Seite - 126 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Károlyi-Kiwisch, Band 11
Bild der Seite - 126 -
Text der Seite - 126 -
Aeglevich 426 Aeglevich
er im Jahre 4830 Referendar bei der k. unga»
rischen Hofkanzlei. 1831 Kronhüter und gehei<
mer Nath. 1832 Vicepräsident der ungarischen
Hofkammer, 1836 wirklicher Präsident dersel-
ben, 1842 Oberschatzmeister, durch welche
Stelle er in die Reihe der Reichsdarone ein»
rückte, und als Joseph Baron Eötvös
pensiunirt wurde, an dessen Stelle Präsident
des Landesalimentational« Ausschusses. Auf
seiner politischen Laufbahn wird dem Grafen
Tact und Rechtegefühl. Liebe zu seinem Volke
und Treue gen seinen König nachgerühmt.
Ein Mann von Kenntnissen und liebenswür-
digem Privatcharakter, vertrat er an der Mag'
natentafel des ungarischen Reichstages die
Grundsätze der gemäßigten Partei, und zog
sich zurück, als der Fortschritt zum Besseren
in Empörung umschlug. Der Graf war (seit
40, Jänner 1817) mit ÜüulMe Gräfin 5ändor
vermalt und wurde am 1l. November 1843
Witwer. Aus dieser Ehe entsprangen 7 Kinder,
-^ und zwar 3 Söhne und 4 Töchter. Von erste«
ren starb der älteste, Geyza, an den Folgen
eines Sturzes vom Pferde; Ju l ius (Gyula)
ist gegenwärtig das Haupt des zweiten Zweiges
der u n g ari sch en Linie, und hat noch einen
Bruder. Bela, und zwei Schwestern, Emma
und Stephanie ^vergl. die genealogische
Tafel). Meyer (I.), Das große Conversa-
tions-Lmkon für die gebildeten Stände (Hilo«
burghausen. Bibliogr. Institut, gr. 8».) Suppl.
Bd. IV, S.221. — I l lustr i r te Zeitung
(Leipzig, I . I . Weber. kl. Fol.) Bd. IX
(1847), S. 6ö. — Gallerte denkwürdiger
Persönlichkeiten der Gegenwart. Nach Origi»
nalzeichnungen, Gemälden u. s. w. (Leipzig,
I . I . Weder, kl. Fol.) Bd. I , S. 14,
Taf. XVIII.) — 3. Johann Graf, Husza«
ren-Oberst ss. d. bes. Biographie S. 123). —
4. Johann Graf, Staatsmann s^. d. beson«
dere Biographie S. 128). — ä. Jul ius
(Gyula) Giaf K. (geb. 20. December 1824),
ein Sohn des Grafen Gabriel ^s. d. Nr. 2)
aus dessen Ehe mit Mathi lde Gräfin Sän»
bor und Bruder des Grafen Bela ^s. d.
Nr. 1). Der Graf wurde im Jahre 1861 im
Wahlbezirke Psterväsär des Heveser Comitatcs
in den ungarischen Reichstag gewählt. Er ist
zur Zeit das Haupt des zweiten Zweiges der
ungarischen Linie der Keglevich und seit
8. November 1843 mit Georgine Freiin von
Grl-zu (geb. 25. Jänner 1328), Sternkreuz'
Ordenödame. vermalt. Ueber seinen Familien«
stand vergleiche die genealogische Tafel. sTe»
mesoärcr Zeitung 1861, Nr. 149.) — 6. Mathias, der jüngste Sohn Peter's (II.),
auch einer der tapfersten ungarischen Kriegs-
helden des 16. Jahrhunderts. Als ihn im
Jahre <363 Peter Erdödy gegen die Türken
zu Hilfe rief, eilte K. herbei und brachte den
Türken eine völlige Niederlage bei. Als im
Jahre 1373 der große Bauernaufstand in
Croanen entstand, zerstreute er mit Hilfe Ka-
spar Alapi's die aufrührerischen Bauern in
einem einzigen Treffen, nahm den Bauern»
konig Mathias Hubecz gefangen und brachte
ihn gebunden nach Agram, wo er mit einer
glühenden Krone gekrönt und dann gevier«
theilt wurde. ^I^väii/i ^Vi>o?.^, NsFin Iiun-
FHi-iei inLtoi-ia, P05t obitum Florian, kla-
Uiig.6 Oorvini Rsxis (Lolonias 1083, I?< .^)
p. 342.) - 7. Nikolaus (II.) (gest. 1642).
Obergespan des Tornaer ComitatcZ, jüngster
Sohn Georg's aus dessen Ehe mit Katha-
rina Istvänfy. Während sein alterer Bru-
der Peter der Stammvater der croatischen
Linie ist. ist Niko laus jener der ungarischen.
Er war im Jahre 1636 Commandant zu Onod
und Dyos-Gyür und vertheidigte diesen Theil
Ungarns tapfer gegen die Türken, wie auch
sein gleichnamiger Sohn Nikolaus (III.)
(gest. 176l). der ebenfalls Onoder Commandant
und Tornaer Obergespan war, nicht nur gegen
die Türken, sondern auch gegen die Rebellen
energischen Widerstand leistete, welche letztere
aus Rache seine Güter verwüsteten. Er wurde
zur Belohnung seiner Verdienste von Kaiser
Joseph I. 168? in den Vrafenstand erhoben.
Aus seiner Ehe mit Cva Czobor hatte er 2 Söhne,
Adam und Sigmund, welche zwar beide
das Geschlecht fortpflanzten, aber die Nachkom«
menschaft Sigmund's erlosch in seiner mit
Barbara Kohäry erzeugten Tochter The»
rese, während Adam's und seiner Geinalm
Maria Pethü Nachkommen noch zur Stunde
in zwei Zweigen blühen. — 8. «Peter (II.),
welcher im 16. Jahrhunderte lebte, ein Sohn
Simo n's K. und einer der gepriesensten Hel-
den seiner Zeit. Die Türken, die damals ganz
Serbien inne hatten und Bosnien bedroh-
ten , hatten zu öfteren Malen die Wucht
semes Schwertes zu fühlen bekommen. Mit
seinem Wassengefährten Blasius Chery
brachte er ihnen große Niederlagen bei; als
1521 die Türken das feste Strebernih wegnah-
men, übersiel er sie mit seiner kleinen aber
todesmuthigen Schaar und schlug
sie
gänzlich.
Als im Jahre 1525 die Türken. 20.000 Mann
stark, Iaicza überfielen, schickte Peter Eil-
boten an König Ludwig I I . , damit erseiner
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Károlyi-Kiwisch, Band 11
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Károlyi-Kiwisch
- Band
- 11
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1864
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 498
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon