Seite - 132 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Károlyi-Kiwisch, Band 11
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Keil 132 Aeil
2., 8., 40.. 16.. 17.. 18.), nachstehende
Aufsätze geliefert: Das Stift Mariazell
in Oesterreich (Klein-Mariazell) und die
Ortschaften Altenmarkt mit der Filial
kirche zu Dornau, Hafnerberg, Nestach,
St. Corona. Matzendorf. Grillenberg,
Leobersdorf. Schloß Dornau nächst Leo
bersdorf, Lindabrunn in der Pfarre
Enzersfeld, im 3. Bande', die Pfarren
Gainfarn (mit Vöslau und Merkenstein)
und Traiskirchen (mit Möllersdorf und
Wienersdorf), das Schloß Leesdorf bei
Baden, im 4. Bande, welchen letzteren
Bearbeitungen aber durch eine fremde,
allzu dienstfertige Hand, ohne des Ein
senders Vorwissen, mehrere Irrthümer
beigefügt sind; würden diese Aufsätze
gesammelt, so würden sie mehrere Bände
füllen; — in der Monographie von
Reil: „Das Donauländchen der k. k.
Patrimonialherrfchaften im Viertel ober
dem Manhartsberge" (Wien 1843), ist ein
sehr bedeutender Theil der geschichtlichen
Nachrichten von einzelnen Burgen und
Ortschaften, wie Ebersdorf, Emersdorf,
St. Georgen beiLubereck, Goßam, Gotts»
dorf, Leiben, Persenbeug, Rachsendorf,
Ranna (Schloß und Kloster), Streit,
wiesen, Weiteneck u. a. m., aus den an>
sehnlichen, aber leider öfters ungenau
oder unrichtig wiedergegebenen Beiträgen
Keiblinger's entstanden. K., welcher
Ehrenmitglied des historischen Vereins
für Kärnthen ist, wurde am 1. Februar
1848 zum correspondirenden Mitgliede
der kaiserlichen Akademie der Wissen»
schaften ernannt.
Almanach der kaiserlichen Akademie der Wis»
senschaften (Wien, 8".) IV. Jahrgang (1354)
S. 299 u. f.
Keil, Franz (Geoplastiker. geb.
zu Graslitz im Erzgebirge im Egerer
Kreise Böhmens 4822). Widmete sich dem Apothekerberufe und erwarb sich vor
Allem gründliche Kenntnisse in den Na«
turwifsenschaften. Er wurde nun Assistent
des Professors Kostaletzky in Prag
und erhielt bald Gelegenheit die Sudeten
und 1847 auch die Alpen bis Istrim zu
bereisen. Spater als Pharmazeut in
Prag und Wildbad Gastein angestellt,
benutzte er jede freie Zeit zu Alpenaus«
flügen und als er nach Lienz übersiedelte,
machte er das obere Drauthal zum Ge«
genftande seines eifrigsten Studiums. Am
1. September 1834 hatte er zum ersten
Male den Gipfel deS Großglockners er»
stiegen und da erwachte in ihm der Ge>
danke einer plastischen Darstellung seiner
Umgebung. Auf Grundlage der Karte des
k. k. General'Quartiermeisterstabes ent-
warf er eine Schichtenkarte deö oberen
Draugebietes, setzte mit unsäglicher
Mühe aus Pappendeckel ein doppelt
überhöhtes Modell dieser Gegend zusam»
men und bearbeitete die Glocknergruppe
allein auf gleiche Weise. So unvollkom-
men die ersten Versuche waren, so zeigten
sie doch so viel Geschick, daß Professor
Simony in Wien den Autodidakten
zur Fortsetzung seiner Arbeiten ermun«
terte. Schon die nächste Arbeit Keil's,
ein Relief der Kreuzkofelgruppe, fand bei
Kennern wie Feldmarschall > Lieutenant
Haus lab M . VII , S. 90) und kaif.
Rath Steinhäuser eine so lobende
Anerkennung, daß das k. k. Unterrichts«
Ministerium und die kaiserl. Akademie der
Wissenschaften sich für die Sache interes-
sirten und Keil pecuniär unterstützten.
Seither hat K. folgende geoplastische Ar>
beiten vollendet: ein zweites Relief der
Kreuzkofelgruppe' — ein kleineres Relief
der Glocknergruppe (1 : 72.000); — ein
größeres derselben (1 : 48.000); — eine
Darstellung des oberen Draugebietes
wischen dem Tauern und dem oberen
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Károlyi-Kiwisch, Band 11
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Károlyi-Kiwisch
- Band
- 11
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1864
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 498
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon