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Kepner Keppler
Anspach 1743, gest. zu Wien 1820).
Kam schon im Jahre 1769 nach Oester«
reich, wo er mehrere Jahre als Secretär
des Grafen Joseph Colloredo in Wien
lebte, im Jahre 4779 aber von Franz
Joseph Grafen Kinsky, dem Rege«
nerator der Wiener-Neustadter Militär-
akademie, zum Bibliothecar und Profes-
sor des deutschen StylS. der Aesthetik
und Literatur in derselben angestellt
wurde. Kepner war eine lebendige
. Encyklopädie; mit der Kenntniß der
modernen und classischen Sprachen auS>
gestattet, war er als Lehrer weniger
wirksam, weil sein schwaches Organ seine
gehaltvollen Vorträge nur Wenigen ver«
ständlich werden ließ, hingegen gewan»
nen die Zöglinge durch seinen Vertrauen
erweckenden Umgang, indem er ihnen
dann gern die reichen Schätze seines
Wissens erschloß und selbst Poet in den
jugendlichen Gemüthern die Flamme
der Begeisterung anzufachen verstand.
Nach Kinsky's 1303 erfolgtem Tode
trat Kepner iu den Ruhestand und zog
sich zu seiner verheiratheten Tochter nach
Wien, wo er, ein Greis von 73 Jahren,
starb. Kepnerwar eine Zeit hindurch ein
sehr fruchtbarer Schriftsteller und hat sich
auf dem Gebiete der Erzählung, vornehm»
lich aber auf jenem des Drama und auf
diesem nichtganz ohne Glück versucht. Von
ihm sind folgende Schriften im Drucke
erschienen: „Mnndur, eine persische Beschichte"
(Prag 1.771. 8".); — „Moralische Grzäh-
lnngen" <1777); — „Fabeln im gereimten
SqlbenNll5se" (Wien 1799. Pickler, 8".);
— fische Gedichte" (ebd. 1799. 8".); —
„Gntllmrt literarischer Illrlesnngen". 4 Thle.
(Wien179l.Hörling. 8°.)', fernerfolgende
Schauspiele, theils Originalien, theils
Uebersetzungen, von denen als gedruckt
nur die mit einem * bezeichneten, mit
Bestimmtheit angegeben werden können: *„Ner Westindill. Ans dem Gngl." (Wien
1774. 8".). im Nationaltheater 1774 auf.
geführt; — „Ner Aeguriant, ein Lustspiel.
Ans dem Gngl. nun Golman", aufgef. 1776:
— „Oancred, Schauspiel ans dem Gngl."; —
„Na? betreite Venedig, uns deV Fransös."; —
„Nie Harzer. Griginalschlinspiel"; — „Ner
verlorene sahn. Ans dem Franzäs.", die Auf«
führung dieses und der drei vorigen
Stücke fällt in die Jahre 1774 und 1773;
— „Ner Menschenkind. Schauspiel ans dem
Fran;." (Wien 1773. 8".)' — „Nl;ire,
Schauspiel aus dem Franzüs." (1773); —
„Zlesap am Hase. Aus dem Franzäs. neu über»
seht"; — „Nie Abbassideu. Original-Schau-
spiel", dieses und das Vorige im neuen
WienerTheater l733 aufgeführt;—*„Hrr
Schriftsteller. Griginal-Vustspiel in einem Anh."
(Wien 1773, 8«.); — *„Ner Geizige Huz
dem Flllnzä5." (Wien 1773. 8«.). Auch
hat Kepner die von Professor Adam
begonnenen Skizzen der«, österreichischen
Feldherren fortgesetzt und an seines Gön«
ners Kinsky militärische Schriften die
letzte Feile angelegt, wie deren Correctur
besorgt.
Der Kamerad (militär. Journal in Wien,
4«.), redigirt von Grünfeld. 5862. Nr. 25.
S. t96 Erscheint daselbst als Kevpner (mit
zwei p), die richtige Schreibart ist Kepner).
— (De Lu ca) Das gelehrte Oesterreich. Ein
Versuch (Wien l?76, Ghelrn'sche Schriften,
80.) I. Bdö. 1. Stück. S. 247. — Meusel
(Johann Georg), DaS gelehrte Teutschland
(Iemgo 1?83, Meyer, 8".) 4. Ausgabe, Bd. I I ,
S. 270.
Keppler, Joseph Friedrich von
(Schriftsteller, geb. zu Stralsund
1760, Todesjahr unbekannt, lebte noch
1823 in Wien). Ein Schriftsteller aus
der Josefinischen Periode, der zu Wien
lebte, daselbst in den Jahren 1781 bis
1792 MehrereS und darunter Einiges
nicht UnbeachtenswertheS veröffentlichte,
über dessen LebmSumstände aber Näheres
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Károlyi-Kiwisch, Band 11
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Károlyi-Kiwisch
- Band
- 11
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1864
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 498
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon