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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Károlyi-Kiwisch, Band 11
Seite - 102 -
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Seite - 102 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Károlyi-Kiwisch, Band 11

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102 Verbindung gestanden, wie dieser Mann — man vergleiche nur Dr. Feßler's Geschichte der Ungarn im zehnten Bande — gar nicht geeignet war überhaupt eine Revolution zu Staude zu bringen. Mit mehreren der Verhafteten, namentlich mit Bacsänyi und Verseghi, stand K., eben zu jener Zeit gar nicht in freund» scbaftlichen Verhältnissen, vielmehr in literarischer Fehde und eine Verbindung mit ihnen behufs einer Verschwörung war durchaus nichtdenkbar. Als spater Anton von Szirmay eine noch ungedruckte rung geschrieben, machte K. zu dem Ma» nuscripte seine erläuternden Glossen, und dieses Exemplar, mit K.'s erläuternden Anmerkungen, befindet sich zur Zeit im National-Museum zu Pesth. Rumy bemerkt hinsichtlich dieses Manuscriptes, daß aus demselben ein ungarischer Ge« schichtschreib er der merkwürdigen Zeit- Periode der neunziger Jahre des vorigen Jahrhunderts sehr viel noch Unbekanntes schöpfen könnte. Als Kazinczy nach seiner Freilassung der Freiheit und dem bürgerlichen Leben wiedergegeben war, zahlte er 42 Jahre, er war aber stark ge> altert und die Leiden der Gefangenschaft hatten sein Haar gebleicht. Nun folgte wohl eine Zeit, in welcher seine geistigen Bestrebungen, wenn auch nicht unbedingt und ohne Kampf, doch von Seite der Intelligenten begeisterte Aufnahme fan- den, in welcher ihm der Verkehr mit den Besten und Edelsten seines Volkes, ihre Freundschaft und Anerkennung, ferner der Aufschwung des nationalen Geistes, an dem er selbst einen nicht geringen Antheil hatte, das Aufblühen der vaterländischen Literatur, zu deren Zierden er selbst zählte, und des öffentlichen Lebens, und daS Glück in seinem engsten Familienkreise manche frohe Stunde bereiteten, welche, aber leider wieder durch vielfache Krän- kungen, die von seinen nächsten Angehö» rigen ausgingen, deren Habsucht und ruchlose Rechtsverletzung für ihn eine Quelle nieversiegender Sorgen und Ent« behrungen waren, auf das Tiefste ver> bittert wurden. Bald nach erlangter Frei- heit kehrte K. zu seinen literarischen Ar« beiten zurück. Durch seine bald darauf erfolgte Verehelichung mit Sophie Gräsin Török, der Tochter seines ehe- maligen Chefs, schuf er sich auch zu Szäphalom, wo er in einem freund- lichen Landhause wohnte, einen haus« liehen Herd, und gefördert von dem Ver» trauen seiner Landsleute, war er unun- terbrochen geistig thätig. Das Vertrauen seiner Landsleute gab sich aber in mannig< facher Weise kund, so z. 33. ernannte ihn das Zempliner Comitat im Jahre 4809, als der französische Krieg ausbrach, zu einem der 12 Deputirtm, welche mit der Organisation der adeligen Insurrektion betraut wurde; im folgenden Jahre wurde er mit Joseph Grafen Dessewffy j M . I I I , S. 26l^ > erwählt, einen Plan zu dem Monumente zu entwerfen, wel. ches den 1809 bei Naab gefallenen Zem« pliner Kriegern, und das in der Stadt Njheli aufgestellt ist, errichtet werden sollte; im Jahre 1829 wurde ihm wieder die Revision deS Comitats-Archives auf» getragen u. dgl. m. Indem wir aber zu seinen literarischen Arbeiten zurück» kehren, so bemerken wir, daß er wieder die Meisterwerke des Auslandes in treff» lichen Uebersehungen seiner Nation vor« zuführen begann. Literaturhistoriker wie Franz To ldy bezeichnen diesen zweiten Zeitraum von Kazinczy's Wirken als den glänzenderen, „als jenen, in welchem er sich den Namen eines Reformators der ungarischen Sprachbildung erwarb. K a< zinczy war der Erste, welcher die Fesseln,
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Károlyi-Kiwisch, Band 11
Titel
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Untertitel
Károlyi-Kiwisch
Band
11
Autor
Constant von Wurzbach
Verlag
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Ort
Wien
Datum
1864
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
13.41 x 21.45 cm
Seiten
498
Schlagwörter
Biographien, Lebensskizzen
Kategorien
Lexika Wurzbach-Lexikon
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