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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Károlyi-Kiwisch, Band 11
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Kauffmann ^ Kauffmann, Angelica (Maler in, geb. zu Chur in Graubündten 30. Octo« ber 1741, gest. zu Rom 5. November 4807). Ihr Vater Johann Joseph war in der Gemeinde Schwarze nberg im Bregenzcrwalde Vorar lbergs ansässig. Er betrieb daselbst die Maletkunst, und obgleich kein vorzüglicher Meister. so hatte er doch ein genügendes Verstand niß von der Kunst, mit der er seinen Lebensunterhalt erwarb. Der Fürstbischof von Chur hatte ihn an seine Residenz berufen, um einige Malerarbeiten auszu führen. Dort entspann sich zwischen ihm undCleopha Luz ein zärtliches Ver hältniß, das zu einer ehelichen Verbin düng führte und nach deren Vollziehung die Frau von der reformirten zur katholischen Kirche übertrat. Angelica war die erste und einzige Frucht dieser Ehe. Ihre Ge« burt in Chur — das in einigen deutschen Werken angegebene Coira als Ange» lica's Geburtsort ist der italienische Name für Chur — ist rein zufällig, weil sich eben zu jener Zeit die Eltern dort befanden; ihres Vaters Heimat ist Vor« arlberg. wo er und seine Vorfahren seit Iahrzehenden bereits in Schwarzenberg ansässig waren. Im September 1742 verließ Maler Kauffmann mit Frau und Tochter Chur und begab sich nach Morbegno im Veltlin, wo er sich beinahe zehn Jahre mit Porträtmalen beschäftigte. Hier bereits entwickelte sich Ange lica's Talent für die Kunst. Die ihr von dem Vater vorgelegten Schriftverzierungen machte sie, so klein sie war, mit staunen« erregender Treue nach. Tpäter legte er ihr Kupferstiche vor, ließ sie nach Gyps« formen zeichnen, und überall ein ganz ungewöhnliches Talent bekundend, kam sie mit einem Male zur Ausführung mit dem Pinsel in Oelfarbe. Kaum neun Jahre alt, verfertigte sie Portrate mit 4 Aauffmann Pastellstiften. Da ihre Erstlinge Beifall fanden, wurde ihr Fleiß noch mehr ge- weckt und während ihr Vater diese Natur» anläge förderte, versäumte die Mutter, von welcher sie die deutsche und italie« nische Sprache erlernt hatte, nichts, aus der angehenden Künstlerin eine gute Hausfrau zu machen. Im Jahre 1732 übersiedelte Kauffmann nach Como, denn das, was er seine Tochter hatte leh- ren können, war aufgebraucht; in Como boten sich ihr geschicktere, für ihr unge. wohnliches Talent entsprechendere Lehrer, und die Lectüre guter Werke über die Kunst erweiterte über die gewöhnliche Malerpraxis hinaus ihren Gesichtskreis. Durch das in Pastell ausgeführte Porträt des Bischofs von Como wurde die allge» meine Aufmerksamkeit auf die l ljahrige Künstlerin gerichtet, von der nun Alles eine Arbeit zu besitzen wünschte. Bis zum Jahre 4754 blieb Angelica mit ihren Eltern in Como, von dort begaben sich Alle nach Mailand, wo sich der jugend» lichen Künstlerin wahrhaft eine neue Welt erschloß. Die herrlichen Werke der lom bardischen Schule, die kostbaren Sammlungen allcr Art, welche in Mai« land sich befinden, erfüllten sie mit Be« wunderung, und die hohe Bedeutung der Kunst erkennend, fühlend, was sie noch Mcs zu lernen habe, begann sie mit Muth und Ernst ihre neue Studien. Indem sie zu diesem Zwecke die besten Werke copirte, malte sie, dem Wunsche ihres Vaters entsprechend, Porträte und brachte es darm zu großer Vollkommen« heit. Ihre Bildnisse wurden bald gesucht. Der Gouverneur Reginald von Este und die Herzogin von Massa-Carrara ließen sich von Angelica malen, bald folgte diesem Beispiele der ganze Hof- staat. Aber mitten unter diesen lohnenden Erfolgen mußte die Tochter ein tiefes
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Károlyi-Kiwisch, Band 11
Titel
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Untertitel
Károlyi-Kiwisch
Band
11
Autor
Constant von Wurzbach
Verlag
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Ort
Wien
Datum
1864
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
13.41 x 21.45 cm
Seiten
498
Schlagwörter
Biographien, Lebensskizzen
Kategorien
Lexika Wurzbach-Lexikon
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