtlichen Stellung inne hatte, ermöglichte ihm die Herausgabe von einigen Schriften, bei deren Benützung den spateren Bearbeitern dieser Materie