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Kkrol!) von NagyMroly, Alexander
Graf (k. k. Feldmarschall, Staats-
mann, geb. zu Nagy'Karoly in
Ungarn 20. März 4668, gest. 8. Sep.
tember 1743). Sohn desLadis laus K.
aus deffen zweiten Ehe mit Elisabeth
Sennyey, und von 20 Geschwistern
der einzige Sohn, der das edle Geschlecht
fortpflanzen und den Glanz des Hauses
durch seine Tugenden und Verdienste
erhöhen sollte. Die Obergespanswürde,
welche vor ihm drei in seiner Familie,
Michael, Adam und zuletzt sein Vater
Ladislaus, bekleidet hatten, hatte er
noch bei Lebzeiten des letzteren in könig»
lichem Auftrage feierlich von ihm selbst
übernommen. Im Jahre 1697 stellte sich
K. an die Spitze des Comitats - Ban»
deriumS (d. i. ein in Kriegszeiten rasch
organisirtes Aufgebot), um den im Lande
ausgebrochenen Aufstand zu bekämpfen.
Am 23. Juli 1699 zum Baron der
königlichen Tafel von Obemngarn er«
nannt, fungirte er in dem Jahre 1700
und 1701 zur Ordnung wichtiger An«
gelegenheiten als königlicher Mandatar.
Im folgenden Jahre, am 27. Juli,
erhielt er den Auftrag, seinen Sohn
Lad iS laus mit der Obergespan,
schastswürde zu bekleiden; aber Ladis«
laus starb früher, ehe der Vater diese
königl. Gnade vollziehen konnte. Als im
Jahre 1703 die Nakoczy'schen Unruhen
im Lande ausbrachen, zog K. gegen die
aufständischen Kurutzen und besiegte sie
bei Dolhon. Als er, um über seine
v. Wurzbach, biogr. Lexikon. XI. ^Ged Erfolge gegen die Kurutzen in Person Be«
richt zu erstatten, sich nach Wien begab,
fand er dort eine Partei, der es 'gelang,
ihn bei Hofe zu verdächtigen, was so weit
ging, daß man das Gerücht in Umlauf
brachte, er habe die im Siege bei Dol«
hon erbeutete Kurutzen.Fahne, welche er
nach Wien mitgebracht, aus irgend einer
WaffensammlungNakoczy's genommen,
um damit in Wien groß zu thun. Das
war dem Magnaten denn doch zuviel;
er kehrte über solche Unbill erbittert in
sein Vaterland zurück und stand zur Par»
tei Rakoczy's. Die Geschichte Oester-
reichs gibt leider genug Beispiele, wie oft
die edelsten Anhänger des Thrones und
des Landes durch Intriguen einzelner
Ehrgeiziger, die weder das Wohl des
Staates noch des Thrones. sondern
jenes ihres eigenen erbärmlichen Ichs
stets im Auge behalten, in das Lager
des Gegners getrieben wurden. Man
erinnere sich nur, wie arg dem großen
Eugen von seinen Widersachern mit-
gespielt worden ist. Rakoczy, der den
tapfern Magnaten befser zu würdigen
wußte, ernannte ihn zu seinem Oberfeld.
Herrn, welche Stellung K. benutzte, um
im Lande die Ruhe herzustellen. Nach
der Romhanyer Schlacht nahm er auch
nicht unwesentlichen Antheil an den
Friedensverhandlungen zu Szathmär
(oder Nagy.Käroly). Die vermittelnde
Stellung, welche er wahrend der ganzen
Zeit, als er Rakoozy diente, eilige«
nommen, richteten neuerdings die Auf«
!. 2. Sept. 1503.^ 1
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Károlyi-Kiwisch, Band 11
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Károlyi-Kiwisch
- Band
- 11
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1864
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 498
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon