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u. a. einen auf Philologie bezüglichen Brief
Kazinczy's an Engel mit.)
!II. Porträte. Büste. Medaille. — Parträte.
1) Unterschrift: Franz von Kaczinczy. M.
Aigner äsl. st 50. ^diese Unterschrift ist
irrig, er heißt nicht Kaczinczy, sondern
Kazinczy). — 2) Auf dem von Bara«
bas lithographirten Blatte: ^^1^372? irok
2rc^epoL2.ruoIc^" (Pesth 1856, Fol.) befindet
sich auch Kazinczy's Porträt mit der
Ueberschrift in der Rundung: Xa-inc-? ^L>
rsn<:2. f. — 3) Büste auf einem Piedestal,
an welches sich ein trauerndes Weib lehnt, in
der Rechten daS Wappen Ungarns haltend,
landschaftlicher Hintergrund, in den Wolken
der hervortretende Mond. Auf dem Piedcstal
die Unterschrift: I^ksiiillsynkk
öäenoäik svöbsn, il Ii,6nx 6
MD^OOXXV. Risäei- ra^. , VI2.20KK6
iQ6t32. (40.). — 4) Nach Kininger gestochen von
John (Wien 1801), mit dem Motto: ^aooi-e
doniL, 1U3.M pluriinls. — ö) Lithogr. von
Eduard Kaiser (Wien. Patemo, kl. Fol.). —
6) Unterschrift: Iva.2inL^7 I^si-encL. 1^2.
?eo2 N. (120.). — 7) Im Auftrage der 35er«
lagshandlung Heckenast in Pesth wurde von
Rohn einPorträtKaz in cz y's lithographirt,
welchem das Oelgemälde aus dem Saale der
gelehrten Gesellschaft zum Originale diente. —
8) Anläßlich der 1659 begangenen Kazinczyfeier
erschien ein Porträt, gezeichnet von Anton
Simony i nach der von Marschalko ver<
besserten Marmorbüste Kazincz y's. — 3) Li«
thogr. vonSz entgy örg yi in Pesth 1828. —
10) Auf einem Blatte Zusammen mit König
Ludwig Phi l ipp, mit Ludwig Napo leon,
I . 3. von Schediuö, Ferdinand Wol f
und Franz Ios. Hart leben (Stahlstich in
Carl M a y er's Kunstverlag in Nürnberg, 8<>.).
— Duste. Eine Marmorbüste Kazinczy's,
nach Ferenczy von Marsch alko gemeißelt,
befindet sich in der ungarischen Akademie in
Pesth. — Medaille. Zur Kazinczy'Feier
1839 ließ die ungarische Akademie eine Mc»
daille schlagen, deren eine Seite das Brustbild
Kazinczy's weist, mit der Unterschrift:
X221N02? I'erono L2Ü1. Oct. 27, 1789. Die
andere zeigt eine Nachbildung des im Sitzungs«
saale befindlichen Gemäldes von End er, die
Wissenschaft darstellend, mit der Umschrift:
^, inaF^ar tuäomliu^QL .^QäLmia. Oct. 27,
1359.
IV. Sa)inyn-Fcier. a) Dic Feier. — Die Ka^in-
c^n-Fcier iu dcr ungarischen Akademie. Diese
fand am 27. Octobcr zu Pesth um 10 Uhr Vormittags Statt. Der Präsident der
Akademie, Emil Graf Dessewffy, eröffnete
die Feier mit einer Festrede; dann trug Joseph
Szskäcs das von Karl Szaß verfaßte
Lobgedicht auf Kazinczy vor, welches von
der ungarischen Akademie mit dem zweiten
Preise betheilt worden war. Diesem folgte
ein Vortrag von Franz Toldy, worin dieser
ausgezeichnete Literarhistoriker einen flüchtigen,
nichtsdestoweniger aber gründlichen Rückblick
auf Franz Kazinczy's geistiges Wirken warf
und mit einer Wendung auf das von Michael
Tompa verfaßte, von der Akademie mit
dem ersten Preise gekrönte Lobgedicht auf Ka-
zinczy schloß. Die Feier beschloß Graf D es-
se wffy mit einigen Worten, in welchen er
noch seiner persönlichen Beziehungen mit dem
Dichter, dessen Feier eben begangen wurde,
gedachte. Bei dem Festessen, welches dieser
Feier um 3 Uhr Nachmittags im Hotel Europa
folgte, wurde eröffnet, daß zur Bildung eines
Kazwl.-zy'Fondes ein Comits, bestehend aus
dem Varon Eötvö s, GrafKemeny. Franz
D ea k u. A., gewählt worden sei, welches Bci<
träge entgegennahm. In kürzester Zeit wurden
3000 st. gezeichnet. Nach einem von Lorenz
Toth, Mitglied und üasfter dcr ungarischen
Akademie, veröffentlichten Berichte betrug der
Kazinczy'Fond bis November 1861 50.863 fi.
und !16 kr. ö. W. ^Pest'Ofner Zeitung
1861, Nr. 285.) — Die Feier am Grade des
Dichters. Man hat, abgeschmackt genug, diese
Feier als eine Gegendemonstration zur Schil»
lerfeier bezeichnet. Jeder große Genius eines
Volkes hat ein Recht, von seinem Volke ge-
feiert zu werden, und jedeS geistig hochstehende
Volk hat eine Pflicht, seine Heroen des Geistes
zu feiern Schiller nimmt nichts dem Nuhme
Kazinczy's; Kazinczy, der die besten
deutschen Schriftsteller wie auch die anderer
Nationen seinem Volke in mustergiltigcr ma»
gycmscker Sprache vorgeführt hat, noch wem»
gcr Etwas dem Ruhme Schiller's. Daß
Schiller's und Kazinl.'zy's Geburtsjahre
zusammen fallen, ist ein glücklicher Zufall.
Die Kazinrzy.Feier fand am 30. December
18 39 zu Sz<5phalom, wo der Dichter begra-
ben liegt. Statt. Der „Pester Lloyo" (1860,
Nr. 2) beschreibt die erhebende Feier aus'
führlich. Die Gemeinden aus der Umgebung
hatten sich zahlreich eingefunden. Paul Baron
Sennyey eröffnete mit einer Ansprache die
Feier, der Akademiker und Professor Johann
Erd6ly i hielt die Festrede; Attila uon Ma«
tolay trug darauf das von Nikolaus Sz e<
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Károlyi-Kiwisch, Band 11
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Károlyi-Kiwisch
- Band
- 11
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1864
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 498
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon