Seite - 175 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Károlyi-Kiwisch, Band 11
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Kerens
schen Zeitung „Ungarische Post" eine
Reihe von Aufsahen, als: „Die Cultur
Ungarns unter denArpaden, der Handel,
die Hebel, die Hindernisse der Volks-
wirthschaft" u. s. w. (Nr. 4t. 42, 46,
49, 36, 63. 92, 400, 126. 427, 137).
Druckfertig hat er liegen eine mehrere
Bände umfassende geschichtliche Dar
stellung der Entwickelung der ungarischen
Verfassung.
Wurzbach von Tannenberg (Constantin),
Bibliographisch-statistische Uebersicht der Lit?>
ratur des österreichischen Kaiserstaates (Wien,
Staatsdruckerei, gr. 8°.) m . Bericht (1853),
S. 143. Marginal 43l4 u. f.; S. 1042. Mar.
ginal 34.270. — Oanl'<3?i/b ^"sseA, Nlas^ar
irölc. OlstrH^-FMMiusu?. UäLoäik 2,2 eläöt
^iozsL^itö kötst, d. i. Ungarische Schriftsteller.
Sammlung von Lebensbeschreibungen. Zweiter.
den ersten ergänzender Theil (Pesth 1858, Gyu.
rian. 8".) S. 142.
Kerens, Heinrich Johann (Bischof
von St. Polten, geb. zu Mast richt
22. Mai 1725. gest.zuWien26. Novem-
ber 1792). Entstammt einem niederlan«
dischen Patriziergeschlechte und trat jung
in den Orden der Gesellschaft Jesu. I n
diesem setzte er seine Studien zu Mecheln
fort, kam aber dann nach Brüssel, wo er
beim Unterrichte der Jugend verwendet
wurde. Fünf Jahre als Lehrer thätig,
sollte er nunmehr das Studium der
Theologie beginnen, da aberdie flandrische
Iesuitenprovinz durch die damaligen
Kriege an ihren Gütern große Verluste
erlitten hatte, so halfen ihr andere Iesui<
tenprovinzen und zwar die österreichische
und böhmische aus, unter anderem auch
damit, daß junge flandrische Religiösen
von genannten Provinzen unentgeltlich
übernommen und zum Studium auf ihren
Universitäten zugelassen wurden, worauf
sie in ihr Vaterland zurückkehrten. Einer
von denen, den das Loos traf, den Stu«
dien fern vom Vaterlande obzuliegen, war
KerenS. Er kam auf die Universität Kerens
Olmütz nach Mahren. Dort befreundete
er sich mit dem Domherrn Franz Gregor
Grafen von Gia nn in i, der einereiche
Bibliothek besaß und K. bald so lieb
gewann, daß er ihm den unumschränkten
Gebrauch derselben gestattete. K. benutzte
diese, um sein Wissen zu bereichern und
studirte neben seinen theologischen Fächern
noch Geschichte, 5tatur> und Völkerkunde,
Moral und Politik. Um diese Zeit begab
sich der gelehrte Jesuit Joseph F ranz
M . IV, S. 342) nach Böhmen zur
Berichtigung des dortigen Maßes und
Gewichtes und lernte auf seiner Durch-
reise durch Olmütz den jungen Religiösen
Kerens kennen. Der Eindruck, den er
auf Franz gemacht, war ein nachhaltiger
und bei seiner Rückkehr nach Wien em-
pfahl Franz den jungen Priester dem
damaligen Direclor des Theresianums
MathiaS Pock, der bald von seinen
Drdensobem die Erlaubniß erwirkte,
Kerens in dem seiner Leitung ander-
trauten Institute zu verwenden. Im Jahre
1734 betrat der junge Priester diese An«
stalt und wirkte in derselben bis zum
Jahre 1739, anfänglich als Lehrer uud
seit 1760 als Nachfolger P o ck's in der
Leitung derselben. Ueber diese Näheres
zu sagen, ist die Aufgabe eines künftigen
Geschichtschreibers dieser damals in ihrem
Aufblühen begriffenen Anstalt. Aber von
welchem Geiste K. beseelt war, dafür liefert
einen sprechenden Beweis die Lifte jener
Männer, die er als Lehrer in das Institut
gezogen und unter denen wir nur bei«
spielsweise nennen einen Denis Md. HI ,
S. 238), der schöne Wissenschaften,
Hohenw arth ^Bd. IX, S. 208). der
Geschichte. Izzo Wd< X, S. 340). der
Baukunst. Khel l . der Alterthumskunde.
Mako, der Philosophie und Mathema»
tik, Mitterbacher, der Landwirthschaft
lehrte, vieler anderer in ihren Fächern
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Károlyi-Kiwisch, Band 11
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Károlyi-Kiwisch
- Band
- 11
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1864
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 498
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon