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Kaher 40 Kaubek
Wirksamkeit begonnen hatte, im Alter von
46 Jahren. Katyansky besaß eine hin
reißende Rednergabe, die ihm nicht nur
auf der theologischen Lehrkanzel trefflich
zu Statten kam, sondern die er mit
großem und glücklichem Erfolge im Jahre
4848 benutzte, indem er sich in politischer
Sphäre geltend zu machen verstand, die
in jener Zeit aufgeregten Gemüther durch
die Kraft seiner Rede beschwichtigte und
so manches schwere Unheil, manche bereits
vorbereitete Ausschreitung verhütete. Die
geistlichen Bedürfnisse der seiner Ober-
aufsicht anvertrauten Gemeinden erken-
nend, war er für die Hebung ihreS sitb
lichen Zustandes ungemein thatig. Seine
nicht großen Einnahmen verwendete er
zum größeren Theile zuhumanenZwecken;
so ließ er auf seine Kosten mehrere talent»
volle Jünglinge studiren und that sonst
noch im Verborgenen viel Gutes. Noch
als er Administrator des BiSthums zu
Karlstadt war, begründete er daselbst
eine Clericalschule, so einem längst und
tiefgefühlten Bedürfnisse abhelfend, und
stellte die hundertjährige bischöfliche Rest«
denz zu PloSki her.
TemesvärerZeitung 1339, Nr. 37, S.355.
Katzer, Ignaz (Ton setz er, geb. zu
Groß-Auerschin in Böhmen 30. Sep.
tember 4785. Todesjahr unbekannt).
Gaßner berichtet über diesen Musikus:
,er lebte in Ungarn bci dem k. k. Kam-
merherrn Stephan von Bossangi, Erb»
Herrn zu Großboschan und Ugrotz u. s. w.
beinahe 40 Jahre und leitete bis zum
Tode seines hochverehrten Gönners
(4. April 1832) eine aus 12 Individuen
bestehende Capelle". Dem zufolge müßte
K. schon um das Jahr 1792 zu Herrn
B ossang i gekommen und damals nicht
alter als etwa 7 Jahre gewesen sein, waS
nicht sehr wahrscheinlich klingt. Daß er aber viele Jahre im Dienste dieses un»
garischen Musikfreundes gestanden, dort
die Capelle, welche lauter tüchtige Mu>
siker zahlte, geleitet und sich durch seine
eigenen musikalischen Leistungen Ver«
dienste um seine Kunst erworben habe,
ist Thatsache. K. lebte nach seines Gön«
ners Tode abwechselnd in Boschan und
auf Reisen. Bossangi's Tochter besaß
selbst eine treffliche musikalische Bildung,
denn sie war im Pianospiel von Anton
Halm ^Bd. V I I , S. 257), im Ge-
sänge von Cicimara gebildet wor«
den. Auf seinen Reisen gab K. Concerte
auf dem Clavier und der Physharmo»
nika, welche beide Instrumente er mit
Meisterschaft spielte« Auch als Composi«
teur hat K. Verdienstliches geleistet und
ist Einiges von seinen Arbeiten in den
zwanziger Jahren bei Artaria und bei
Weig? l in Wien erschienen. Der ungleich
größere Theil ist aber Handschrift geblie«
ben; es befinden sich darunter über 20
Messm, Litaneien, Symphonien, Quar«
tett» und Harmoniestücke, eine beträchtliche
Menge Lieder; viele Arrangements älterer
und neuerer Opern, welche er für die
unter seiner Leitung gestellte Capelle
ausgeführt hatte, und mehreres Andere.
Mit AuSnahme Gähner'S gedenkt kein
Werk dieses Künstlers.
Gaßner (F. S. Dr.). Uniuersal'Leriton der
Tonkunst. Neue Handausgab? in einem Bande
(Stuttgart l849. Frz. Köhler. Ler. 6".) S. 4?ä.
Kaubek, Johann Prawoslaw (slavi-
scher Schriftsteller, geb. zu Blatna
in Böhmen 9. Juni 4807). Widmete sich
nach beendeten Studien der Pflege der
Sprachwissenschaft und erhielt im Jahre
j 840 die Lehrkanzel der sechischen Sprache
und Literatur an der Prager Hochschule.
Im Jahre 1848 wurde er zu Pisek in den
constiwirenden Reichstag, welcher zu,
Wien und Kremsier tagte, gewählt und
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Károlyi-Kiwisch, Band 11
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Károlyi-Kiwisch
- Band
- 11
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1864
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 498
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon