Seite - 127 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Károlyi-Kiwisch, Band 11
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kleinen Schaar Hilfe nachsende, indessen hielt
er die große türkische Uebermacht muthig
auf, bis Hilfe kam. Nun lieferte ihnen K. in
Gemeinschaft mit den ihm zu Hilfe geeilten
Helden Peter Cr usics, Gregor Orlooicz,
und-oZohann Graf Zr iny eine völlige Nieder«
läge; nicht nur Iaicza, sondern ganz Kroa»
tien wurde von dem türkischen Joche befreit,
Peter hatte, während er gegen die Türken
kämpfte, eben von ihnen , die seine- Güter,
namentlich das Schloß Vuzin verwüsteten,
großen Schaden erlitten. Aber König Lud«
wig belohnte und entschädigte den Helden
königlich; er schenkte ihm Schloß und Flecken
Fejsrkö, die Schlösser Iablanowecz und Iinenzky
mit Topolye und vielen Dörfern im Kreuzer
Comitate, Loborim W>arasdiner, Blinye-Njoär
im Agramer Comitate. Nach der unglücklichen
Schlacht bei Mohäcs hielt K. treu zu König
Ferdinand I. Dieser ernannte ihn zum Ban
von Croatien, Dalmatien und Slavonien und
gesellte ihm 1538 als Ban und Feldherrn
den Thomas Nadasdy zu. Die Türken,
welche mittlerweile einige Vortheile errungen,
Ieszen<5cz und Dubyza genommen hatten,
mußten bald wieder sein Schwert fühlen und
Alles wieder fahren lassen, dessen sie sich be<
mächtigt hatten. König Ferdinand schenkte
K. nun beträchtliche. Güter im Pesther und
Piliser Comitate, und da sein Muth und seine
Erfahrung im Amte einen Collegen überflüssig
machten, bestimmte er ihn allein sofort zum
Ban von Croatien. Mit seiner Grmalin Bar»
ßara 5lrestmleu erzeugte er acht Söhne und
eine Tochter, erstere: Georg, Johann,
Franz. Kaspar, Nikolaus. Peter.
S imon und Mathias, alle Holden wie der
Vater. ^aF^^/v^n^, klHF^a.rorssäß es^ilciai
o^iiusrskksi 6ü U6N26lci'6iiä,i täbläklcu,!, d. i.
Die Familien Ungarns mit Wappen und
Stammtafeln (Pesth 1860. Moriz Räth, b<>.)
Bd. VI, S. 134 u. f. — I,u3udri6 ?2ns.
F^rious in oisciuiiä I»stri KsFlsviek
b^'usHUS ülii I^äislai, in des^ oanuis Ivsri
oomitiL äs iVo lik sr I?I>iLoovi VkoiouZi«:
?2.U6F I^'62 A Olktiouog" (VisüQa,s 2. 2,.,
?ol.) ^r. VI. — Porträt. N. 'Wiäeinan
äsl. st 2c:. (8°.).) — 9. Peter (VII., nach
Nagy aber nicht richtig VI.), von der croa»
tischen Linie, ein Sohn des Ladislaus K.
aus dessen Ehe mit Nosina Rattkay. Durch
24 Jahre kämpfte er mit Muth und siegreichen
Erfolgen gegen die Türken, denen er nach der
Reihe die festen Orte Verzencze. Babocsa,
Verovitic;. Fünfkirchen, Kostanica, Dubicza, Gradisca, Iessenovicz. Essek, Valpo, Vrano<
grod wegnahm und sie noch sonst an vielen
Orten, wie bei Turbina, Brczovicza, Kanisa
u, dgl. m. schlug. Zur Türkenbelagerung
Wiens l683 stellte und unterhielt er auf
eigene Kosten eine Compagnie Reiterei. I n
Anerkennung seiner Verdienste ernannte, ihn
der Kaiser zum Banus'Stelloertreter von Croa»
tien, Slavonien und Dalmatien, in welcher
Eigenschaft er Croatien auf das Energischeste >
gegen die türkischen Einfälle vertheidigte, ver-
lieh ihm die erbliche Obergespanschaft des
Poseger Comitates und die Grafcnwürde. —
10. Sigmund Graf K. (geb. 7. Mai 1732,
gest. zu Tyrnau l!) December 1805). Sohn
des Grafen Joseph aus dessen Ehe mit
Therese Tavonath und Bruder des Jo-
hann ss. d. S. !23) und Stephan ^s. d.
Nr. 11). Betrat die theologische Laufbahn,
war mehrere Jahre Domherr des Graner
Domcapitels und zuletzt Weihbischof. Seine
Grabschrift gedenkt seiner Verdienste um die
Kirche, und zwar um jene in Tyrnau, für
deren künstlerische Ausschmückung er große
Summen verwendet hatte. ^Neue Annalen
der Literatur des österreichischen Kaiserthums
(Wien, Doll. 4«) I. Jahrg. (l607). Bd. 1,
Intelligenzblatt des Monats März. Sp. l2s.^
— 11. Stephan (geb. zu Preßburg t7il),
gefallen vor dem Feinde bei Bettcnhofcn am
l. December 1?93). von der ungarischen Linie,
ein Sohn des Grafen Joseph aus dessen
Ehe mit Therese Tauonath. Vielleicht ist
Stephan ein Bruder des auch für das
Vaterland gefallenen Grafen Johann o^er<
gleiche die dort (S. l>3) ausgesprochenen Bc»
denken). Graf Stephan wurde, 20 Jahre
alt, Lieutenant bei Savoyen»Dragoner und
machte die letzten Feldzüge des siebenjährigen
Krieges in Schlesien und Sachsen mit. Im
August 1?07 erkaufte er sich eine Rittmeister«
charge im 3. Huszaren-Negiinrnte, focht als
Oberstlieutenant im bayerischen Erbfolgekriege.
wurde 1. Mai 1784 Oberst und zog 1790 mit
seinem Negimente in's Luxemburgische. Im ge«
nannten Jahre zum Gcnrral.Major befördert,
befehligte er eine Brigade bei dn Armee in
den Niederlanden und später am Rhein. Im
Jahre 1793 in den Relationen des Generals
der Cavallerie Grafen Wurmscr über die
Septembergefechte bei Stallhofen, Fürt St.
Louis. Wanzenau und Brumpt glänzt sein
Name unter den Helden des Tages. Aber
schon wenige Monate später, bei Bettenhofen
(l. December), siel er im Kampfe, nachdem
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Károlyi-Kiwisch, Band 11
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Károlyi-Kiwisch
- Band
- 11
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1864
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 498
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon