Seite - 20 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Károlyi-Kiwisch, Band 11
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und nach Abschlag aller Unkosten viele
Hunderttausend Gulden reiner Gewinn
erzielt wurden. Nun wurde er Admini«
strator des ungarischen Oberstkammer'
grafenamtes, als welcher er die dortigen
Berggefälle nutzbarer als bisher zu
machen verstand, darauf Münzmeister in
Wien. Von da wurde er als Hofkammer-
ssommiffär in das Quecksilber>Bergwerk
nach Idria beordert, welches nur durch
seine Verfügungen und energischen Maß«
nahmen aus dem ganzlichen Verfalle ge«
rettet wurde, dem es bereits erlegen war,
und wieder zu einer Höhe gelangte, daß
es seit dieser Zeit dem Staate viele
Millionen Gulden Gewinn abwarf und
noch jetzt im besten Betriebe steht. I n
Anerkennung seiner Verdienste wurde K.
1733 wirklicher Hofrath und noch einmal
nach Tirol als Hofcommiffär beordert, um
das Umwechslungsgeschäft der in Massen
dort coursirenden schlechten Münzen zu
leiten. Auch diese Aufgabe hatte er
glücklich gelöst, aber der Tod entriß ihn
bald darauf dem Staate. — Sein Sohn
Anton V alentin hatte die Studien in
Wien beendet, sich dann auf dem Salz»
kammergute Gmunden, in den steirischen,
salzburgischen und bayerischen Salzwerken
für den Dienst im Bergwesen ausgebil-
det, worauf er 1769 Rechnungsofficial
bei der Banco-Hofbuchhaltung in Wien
wurde. Im Jahre 1773 zum Rechnungs-
rath im Amte befördert, führte er einen
neuen Rechnungsfuß und eine neue zweck-
mäßigere Geschäftsführung auf den Salz«
kammergütern in Oberösterreich, 1777
mehrere Verbesserungen bei der Wald«
cultur auf dem steirischen Salzkammer,
gute Aufsee und der Innerbergischen
Eisengewerkschaft ein. Im Jahre 1780
beordert, die wegen Einführung der
Frohnablösung bei den Städten Olmütz
und Iglau erhobenen Beschwerden zu schlichten, löste er auch diese schwere Auf.
gäbe mit Erfolg und wurde dann
k. k. Gubernialrath in Mahren und
Schlesien. Als solcher ward er nun fol-
geweise mit einer Reihe der wichtigsten
und zeitraubendsten Geschäfte betraut, so
1780 zum Oberdirector der mährisch»
schlesischen Staatsgüter ernannt, ihm
1781 die Superintendentur des Olmützer
Priesterhauses, 1782 die ökonomische
Verwaltung der mährischen kön< Städte
und ihrer Güter, 1784 jene der neu
eingezogenen sämmtlichen Klostergüter in
Mähren und Schlesien, der Güter des
Brünner Domcapitels, der Lehengüter des
Olmützer Erzbisthums, der kais. Farm-
liengüter in Mähren u. m. a. überant'
wortet; auch bestimmte ihn- Kaiser
Joseph zur Einführung des Frohn»
ablösungs« und Grundzerstückungssystems
auf allen Staats«, städtischen und Stif»
tungsgütern in Mähren. Im Jahre 1783
ernannte ihn der Kaiser zum Hofcom-
mifsär bei der Einrichtung der Grundsteuer
in Mähren und Oesterreichisch-Schlesien,
übergab ihm zugleich die Oberleitung
dieses wichtigen Geschäftes in Böhmen
und Galizien und schickte ihn im nämli-
chen Jahre in gleicher Eigenschaft nach
Ofen, um die Grundsätze dieses neuen
Steuersystems den dort versammelten
13 Ober» und 73 Untercommissionen
persönlich mitzutheilen und diese darüber
mündlich zu belehren. Der Kaiser be>
lohnte ihn für seine geleisteten wichtigen
Dienste im Jahre 1786 mit der Erhe-
bung in den Freiherrnstand, beschenkte
ihn mit der ansehnlichen Summe von
30.000 fi., im Jahre 1789 mit dem Erb-
pachte der Staatsherrschast Zdaunek und
mit dem Hofrathscharakter. Nach dem
Tode des Kaisers wurde K. in den Ruhe«
stand versetzt. Nach mehreren mit seinen
Gütern durch Käufe und Verkäufe vor«
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Károlyi-Kiwisch, Band 11
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Károlyi-Kiwisch
- Band
- 11
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1864
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 498
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon