Seite - 96 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Károlyi-Kiwisch, Band 11
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Kayl Kayser
Kayl, siehe: Keyl, Keuhl, Khail und
Kheil.
Kayser von Kaysern, Johann An-
dreas (Bischof von Königgrätz, geb. zu
Wegstadt in Böhmen 29. November
17!6, gest. zu Königgrätz 5. Mai
1776). Erhielt seine theologische Aus-
bildung im Wenzelsseminar zu Prag.
wo er in seiner Jugend sich auch als
ausgezeichneter Sänger hervorthat. Er
wurde dann Dechant zu Altbunzlau,
Scholasticus und erzbischöflicher Suf.
fragan in Prag, Weihbischof zu Ther«
miscira, am 2. Mai 1773 von der
Kaiserin Maria Theresia zum Bi-
schof von Königgrätz ernannt und als
solcher am 17. Juli 1773 von Papst
Pius VI. confirmirt. Kaum ein Jahr
überlebte er seine neue Würde, als
er, 60 Jahre alt, starb. K. war ein
vortrefflicher Musiker, in seiner Jugend
sang er selbst mit seltener Vollendung
und die Liebe zur Musik geleitete ihn
durch das ganze Leben. Junge Leute,
welche arm waren aber Talent für die
Musik besaßen, unterstützte er reichlich.
Als er starb,
verfügte er über sein ganzes
Vermögen, und zwar: mit der einen
Hälfte zu Gunsten der Königgrätzer Ka«
thedralkirche, mit der andern Hälfte zu
Gunsten der Armen seiner Diöcese.
Eiselt (Ioh. Nep. Dr.) Königgrätz in der Vor»
zeit und Gegenwart (Prag 1860. Pospisil
kl. 8«.) S. 67. — Dlabacz (Gottfried
Ioh.), Allgemeines historisches Künstler»Leri<
kon für Böhmen und zum Theile auch für
Mähren und Schlesien (Prag 1813, Haase,
4".) Bd. I I , Sp. 48. — Außer obigem
Königgrätzer Bischof Kayser sind noch denk»
würdig: Eugen K., Augustiner, welcher im
vorigen Jahrhunderte lebte, 1774 Professor
der Togmatik und orientalischen Sprachen,
17öo k. k. Professur der Moral un°d Polemik
an dem k. k. Lyceum in dem damaligen
vordl'röfierrrichischcn Constanz war. Seine
Schriften sind: „Odlatiuru muuäa.(HlÄla.c:1i.I, , xi-aoäiowm" (OonZtantias, 1773, 4".); —
„Ilsrmeiisutioas saeras oanousg xraßoixui"
(ebd. 1784, 8°.). Weuse l (Ioh. Georg).
Lexikon der vom Jahre 1730 bis 1800 verstor«
denen teutschen Schriftsteller (Leipzig 1806,
Gerh. Fleischer d. j . , 8«.) Bd. VI , S. 445.^
— LauVenz Georg K. (geb. zu Wichstadt
in Böhmen 24. Juli 1698, gest. zu Biezowitz
9. Februar 1742). war Prämonstratenser des
Stiftes zu Hradisch, Archivar im Stifte, und
zuletzt Pfarrer zu Brezowitz, als welcher er
im besten Mannesalter, erst 44 Jahre alt,
starb. Er war ein guter lateinischer Poet,
wofür seine Schriften Zeugniß ablegen, diese
sind: „82NQtun2 Laoeniai-Lklg.i'iHuuui" (Oiom.
1732, Fol.); — ^tkonslini" (ebd. 1732,
Fol.); — „VQtkroniLtieon" (ebd. 1733, Fol.)
und „I^idsr äs 8. I^idorio" (ebd. 1737, 4<>.).
ld'Elv ert (Christian), Geschichte des Bücher«
und Steindrucks, des Buchhandels, der Bücher-
censur und der periodischen Literatur u. s. w.
(Brünn 1834. R. Nohrer's Erben , gr. 8«)
S. 276. —Mathias Kayser (gebürtig aus
der Steyermark), Cooperator am Waitzberge,
nachmals Pfarrer zu Poßail, welcher das in
vielen Auflagen verbreitete Andachtsbuch:
„Geistliche Arznei für die Kranken" herausgab
und eine Stiftung für steiermärkische Stu«
denten machte. M i n t lern (Johann Bapt.
von), Biographische und literarische Nachrich.
ten von den Schriftstellern und Künstlern,
welche m dem Herzogthume Steyermark ge<
boren sind u. s. w. (Grah 1810, Franz Ferstl.
8°.) S. 104.) — Sebastian K. (gest. zu
Wien 7. October 1739), Jesuit. 1717 in drn
Orden der Gesellschaft in Wien aufgenommen,
dann im Lehramte, später als Prediger in
Preßburg und auf Missionen im Kaiserstaate
verwendet. Mit Thomas Er t l in Verbindung
gab er heraus: „^uütria. Kla.riana, ssu ß^k-
tiosl!.riiiii xer ^ui-triarn loonum, Hlariknarum
oltU2 ^la^reLLUs st dsnsäoig.. I'omi äuo
(Visums 1735 st 1736 , 8».). ^Fioe^s?-
028 8ooist2.ti2 <sg5U, (Vionn2.6 1856, I^ax. 8".)
p. 172.^ — Wincenz Kayser v. Ni lkheim
(geb. zu Brünn 4. Februar 1759, Todesjahr
unbekannt), welcher zu Brünn und Olmütz
das Gymnasium und die Philosophie, zu Wien
die medicinischen Studien beendete. Nach er»
langter Doctorwürde begab er sich 1783 in
seine Vaterstadt, wurde 1792 Hausarzt im
dortigen allgemeinen Versorgungshause und
machte sich besonders um die Aufnahme der
Impfung in seiner Heimat verdient. Aus
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Károlyi-Kiwisch, Band 11
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Károlyi-Kiwisch
- Band
- 11
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1864
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 498
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon