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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Károlyi-Kiwisch, Band 11
Seite - 68 -
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Seite - 68 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Károlyi-Kiwisch, Band 11

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Kaunitz Kaunitz Ulri ch's Hause zu Brunn die stürmische Ver- sammlung der evangelischen Stände (2. Mai 16l9) gehalten, worauf die Vertreibung der Jesuiten, aller Katholiken von Aemtern und Würden, die sie bis dahin innehatten, die Ausrufung des Wintcrkönigs Friedrich von der Pfalz zum Markgrafen von Mähren u. dgl. m. folgte. Aber nach der Schlacht auf dem weißen Berge bei Prag (8. November 162U) wendete sich das Blatt, die Partei des Kaisers hatte gesiegt und bei dem über die Verräther an Krone und Reich gehaltenen Vlutgerichte, welchem Cardinal Dietr ich' stein vorsaß, über Ulrich, obgleich er schon früher gestorben, in das Grab noch Todes» urtheil und Acht ausgesprochen. Ein gleiches Urtheil traf seine beiden Söhne,Friedrich und Kar l sNr. 9 u. 14^. Ulrich hatte aus seiner zweimaligen Ehe, zuerst mit Apossonia Gräfin von Vuldftein, dann mit üudmilla Frciin von Auppclu (Naupowa) 17 (nicht wie d'Eluert schreibt 16) Kinder, und zwar von ersterer 3, von letzterer 12 Kinder. Von den ihn überlebenden wurden Friedrich von der ersten und Leo Wi lhelm von der zwei« ten die Stifter: Ersterer der böhmischen noch blühenden, Letzterer der mähri- schen, nachmals fürstlich en, heute schon im Mannsstamme erloschenen Linie. Ulrich (V.) ist demnach der Stammvater beider Haupt- linien der Kaunitze, er ist auch der eigcnt« liche Gründer des bedeutenden Familienbesitz« thunis. Von seinen Eltern ererbte er Austerlitz und Steinitz, 1593 kaufte er die Stadt Neu- Rausnitz, 1605 die Herrschaft Lomnitz und 1611 Ungarisch'Broo mit 10 Dörfern, und seine vom 1. Mai 1 litt ausgestellte, das Muni» cipalwesen seines Grundbesitzes betreffende Urkunde ist ein merkwürdiges Actenstück, welches über die Verhältnisse zwischen Herren und Unterthanen in jener Zeit andere Auf» schlüsft gibt, als sie gang und gäbe, und wel« ches den Nachweis liefert, wie die aufge» klärten Barone jener Tage weit entfernt waren, Despoten zu sein und unbeschränkte Willkür zu üben. — 23. Wenzel von K. (gest. 1428). Sohn Ulrich's (I.) aus dessen Ehe mit Ju- dith von Lomnitz. Als die Stadt Brunn von den Taboriten 1428 hart bedrängt und von den Bürgern Brünns auf das hartnäckigste vertheidigt wurde, führten der Olmützer Bi» schof Johann der Eiserne und der Lunden» burger Befehlshaber Johann von Kragirz den Entsatz herbei. Auf der Ebene bei Schla» vanitz stießen beide Heere aufeinander, aber der Bischof und Johann von Kragirz siegten. Unter den auf der Wahlstatt Geblie- benen befand sich Wenzel von K. Aus seiner Ehe mit Agnes von Malinsfeld stammen Georg und Kathar ina, welche beide in die Familie Wald st ei n heiratheten ss. Georg, Nr. 10). — 26. Wenzel Anton lsiehe den besonderen Artikel S. 70). — 27. Wilhelm von K. lebte im 12. Jahr» Hunderte. Sohn Otto's (I.), von dem die Ge- nealogen das Geschlecht der K. in ununter- brochener Folge ableiten und der Cutla von OiirnyolZ, nach welcher die K. längere Zeit den Beinamen Dürnholz führten. Die berühmte Miroslawa ^s. d. Nr. 17) und Otto (II.), den manche Chronisten sogar zum Herzog von Krakau (1l87) machen, waren seine Geschwister. Wi lhelm's Auftreten fällt in eine ercignißreiche Zeit. Auf der Heer- fahrt Barbarossa's gegen Italien erwarb er sich durch seinen, bei der Unterwerfung Bres- cia's und dem Uebergange über die Adda bewiesenen Heldenmuth den Ritterschlag. Wi lhe lm war Feldoberster des Herzogs Conrad von Znaim und nahm als solcher Theil an dem Kriege, den Sobieslaw von Böhmen mit Heinrich Iasomirgot t von Oesterreich 1176 führte. Herzog Conrad stand zu Sobieslaw und sein Feldoberst Wilhelm von K. führte die Schaaren gegen den österreichischen Herzog Heinrich, welche weit und breit alles Land an der Donau ver- wüsteten. H einrich Iaso mirgott wollte durch Flucht sich retten, stürzte vom Pferde und erlag den Folgen des Beinbruches, den er bei diesem Sturze erlitten. Wi lhe lm ver- fiel in Folge dcssen in der Kirche Fluch und Bann. Um diesen zu lösen, pilgerte er nach Rom, wo er den Bau jenes Klosters gelobte, dessen Aebtissin seine Schwester Miroslawa wurde. Auch in den späteren Kämpfen erscheint Wi lhe lm's Name im Glorienscheine my- thischer Tapferkeit, und was sonst noch die Panegyriker des Hauses Kaunitz diesem edlen Urahn andichten, soll hier nicht bemän- gelt, aber auch nicht wieder erzählt werden. Der Name von Wilhelm's Frau ist unbe- kannt. Sein Sohn Hassek, geheimer Rath des Herzogs B re t i s l aus von Böhmen, hatte das Unglück, mit diesem 1196 gefangen zu werden und den größten Theil seiner Erb« güter zu verlieren. lll. Wappen. Die Beschreibung des fürstlichen Wappens, da die fürstliche Linie bereits er- loschen ist, übergehen wir. Es war aus dem
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Károlyi-Kiwisch, Band 11
Titel
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Untertitel
Károlyi-Kiwisch
Band
11
Autor
Constant von Wurzbach
Verlag
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Ort
Wien
Datum
1864
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
13.41 x 21.45 cm
Seiten
498
Schlagwörter
Biographien, Lebensskizzen
Kategorien
Lexika Wurzbach-Lexikon
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