Seite - 118 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Károlyi-Kiwisch, Band 11
Bild der Seite - 118 -
Text der Seite - 118 -
Kuß Keeß
tionsrath. am 18. Mai 1792 Vicepräfident bei
den niederösterreichischen Landrechten, am
t8. September t?95 bei dem niederösterreichi.
schen Appellationsgerichte wurde. Noch im
October desselben Jahres erhielt er die geheime
Rathswürde, und wurde mit Diplom vom
I.December t?64 in den erbländischen Ritter«
stand erhoben. Auch zeichnete ihn der Kaiser
Franz I I . in Anerkennung seiner Verdienste
im Jahre 1793 nn't dem StephawOrden aus.
Franz Bernhard warzweimal verheirathet.
zuerst mit Regina von Niassner (gest. 30. Iän<
ner 1776), zum andern Male mit Aaroline
von Nermr. Aber nur aus erster Ehe hatte
er Nachkommen, und zwar gleichfalls 7 Kinder,
von denen einige jung gestorben find, von den
übrigen aber besonders Franz Georg beach«
tenswerth ist, dem auf nebenstehender Spalte
eine ausführlichere Biographie gewidmet ist.
Franz Georg Ritter von K. pflanzte in
seiner Ehe mit Ernestine von Al0rechls0urg das
Geschlecht auch fort. Er erzeugte 12 Kinder,
u. z. Z Töchter, 7 Söhne. Von den Söhnen sind
besonders anzuführen: Bernhard l^ s. d. be-
sonderen Artikel S. 116); — Ignaz (geb.
zu Wien 4. October 1771, gest. ebenda 1817),
seit 28. Mai 1800 Ausschußrath, seit 29. No<
vember d. I . Verordneter der niederösterrei»
chischen Stände, und später mit dem Leopold»
Orden ausgezeichnet; — Stephan ^s. d.
besonderen Artikel S. 120^; — Georg (geb.
2. October 1782, gest. 4. Juni 1826), welcher
sich der Landwirthschaft widmete, und viel
zur Veredlung der Schafwolle auf den Came<
ralherrschasten in Ungarn beitrug. Jedoch- ein
frühzeitiger Tod entriß ihn dem Gemeinwesen,
für das er noch Ersprießliches hätte wirken
können. s^Oesterreichische National«
Encyklopädie, herausg. von G raffe rund
Cz ikann (Wien 1335. 8".) Bd. I I I , S. 170.)
— Wappen. Gevierteter Schild. 1 u. 4: in
Silber ein schwarzes Lamm auf grünem
Grunde, auf dessen Rücken ein schwarzer Adler
mit ausgebreiteten Flügeln, offenem Schnabel,
rothausgeschlagener Zunge und von sich ge«
streckten Krallen zu sehen ist (das angeervte
orellische Wappen); 2 u. 3: in blau ein ein»
wärtsschreitender goldener Löwe mit offenem
Rachen, rothausgeschlagener Zunge, über sich
geworfenem Schweife, in der vorgeworfenen
reckten Pranke eine am Stiele herunterhängende
Weintraube haltend. Auf dem Schilde ruhen
zwei zueinandergekehrte gekrönte Turnierhelme.
Auf der Krone des rechten Helmes erhebt sich
zwischen zwei, in der Mitte quer, u. z. rechts ^ oben Gold und unten blau, links oben schwarz
und unten sübern tingirten Büsselhörnern ein
grüner Dreihügel, auf welchem das schwarze
Lamm mit dem schwarzen Adler, wie in 1 u. 4,
ruht. Auf der Krone des linken Helmes erhebt
sich zwischen zwei qurr, rechts oben schwarz
und unten silbern, links oben Gold, unten
blau abgetheilten Sachsen der goldene Löwe
mit der Weintraube, wie er in 2 und 3 zu
sehen ist. Die Helmdecken sind rechts schwarz
mit Silber, links blau mit Gold tingirt.
Keeß, Franz Georg Ritter von
(k. k. Hof ra th , geb. zu W ien
11. Jänner 1747, gest. z u B r u n n a m
Gebirge 6. August 1799). Aeltester Sohn
des Franz Bernhard von K. aus
deffen erster Ehe mit Regina von Wall«
ner. 21 Jahre alt. hatte er 1768 sammt-
liche Rechtsstudien an der Wiener Hoch.
schule beendet und war sofort als unbe.
soldeter Zandrath oum, voto informativ o
in den Staatsdienst getreten. 1770 wurde
er Rath bei der niederösterreichischen Re«
gierung auf der gelehrten Bank; 1774
Hofcommissionsrath bei der illyrischen
Deputation, deren Arbeiten inSbesonders
in Folge seiner energischen Thätigkeit
Ende December 1777 beendigt waren.
Noch im nämlichen Jahre wurde er Hof'
rath bei der ungarischen Hofkanzlei, von
dort aber zur obersten Iustizftelle versetzt.
Auf diesem Posten beurkundete er ebenso
viel Talent als Rechtsgefühl, so daß ihn
die Kaiserin mit den wichtigsten Arbeiten
betraute. Auch Kaiser Joseph hatte den
gediegenen Geschäftsmann aus mehreren
Arbeiten kennen gelernt, welche er im
Cabinete seiner Mutter vorgefunden
und durchgesehen hatte. Er wählte ihn,
da er Vertrauen zu ihm gefaßt, ohne ihn
seines Postens bei der obersten Iustizstelle
zu entheben, zum Referenten bei der Com-
pilations'Hofcommisston (später die Hof»
commisston in Gesehsachen genannt). Wel«
ches Vertrauen der Monarch in seinen
Diener setzte, dafür spricht die Thatsache,
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Károlyi-Kiwisch, Band 11
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Károlyi-Kiwisch
- Band
- 11
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1864
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 498
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon