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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Jablonowski-Karolina, Band 10
Seite - 142 -
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Seite - 142 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Jablonowski-Karolina, Band 10

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Jellacic 142 Jellanc in Innsbruck berufen. Bei seiner Ankunf in Innsbruck, wo er nicht gnädig empfangen wurde, ward ihm auch die Nachricht, daß die bei der italienischen Armee befindlichen Grenz.Bataillone aus Besorgniß vor den Gefahren, die Croa tien bedrohen, ihre Rückkehr in's Vater« land dringend zu erbitten gesonnen seien, die italienische Armee aber ohne die croarischen und slavonischen Kerntruppen zu den gegründetsten Besorgnissen Raum gebe. I n dieser Lage schrieb nun der Ban den Aufruf an die Grenzuuppen in der italienischen Armee, der dieselben beruhigte und ihr Verbleiben dort sicherte. Während I . diesen entscheiden den Schritt gethan und die Rückreise nach Agram antrat, wo seine Gegenwart dringend nöthig geworden, kamen ihm während der Fahrt auf der Station Lienz die Zeitungen in die Hand, in denen dos kaiserliche Manifest vom 10. Juni ihn aller seiner Ehren und Würden end hob. Nach dem ersten Entsetzen, von dem namentlich das Gefolge des Bans erfaßt worden, löste derselbe alle Zweifel, was nun zu thun sei, mit der entschiedenen Antwort: „Auf unsere Posten gehen und im treuen Dienste für den Kaiser sterben oder ihm mit Gottes Hilfe helfen". In Agram fand der Ban eine jubelvolle Aufnahme, zugleich aber den Befehl, sich nach Wien zu verfügen, wo durch den Erzherzog Johann eine Vermittlung mit den Ungarn zu Stande kommen sollte. Der Ban eilte nach Wien. Bei den Vermittlungsversuchen zwischen dem Ban und dem Grafen Ludwig Bat- thyany erklärte Ersterer: „sein Gesetz sei die pragmatische Sanction, ein unga» risches Separatministerium erscheine ihm identisch mit dem Losreißen Ungarns von der Monarchie und dieses Losreißen nenne er Rebellion". Als der Graf Bat thyan i dem Ban die Gefahren des Bürgerkrieges entgegenhielt, den er, wenn er nicht nachgebe, heraufbeschwöre, so schnitt der Ban alle weiteren Debatten ab mit den Worten: „ein Bürgerkrieg wäre wohl das entsetzlichste aller Uebel, aber er fürchte ihn nicht, wenn er der Empörung gelte". Die Vermittluugsver» suche waren gescheitert, der Ban hatte sich nur noch mit eigenen Augen von der Stimmung in Wien überzeugt, deren Gereiztheit mit jedem Tage zunahm und kehrte nach Croatien zurück. Dort hatten sich indessen magyarische Truppen und Aufgebote an den Grenzen des Landes gesammelt, heftige Proclamationen gegen den Ban und das Land geschleudert und es bedürfte aller Energie desselben, den guten Muth der Seinigen aufrecht zu erhalten und die Verführungsversuche der Gegner zu lahmen. Der Ban erließ ein Manifest an die Kroaten, in welchem er seine politische Ansicht aus einander setzte, alle gegen ihn erhobenen Verdächtigungen — „wie sie immer heißen mögen: Rück» schritt oder Panslavismus" — entschieden zurückwies, „als ein Mann des Volkes, der Freiheit und als ein Mann Oester« reichs, treu ergeben seinem constitutionel< len Kaiser und Könige, ein einiges mach» tiges, freies Oesterreich will und als un» erläßlichä Bedingung dazu die Centralist« rung der Ministerien des Krieges, der Finanzen und auswärtigen Geschäfte. „Da", so schließt der Ban sein Manifest, „das ungarische Ministerium nicht ein- gehen zu können glaubt, da es in seinen eparatistischen Tendenzen verharrt, d. h. den Verfall der schönen Monarchie herbei» führrn will. so gebietet die Pflicht und Ehre. das Aeußerste zu wagen und zu den Waffen zu greifen und wir wollen einstehen mit Gut, Blut und Leben für unser gutes Recht und die heilige Sache."
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Jablonowski-Karolina, Band 10
Titel
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Untertitel
Jablonowski-Karolina
Band
10
Autor
Constant von Wurzbach
Verlag
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Ort
Wien
Datum
1863
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
13.41 x 21.45 cm
Seiten
524
Schlagwörter
Biographien, Lebensskizzen
Kategorien
Lexika Wurzbach-Lexikon
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