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Jele 132 Selen
gestellt die Apostel Petrus, Paulus, Io
hannes, Judas, Thaddaus, Thomas
Philipp, Bartholomäus, Andreas, Si
mon und Jacob der Jüngere; — „Ma
dann« mit dem Ohristmkinde, nmgrbcn nan den
M . Gherezia, Panlns nnd GlMla" (186l
im Privatbesitze)', — „Ner Vj. Nlusins. tir,
einen Knaben heilt" (1838), für die Pfarr
kirche zu Westendorf im Brirenthale; —
^Nir 3j. Nreikönigr, dem CljristnZKinde hnldi'
gend" (1837), Hochaltarbild für diePfarr»
kirche zu Mittelberg in Vorarlberg —
und dieselben in veränderter Compofition,
als Hochaltarbild für die Kirche zu Naffe-
reut. Ie le versteht es, in seinen Bildern
das Heilige, in soweit es verfinnlicht
werden kann, zum Ausdrucke zu bringen.
Vom Geiste Overbeck's, des Großmei
sters der christlichen Kunst, durch und
durch beseelt-, zählt I . zu den würdigsten
Vertretern dieser Schule. Zartes und
doch prächtiges Colorit, weiche Carnation,
herrlicher Faltenwurf, Harmonie in der
Composition, Klarheit der Ideen und
eine mustergiltige Technik werden diesem
Künstler nachgerühmt, über dessen Bit«
dungsgang Herausgeber leider nichts
Näheres als dieß erfahren konnte, daß
er um die Mitte der fünfziger Jahre
auch in Wien Studien gemacht habe.
Bote für Tirol und Vorarlberg (Innsbruck,
Fol.) Jahrg. 1855, Nr. 236; 1856. Nr. 149;
1857. Nr. 77; 1838. Nr. 178; 1861. Nr. 21
Zimmer unter der Rubrik „Kunst"^. — K a<
tholische Blät ter aus Tirol. Neoigirtvon
M. Hub er (Innsbruck, t>o.) Jahrgang 1833,
S. 185 (in der Beilage). — Tink Häuser
(G.), Topographisch'historisch-stalistische Bc<
schreibung der Diöcese Briren (Vriren 1858,
8«.) Bd. I I , S. 476. — I l lust r i r te Zei»
tung (Leipzig. I . I . Weber. Fol.) 1837,
Nr. 707 ^in der Rubrik: „Malerei"). —
Volks- und SchützeN'Zeitung, herauög.
von D. Schönherr (Innsbruck, 4".) Jahr«
gang 1854. S. 389. — Blät ter aus Tirol
(Innsbruck, 4".) Jahrg. 1862, Beilage Nr. 1:
„Kunst". Ieleu, Alois (Lledercomponist
und Abgeordneter des österr. Reichs»
tages 1848, geb. inBöhmen 1800, gest.
zu Chwa la bei Prag 15.October 1857).
Trat nach beendeten Studien in dm
Staatsdienst und war zuerst Kanzelist,
dann Negistrant im Prager Gubernial«
Archiv. Er bekleidete letztere Stelle bis
zum Jahre 1848, in welchem er, der bis'
her nur in musikalischen Kreisen be»
kannt war, aus seiner Zurückgezogenheit
hervortrat, und zwar zuerst als Kapell-
meister jenes unheimlichen, unter dem
Namen „Swornost" nur zu bekannt ge»
wordenen Corps, später aber als Abge»
ordneter des ersten österreichischen Reichs»
tages, in den er im Bezirke Beneschau
gewählt wurde. Als Ordner spielte er in
demselben eine weniger äußerlich hervor»
ragende, als vielmehr als öechischer und
die Extreme vermittelnder Vertrauens«
mann der Regierung einflußreiche Rolle.
Im I . 1849 wurde er zum Reichstags-
archivar und nach Auflösung des Reichs»
tags zum Archivsdirector im k. k. Mini«
sterium des Innern in Wien ernannt.
Von seiner Wirksamkeit auf diesen beiden
Posten ist, obgleich ihm ein schönes Feld
geboten war, nichts zu melden. Uebri»
gens war Ie len ein geschickter Musiker
und hat sich um Hebung des nationalen
Gesanges und der Musik in der That
Verdienste erworben. I n früheren Jahren
schrieb er mehrere sangbare Lieder in
öechischer Sprache und setzte mehrere, im
Volke verbreitete Gedichte cechischer Poe»
ten, als von Hanka und A. in Musik.
Auch führte I . mehrere Jahre hindurch
die Leitung der Sophienakademie. Die
atzten Lebensjahre brachte I . in Prag
;u, wo er auch im Alter von 37 Jahren
starb. I . war ein populärer Mann, der
mit der zuthulichen Weise, die er besaß,
Anhanger zu gewinnen, und für die
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Jablonowski-Karolina, Band 10
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Jablonowski-Karolina
- Band
- 10
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1863
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 524
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon