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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Károlyi-Kiwisch, Band 11
Seite - 45 -
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Seite - 45 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Károlyi-Kiwisch, Band 11

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Kauffmann Aauffmann Weh erfahren. Am 1. März 1737 raffte der Tod ihre Mutter hin. Nun war keines Bleibens länger an dem Orte der Trauer und ganz gelegen kam dem Vater Kauf fmann der Antrag, die Pfarrkirche seines Geburtsortes auszu» malen. Vater und Tochter reisten sofort nach Schwarzenberg im Bregenzerwalde und bald gingen sie vereint an die Arbeit. Während Kauf fmann sich mit dem Plafond beschäftigte, malte Angel ica in Fresco die 12 Apostel an den Seiten^ wänden nach Piazzetta's Kupferstichen. Leider, als. in spateren Jahren diese Wandgemälde beschädigt wurden, wagte es eine fremde Hand sie auszubessern und so ist denn die ursprüngliche Arbeit beinahe verschwunden. Nach Vollendung der Kirche begab sich Kauffmann mit seiner Tochter nach Meersburg, einem Sommersitze deS Bischofs von Con» stanz, um den Cardinal Fürstbischof von Roth zu malen und von da in das Montfort'sche Schloß Tettnang. wo sie die Bildnisse der gräflichen Familie vollendeten. Die Anwesenheit der Kunst» lerin wurde bald bekannt und von allen Seiten trafen Aufträge und Bestellungen ein. Dieses gewöhnliche Arbeiten um Lohn sagte aber Angelica nicht recht zu. Aelter geworden, von dem gewaltigen Triebe nach Selbststandigkeit erfaßt, drängte es sie nach Italien zurück und sie reiste mit dem Vater nach Mailand. Da sie außerdem musikalisch gebildet war und vortrefflich sang, so daß sie durch ihren Gesang nicht geringere Bewunde» rung erregte als durch ihre Gemälde, entstand nun der Kampf, welcher von beiden Künsten, um nicht in beiden mit« telmäßig zu bleiben, ob jener deS Ge> sanges oder jener der Malerei, sie sich ausschließend widmen sollte. Wenn sie sich für den Gesang entschied, hätte sie als Sängerin die Bühne betreten muffen. Ein alter Priester, der dem Vater die Gefahren zu Gemüthe führte, welche der Tochter auf der Laufbahn einer Sänge- rin drohten, gab den AuSschlag und Angelica, wenngleich nie dem Gesänge ganz entsagend, wurde Malerin und hin- terließ durch ihre Farbentöne der Nach- welt dauernde Werke, wahrend die lieb- lichsten Töne ihrer.Kehle wohl die Mit- welt entzückt hätten, aber für die Nach> welt verklungen wären. Für AnHelica selbst war die Wahl eine um so schwie- rigere, als sie von vielen Seiten gedrängt wurde, sich für die Bühne zu entscheiden, wo ihr hinreißender Gesang ihr gewiß große Triumphe bereitet haben würde. Es war dabei auch Liebe im Spiele. Ein junger Musiker, der vor Allem die Lei« denschaft für den Gesang in Angelica nährte, verehrte sie. Aber nachdem An» gclica sich für die Malerei entschieden hatte, schien er seine Hoffnungen auf« gegeben zu haben, er verließ sie unb Angelica hat nie wieder etwas von ihm gesehen und gehört. Nach einem kurzen Aufenthalte in Mailand, wo die Wahl ihres künftigen Berufes stattge- funden hatte, begab sie sich nach Parma, wo die Werke Correggio's ihre Auf» merksamkeit fesselten; von dort nach Bologna, wo sie die Arbeiten der bolo» gnesischen Schule studirte, worauf sie nach Florenz sich begab, wo sie am 9. Juni 1762 anlangte. (Wenn diese und die folgenden Zahlenangaben von jenen in Angelica's Biographie von ZucHi abweichen, so beruht dieß auf einer von de Rossi gefundenen Auf» zeichimng von der Künstlerin eigener Hand, welche als authentische Quelle benützt wurde.) I n Florenz verweilte sie längere Zeit, auf das eifrigste mit Studien in der großherzoglichen Gallerie
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Károlyi-Kiwisch, Band 11
Titel
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Untertitel
Károlyi-Kiwisch
Band
11
Autor
Constant von Wurzbach
Verlag
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Ort
Wien
Datum
1864
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
13.41 x 21.45 cm
Seiten
498
Schlagwörter
Biographien, Lebensskizzen
Kategorien
Lexika Wurzbach-Lexikon
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