Seite - 6 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Károlyi-Kiwisch, Band 11
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Karoly 6 Karoly
S. 150. — Porträt. Wit der Unterschrift:
Graf Ladislaus Käroly, k. k. Linien»Schisss'
capitain (geb. 24. Februar 1824, gest. 23. Juni
1852). Kriehub er(lith.) 1834 (Wien. g<dr.
bei I . Rauch, halb Fol.) ftas Geburtsdatum
auf dem Bilde weicht von dem in den verzeich-
neten Quellen angegebenen ab).) — 11. Lud-
wig (geb. 13. Sept. 1799, gest. 1863), Sohn
des Grafen Joseph ^s. d. S. 11) aus dessen
Ehe mit Elisabeth Gräfin Wald stein»
Wartenberg und Bruder der Grafen Ste«
phan s^. d.Nr. 14) und Georg 15 d. Nr. 7).
Der Graf Ludwig beendete seine Studien in
Pesth und erwarb am 21. November 1819 die
juridische Doctorwürde. wurde dann Oberge«
spans«Stellvertreter, des Csongrader Comi«
tates, 1836 Mitglied des ungarischen Landes«
OekonomievereinS und 1841 Obergespan des
Abaujvarer Comitates. Der Graf that unge«
mein viel für die sittliche und geistige Hebung
der zu seinen Besitzungen gehörigen Gemeinden.
Testamentarisch widmete er 30.000 fl. dem
ungarischen Landes«Agriculturvereine; 5000 fl.
dem Pesther wohlthätigen Frauenvereine;
4000 st. dem Pesther Blindeninstitute; 15.000 fi.
zur Gründung eines Spitals in T<5t«Megyer;
4000 fl. zur Dotation eines Spitalarztes;
4000 fi. den Armen der Stadt Neutra;
10.000 fl. der katholischen Pfarre in T6t«M«
lzyer. Nicht minder große Summen verwen-
dete er bei Lebzeiten zu ähnlichen Zwecken.
Im Jahre 1861 nahni der Graf als Oberge«
span seinen Sitz in der Magnatentafel ein.
Der Graf ist seit 4. November 1822 mit Fer-
dinanda Fürstin von Acmnitz-Aietberg, Stern»
kreuz»Ordens< und Palastdame I . Maj. der
Kaiserin von Oesterreich (geb. 20. April 1805),
vermalt, seit 1846 aber gerichtlich geschieden.
Aus dieser Ehe entstammen Graf Ladis«
laus, Linienschissscapitän ss. d. Nr. 10), und
Graf Alo is (geb. 8. August 1825), zur Zeit
außeroroentl. Gesandter und bevollmächtigter
Minister am kön. preußischen Hofe (accreditirt
seit 8. Jänner 1360). Wiener Zeitung
1359,Nr.258(l6.Oct.). —Wanderer(polit.
Blatt.Fol.) 1363. Nr. 239. — Porträt. Unter«
schrift: Facsimile des Namenszuges 6r<5l Xa.
rol? I^'oZ, dann folgt mit anderer Schrift:
sxän^a (k. I'iLciiei-1.1843, ic. N. vsolcsl 3.
s^ieu, seäi-uelct bei ^ali. Rauk, 4».).^ —
12. Michael (IV.) (geb. 1385, gest. 1626).
war ein Sohn Michael's (III.) (gest 1593)
und der Elisabeth Perenyi. Da er seinen
Vater verlor, als cr kaum 10 Jahre zählte, leitete die Mutter seine Erziehung. Michael
war Truchseß des Königs Mathias I I . ;
für seine treuen Dienste erhob ihn der König
am 11. December 1609 zum Reichsbaron.
Am 14. December 1618 wohnte er in Nagy«
Kärolyi als Bevollmächtigter des Königs den
Verhandlungen, mit den
siebenbürgischen
Dcpu»
tirten bei. Gabriel Bethlen, der ein Ge-
schwisterkind von ihm, Susanna Karoly,
zur Frau hatte, ernannte ihn zum Obergespan
der Szathmärer Gespanschaft, in welcher
Würde ihn König Ferdinand I I . am 16. Juli
1622 bestätigte. Michael starb jung, erst
41 Jahre alt. Aus seiner Ehe mit Barbara
Iegn^ej hinterließ er mehrere Kinder, darun-
ter Adam M . 1) und Ladislaus lNr. 9^.
— 13. Michael (V.) (gest. 1682), ein Sohn
des Ladislaus aus dessen zweiter Ehe mit
Elsbeth Sennyey. Michael diente im
kaiserlichen Heere gegen den Rebellen Emerich
Tököly, bekleidete die Stelle eines General«
Majors und starb den Tod für seinen König
in jungen Jahren. Michael war mit Naria
von Hasser vermalt, aus welcher Ehe nur eine
Tochter, Elisabeth, nachmals vermalte Tho«
Mas Cfak^, stammte. — 14. Stephan (geb.
18. Nov. 1797). Sohn des Grafen Joseph
aus dessen Ehe mit Elisabeth Gräfin Wald«
stein-Wartenberg und Bruder der Gra-
fen Georg l^ Nr. 7) und Ludwig sNr. 11^.
Der Graf stand im Jahre 1848 zur Revolu«
tion und ließ sich herbei, ein ganzes Husza«
reN'Negiment zu
stellen
und auszurüsten, wel<
ches seinen Namen führte und das er selbst
befehligte. Das war bewaffneter Aufruhr gegen
seinen legitimen Herrn, und nach Ha ynau's
Siege wurde der Graf verhaftet und verur«.
theilt zu zweijähriger Festungsstrafe. Verlust
seiner Würden, Verpflichtung zur Bezahlung
eines Pönale von 150.000 fl. C. M. und Er«
sah der zur Errichtung jener Reiterschaar von
der revolutionären Negierung erhaltenen Geld«
beträge, welche sich an 250.000 fl. beliefen.
Der Graf ist zur Stunde Präsident des St.
Stephanvereins in Pesth, einer Gesellschaft
zur Förderung von Cultur und Humanität auf
nationaler Grundlage durch Druckschriften,
welche um niedere Preise verkauft werden, so
selbst in die Hände von minder Bemittelten
gelangen können und in den unteren Schichten
des Volkes das Nationalgefühl und die Liebe
zum Vaterlande wecken und stärken. Im
Jahre 1861 nahm der Graf als Obergespan
des Pesther Comitates seinen Platz in dcr
Magnatentasel ein. Der Graf ist zum zweiten
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Károlyi-Kiwisch, Band 11
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Károlyi-Kiwisch
- Band
- 11
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1864
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 498
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon